Sachsen auf dem Weg: Mehr Ärzte für die ländliche Versorgung!

Sachsen auf dem Weg: Mehr Ärzte für die ländliche Versorgung!

Sachsen, Deutschland - Sachsen hat sich auf den Weg gemacht, das Problem des Ärztemangels in ländlichen Gebieten anzugehen, wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) in einem aktuellen Zwischenbericht erläuterte. Seit dem Start des Nachwuchsprogramms im Jahr 2022 können positive Entwicklungen festgestellt werden. So stieg die Bewerberzahl für das Landarzt-Programm von 67 im Jahr 2022 auf 130 im Jahr 2023. Dies zeigt, dass immer mehr junge Menschen Interesse daran haben, im ländlichen Raum als Ärzte tätig zu werden. Das Durchschnittsalter der Bewerber beträgt dabei 21 Jahre, und zwei Drittel von ihnen sind Frauen, was einen erfreulichen Trend in der Altersstruktur darstellt. Auch die Abbruchquote innerhalb des Programms ist bemerkenswert gering. Diese Borkener Zeitung hebt hervor, dass Sachsen die ärztliche Versorgung langfristig sichern möchte, wobei auch neue Ansätze wie Telemedizin und mobile Praxen erprobt werden.

Ein zentraler Bestandteil des Landarzt-Programms ist die Verpflichtung der Teilnehmer, mindestens 10 Jahre in einer bedarfsnotwendigen Region zu arbeiten. Hierbei wird auch eine gesetzliche Regelung eingeführt, die vorsieht, dass bis zu 40% der Medizinstudienplätze für angehende Ärzte reserviert sind, die bereit sind, in ländlichen Gebieten zu praktizieren. Bei Nichteinhaltung dieser Verpflichtung droht den Bewerbern eine Rückzahlung von 250.000 Euro. Dies ist ein starkes Signal vonseiten des Landes, um dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken, der nicht nur Sachsen, sondern bundesweit ein Problem darstellt. Laut MDR gibt es aktuell rund 371 unbesetzte Hausarztstellen im ländlichen Raum Sachsen und in 30 der insgesamt 48 Planungsbereiche droht eine Unterversorgung.

Ärztemangel im ländlichen Raum

Die Gründe für den Ärztemangel sind vielfältig. Ruhestände, eine steigende Teilzeitquote und die wachsende Zahl älterer und multimorbider Patienten stellen wichtige Faktoren dar. Besonders alarmierend ist, dass etwa 30 Prozent der Hausärzte in Sachsen über 60 Jahre alt sind und somit bald in Rente gehen könnten. Dies bedeutet einen hohen Bedarf an Praxisnachfolgern, wie das Beispiel von Maximilian Braun zeigt, der die lange Ausbildungszeit von Ärzten verdeutlicht. Für die ländlichen Gebiete ist es wichtig, rechtzeitig geeignete Lösungen zu finden, um eine adäquate medizinische Versorgung sicherzustellen. An diesem Punkt kommt das Landarztprogramm ins Spiel, das nicht nur die Studienplätze zählt, sondern auch aktiv neue Mediziner in unterversorgte Gebiete bringen möchte.

Um die Attraktivität der ländlichen Arztpraxen zu steigern, erhalten Ärzte, die über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus tätig bleiben, zudem eine Prämie. Diese Entschädigung könnte ein Anreiz für erfahrene Mediziner darstellen, ihre Praxen länger aufrechtzuerhalten. Projekte wie dieses sind darauf ausgelegt, die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum nachhaltig zu unterstützen, denn bis 2033/2034 werden die ersten Absolventen des Programms voraussichtlich ihre Praxen übernehmen können, so die Borkener Zeitung.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Sachsen durch das Landarztprogramm und andere innovative Maßnahmen auf einem vielversprechenden Weg ist, dem drohenden Ärztemangel entgegenzuwirken. Die Nachfrage nach Medizinern im ländlichen Raum wird auch in den kommenden Jahren zunehmen, und es liegt nun am Land und den Verantwortlichen, die richtigen Weichen zu stellen, um die Gesundheitsversorgung für alle Bürger sicherzustellen.

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OrtSachsen, Deutschland
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