Glyphosat-Gefahr! Freitaler Müllentsorger kämpft gegen Großbrände!

Gerold Münster warnt vor Brandgefahren in Freital durch falsch entsorgte Akkus. Maßnahmen zur Risikominderung dringend erforderlich.

Gerold Münster warnt vor Brandgefahren in Freital durch falsch entsorgte Akkus. Maßnahmen zur Risikominderung dringend erforderlich.
Gerold Münster warnt vor Brandgefahren in Freital durch falsch entsorgte Akkus. Maßnahmen zur Risikominderung dringend erforderlich.

Glyphosat-Gefahr! Freitaler Müllentsorger kämpft gegen Großbrände!

Gerold Münster, Geschäftsführer der Becker Umweltdienste GmbH in Freital, schlägt Alarm. In einem aktuellen Gespräch erklärt er, dass die Gefahr von Bränden in Entsorgungsbetrieben durch falsch entsorgte Akkus allgegenwärtig ist. 2023 hatte sein Unternehmen gleich zweimal mit dramatischen Großbränden zu kämpfen, die am 16. August und 19. November in den Lagerhallen des Unternehmens ausbrachen. Die Feuer, die durch Müllentzündungen ausgelöst wurden, führten dazu, dass Anwohner aufgefordert wurden, Türen und Fenster geschlossen zu halten, da die Rauchentwicklung extrem stark war. Den finanziellen Schaden musste das Unternehmen selbst tragen, was die Situation zusätzlich belastet. Diese Vorfälle sind nicht völlig isoliert, sondern Teil eines größeren Problems, wie der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) warnt.

Doch Münster und sein Team lassen sich nicht entmutigen. Um künftige Vorfälle zu verhindern, hat Becker Umweltdienste kräftig in Sicherheitsmaßnahmen investiert. Dazu zählen Videoüberwachung, Wärmebildkameras und Brandschutzwände. Letztere helfen, im Ernstfall Feuer einzudämmen. Die Wärmebildkameras sind besonders wichtig, können jedoch Schwierigkeiten haben, wenn Akkus unter anderen Abfällen versteckt sind. Die Schulung der Mitarbeiter im Umgang mit brennenden Akkus sowie in Brandschutzmaßnahmen ist dabei ein weiterer Schritt, um die interne Sicherheit zu erhöhen.

Brandgefahr durch falsche Entsorgung

Die Problematik ist umfassend. Statistisch brennt es täglich rund 30-mal in deutschen Entsorgungsanlagen, und nur etwa 50 Prozent der neuen Akkus gelangen in Rücknahmesysteme. Das bedeutet ein enormes Risiko für Unternehmen und Umwelt. Münster empfiehlt, Akkus und technische Altgeräte ordnungsgemäß bei Wertstoffhöfen zu entsorgen, um die Brandgefahr zu verringern. Die Infotage des BDE, die zuletzt in Regionen wie Swisttal und Hamburg stattfanden, haben gezeigt, dass die Brandgefahr nicht nur in Freital, sondern auch in vielen deutschen Städten ein ernsthaftes Problem darstellt.

Die BDE-Präsidentin Anja Siegesmund weist darauf hin, dass die Bundesregierung dringend Maßnahmen ergreifen muss, um Unternehmen, Beschäftigte und die Umwelt zu schützen. Eine Lösung könnte ein Batteriepfand in Höhe von 50 Euro sein, um die ordnungsgemäße Entsorgung zu fördern. Allerdings hat die Bundesregierung bisher den Vorschlag abgelehnt, da die Umsetzung als zu kostenintensiv und aufwändig eingeschätzt wird.

Einweg-E-Zigaretten und andere Gefahren

Besonders hervorzuheben ist auch das Problem mit Einweg-E-Zigaretten, die häufig im Hausmüll entsorgt werden und somit zusätzliche Brandgefahren mit sich bringen. Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, macht darauf aufmerksam, dass gequetschte Akkus – insbesondere in Müllpressen – eine ernsthafte Gefahrenquelle darstellen. Die vom GDV erstellten Leitfäden bieten Unterstützung und Empfehlungen zur Sicherstellung von Brandschutzmaßnahmen, die in Kooperation mit Fachleuten und Verbänden entwickelt wurden.

Die aktuelle Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) wird als unzureichend kritisiert, da sie das Problem der falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus nicht hinreichend behandelt. Oliver Krischer, Umweltminister von Nordrhein-Westfalen, hat sich hingegen für ein Pfandsystem auf Batterien ausgesprochen, was ein Schritt in die richtige Richtung sein könnte.

Angesichts der alarmierenden Anzahl an Bränden ist es notwendig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu überarbeiten und Präventionsstrategien zu verbessern. Die Entsorgungsbranche darf hier nicht allein gelassen werden; vielmehr sollten alle politischen Akteure eng zusammenarbeiten, um das Brandrisiko nachhaltig zu senken. Unternehmen sind aufgerufen, in Brandschutzmaßnahmen zu investieren, bevor gesetzliche Regelungen erlassen werden.

Ein Pakt zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern, Unternehmen und der Politik ist entscheidend, um die gefährlichen Folgen falscher Entsorgungen zu verhindern und den Brandschutz in der Recyclingwirtschaft nachhaltig zu stärken.