Neues Geburtshaus für das Osterzgebirge: Gesundheitsversorgung im Focus!

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge prüft die Errichtung eines privaten Geburtshauses zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung.
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge prüft die Errichtung eines privaten Geburtshauses zur Verbesserung der geburtshilflichen Versorgung. (Symbolbild/NAG)

Neues Geburtshaus für das Osterzgebirge: Gesundheitsversorgung im Focus!

Dippoldiswalde, Deutschland - In der Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge tut sich was auf dem Gebiet der Geburtshilfe. Das Landratsamt hat den Kreistag beauftragt, zu prüfen, ob ein privat geführtes Geburtshaus im Landkreis eingerichtet werden kann. Diese Entscheidung wurde einstimmig getroffen und zeigt, dass der Handlungsbedarf in der Region erkannt wird. Insbesondere Landrat Michael Geisler (CDU) sieht die Notwendigkeit, den oberen Kreisteil, das malerische Osterzgebirge, besser zu versorgen. Dies ist besonders wichtig, da Schwangere in der Gegend aktuell bei Notfällen oft weite Wege in Kauf nehmen müssen.

Der mögliche Standort für das neue Geburtshaus könnte die Stadt Dippoldiswalde sein. Hier bietet sich die Chance, Schwangere und deren Angehörige in der entscheidenden Zeit näher an die notwendigen medizinischen Dienstleistungen zu bringen. Der Kreistag hat auch insbesondere darauf hingewiesen, dass momentan viele werdende Eltern aus Wilsdruff, Tharandt und Freital die Geburtsstationen in Pirna oder Dresden aufsuchen müssen. Diesbezüglich könnte das neue Geburtshaus eine entscheidende Entlastung darstellen, wie MDR berichtet.

Response auf die Herausforderungen in der Geburtshilfe

Die Herausforderungen sind jedoch nicht zu unterschätzen. Die Helios-Gruppe hatte 2024 die Kinder- und Frauenklinik in Freital geschlossen, was die Situation verschärft hat. Der Landkreis hat derzeit keine finanziellen Mittel, um die Klinik zurück zu kommunalisieren oder eine kommunale Geburtenstation zu betreiben. Ein kommunales Geburtshaus ist zudem aus haftungsrechtlichen Gründen nicht realisierbar. Wie die Kreisverwaltung jedoch vermerkt, wäre ein privatrechtlicher Zusammenschluss von Ärztinnen, Ärzten und Hebammen eine fundierte Alternative.

Die regionalen Schwangerenverbände und Leistungserbringer sind seit Jahren unzufrieden mit der geburtshilflichen Versorgung. Insbesondere sind sie auf der Suche nach grundlegenden Verbesserungen. Diese Problematik ist nicht nur lokal, sondern zieht auch auf kommunaler, Landes- und Bundesebene Aufmerksamkeit auf sich. Der Einsatz für die physiologische Geburt hat bereits zu verschiedenen Bündnissen geführt, um das Nationale Gesundheitsziel „Gesundheit rund um die Geburt“ erfolgreich zu verfolgen, wie Bifg anmerkt.

Planung für die Zukunft

Der Kreistag hat die Kreisverwaltung beauftragt, innerhalb von einem Jahr konkrete Vorschläge zu erarbeiten und bei möglichen Partnern abzufragen, ob ein privates Geburtshaus im Kreis sinnvoll wäre. Dazu zählen auch Gespräche mit Oberbürgermeistern, Kliniken, potenziellen Trägern sowie dem Hebammenverband und der Kassenärztlichen Vereinigung. Ein externes Unternehmen könnte beratend zur Seite stehen, sollte dies nötig werden.

In Sachsen existieren derzeit nur acht Geburtshäuser, was zur lagebedingten Unzufriedenheit beiträgt. Zu diesen Orten zählen unter anderem Einrichtungen in Delitzsch, Freiberg und Chemnitz. Usprünglich gab es Überlegungen zur Rekommunalisierung der Klinik in Freital, diese wurden jedoch neu bewertet. In diesem Licht sind derartige Initiativen wie die Gründung eines Geburtshauses in Dippoldiswalde ein Schritt in die richtige Richtung.

Die Ergebnisse der Prüfungen und Gespräche sollen bis spätestens Ende des ersten Halbjahres 2026 präsentiert werden. Die Planung wird dabei sorgfältig die Einbindung von Allgemeinmedizinern und Chirurgen berücksichtigen müssen. In einer Region, wo sowohl die Sächsische Schweiz als auch das Erzgebirge besonders reizvoll sind, da liegt was an. Doch wird es entscheidend sein, dass die geburtshilfliche Versorgung diesen geographischen Gegebenheiten gerecht wird und die Familien umfassend unterstützt werden können.

Details
OrtDippoldiswalde, Deutschland
Quellen