Notaufnahme in Pirna überlastet: Patienten im Schockraum dringend benötigt!
Die Notaufnahme des Helios Klinikums Pirna steht unter Druck: Facharztmangel und steigende Patientenzahlen beeinflussen die Versorgung.

Notaufnahme in Pirna überlastet: Patienten im Schockraum dringend benötigt!
Die Notfallambulanz des Helios Klinikums Pirna hat in letzter Zeit einen Anstieg der Patientenzahlen zu verzeichnen. Die Situation wird durch einen Facharztmangel zusätzlich erschwert, was zu Engpässen und längeren Wartezeiten führen kann. Aktuelle Beispiele aus der Notaufnahme illustrieren diese Herausforderungen eindrucksvoll: Unter den Neuankömmlingen befindet sich der 44-Jährige Monteur Marc aus der Moselregion, der aufgrund seiner Arbeit in Sachsen regelmäßig in Kontakt mit Apothekenautomaten zur Medikamentenausgabe kommt. Heute, am 9. November 2025, ist er nicht der einzige Patient in der Zentralen Notaufnahme, in der bereits mehrere Fälle eintreten mussten.
Zu den behandelten Patienten zählen unter anderem eine 84-Jährige mit Bluterguss, eine 73-Jährige, die über Drehschwindel klagt, ein 43-Jähriger mit einer Verbrennung am Unterarm und ein Schüler, der sich beim Hochsprung verletzt hat. Diese Fälle zeigen, wie vielfältig die Verletzungen und Erkrankungen sind, die in die Notaufnahme gelangen.
Patientenbeleidigung im Schockraum
Bei der Behandlung wird ein strukturiertes System durch das Manchester-Triage-System verwendet, das die Patienten nach Dringlichkeit kategorisiert. So wird der 61-Jährige mit hohem Blutdruck, der im Schockraum behandelt wird, als „rot“ eingestuft und erhält die dringendste medizinische Hilfe. Weitere Fälle werden in orange und gelb klassifiziert, während grüne und blaue Fälle weniger dringend sind. Die Unsicherheit über den Gesundheitszustand des 61-Jährigen zeigt die kritische Lage, in der sich die Notaufnahme häufig befindet.
In dieser Einrichtung steht die Schnelligkeit der Behandlung stark im Zusammenhang mit der Schwere der Erkrankungen. Das geschulte Pflegepersonal ist dabei darauf trainiert, die Beschwerden kompetent einzuschätzen. Allerdings müssen Patienten angesichts der hohen Belegungszahlen auch längere Wartezeiten einplanen, da die medizinische Versorgung nicht nach Ankunftszeit, sondern nach der Dringlichkeit der Fälle erfolgt. «Last-Minute-Besuche» sind zwar populär, bringen aber keine schnellere Behandlung mit sich.
Reformen in der Notfallversorgung notwendig
Die Notaufnahmen in Deutschland stehen bereits länger im Fokus gesundheitspolitischer Reformen. Ein Blick auf die Abrechnungsdaten zeigt, dass die Fallzahlen in den Notaufnahmen seit 2016 stagnieren, während die ambulanten Notfallbehandlungen über Krankenhäuser rückläufig sind. Vor allem ältere Patienten (über 70 Jahre) suchen verstärkt die Angebote der Notaufnahmen auf. Hier ist eine klare Trennung zwischen Bereitschaftspraxen und Notaufnahmen notwendig, da viele Patienten aufgrund mangelnden Wissens über Alternativen dennoch die Notaufnahme aufsuchen.
Der aktuelle Koalitionsvertrag bringt wichtige Aspekte zur integrierten Notfallversorgung zur Sprache und bekräftigt die Notwendigkeit, bestehende Lösungen zu testen und zu evaluieren. Gesundheitsreformen müssen sich nicht nur mit den Zahlen, sondern auch mit den Ursachen für die Überlastung von Notaufnahmen beschäftigen. Denn wie Studien belegen, bringt eine Überlastung erhöhte Risiken für Komplikationen und sogar Mortalität mit sich.
In dieser Hinsicht ist eine verbesserte Patientensteuerung dringend erforderlich. Gesetzliche Vorgaben, die seit 2016 geschaffen wurden, sowie die Einrichtung von Bereitschaftspraxen in Notaufnahmen sollen helfen, die Situation zu entschärfen. Doch trotz dieser Initiativen bleibt der Nachweis ihrer Wirksamkeit in Bezug auf die tatsächlichen Fallzahlen schwierig. Das Thema Gesundheitsversorgung bleibt also auch weiterhin angespannt und von umfassenden Reformen geprägt.
So zeigt der aktuelle Tag in der Notaufnahme des Helios Klinikums Pirna eindrucksvoll, wie wichtig schnelle und kompetente Hilfe ist – und wie essentiell die gesamtgesellschaftliche Diskussion über Verbesserungen im Gesundheitswesen für die Zukunft ist. Der Facharztmangel und die steigenden Patientenzahlen sind Herausforderungen, die mehr denn je auf der Agenda stehen müssen.