Thüringen und Sachsen feiern 35 Jahre Demokratie: Ein Rückblick!

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Sachsen erinnert an die ersten Landtagssitzungen nach der Wiedervereinigung, betont Demokratie und historische Verantwortung.

Sachsen erinnert an die ersten Landtagssitzungen nach der Wiedervereinigung, betont Demokratie und historische Verantwortung.
Sachsen erinnert an die ersten Landtagssitzungen nach der Wiedervereinigung, betont Demokratie und historische Verantwortung.

Thüringen und Sachsen feiern 35 Jahre Demokratie: Ein Rückblick!

Am 25. Oktober 2025 erinnerte Thüringen an eine historische Zäsur: die erste Sitzung des frei gewählten Landtags nach der Wiedervereinigung. Thadäus König, der Landtagspräsident der CDU in Thüringen, machte beim Festakt in Erfurt deutlich, dass es nicht ausreiche, die Demokratie nur zu bejahen. Vielmehr sei es unerlässlich, sich aktiv für deren Verteidigung einzusetzen. Seine Worte hallten durch den Raum und unterstrichen die Bedeutung dieses Ereignisses, das am 25. Oktober 1990 im Deutschen Nationaltheater in Weimar seinen Anfang nahm. Auch in Sachsen wurde an diesem Tag an die erste Sitzung des sächsischen Parlaments erinnert. Landtagspräsident Dierks sprach in Dresden über die Meilensteine, die die erste Plenarsitzung für die Demokratie in Sachsen setzte, die am 27. Oktober 1990 in der Dreikönigskirche stattfand.

Doch der Blick zurück reicht weiter als nur bis zur Wiedervereinigung. Die Wurzeln der demokratischen Entwicklung in Thüringen und Sachsen lassen sich bis zur Revolution von 1848/49 zurückverfolgen. Damals entstand die Paulskirchenverfassung, die einen tiefen Einfluss auf die Verfassungsentwicklung der Region hatte. In vielen Thüringer Staaten wurden parlamentarisch-konstitutionelle Verhältnisse geschaffen, die es ermöglichten, die politischen Reformen, die während der Revolution aufkamen, voranzutreiben. Diese Veränderungen waren entscheidend für die Bürger und trugen zur Schaffung eines politischen Rahmens bei, der die Bürgerinnen und Bürger in die demokratischen Prozesse einbezog. Insbesondere das neue Wahlrecht, das allgemeine, direkte, gleiche und geheime Wahlen vorsah, war ein echter Fortschritt, auch wenn viele Reformen während der Restauration wieder zurückgenommen wurden.

Die Bedeutung der Demokratie

Königs Appell zur Verteidigung der Demokratie erinnert uns daran, dass die Ansprüche an eine demokratische Gesellschaft weit über das bloße Wählen hinausgehen. Historienschreiber betonen, dass soziale Entwicklungen eng mit politischen Fortschritten verknüpft sind. Das lange 19. Jahrhundert sah einen Optimismus, der von der Hoffnung auf Einigkeit, Recht und Freiheit geprägt war. Das Bedürfnis nach gesetzlichen Regeln und parlamentarischer Mitbestimmung war vor allem unter dem Bürgerstand groß, der sich aus den Erfahrungen von Nöten und Ungerechtigkeiten heraus organisierte.

Die Revolution von 1848 führte dazu, dass viele Deutsche Freiheiten, eine Verfassung und ein Parlament forderten. Dieses Bestreben wurde von nationalistischen und konstitutionalistischen Strömungen angetrieben. Die Frankfurter Nationalversammlung verabschiedete 1849 die Reichsverfassung, auch wenn die Revolution brutale Niederschläge erlebte. Dennoch wurden in vielen deutschen Staaten, wie im Thüringer Raum, Verfassungen eingeführt, die den Weg für spätere demokratische Entwicklungen ebneten.

Rückblick mit Weitblick

In der heutigen Zeit, in der das Echo der Vergangenheit immer noch Spuren in der Gesellschaft hinterlässt, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, wie hart erkämpft die Demokratie ist. Thadäus König und sein sächsischer Kollege Dierks mahnen uns, dass die Errungenschaften der Vergangenheit nicht selbstverständlich sind. Wir müssen die demokratischen Werte in unserem Alltag hochhalten und uns aktiv dafür einsetzen, sie zu schützen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Kämpfe der Vorfahren nicht umsonst waren.

So bleibt uns als Gesellschaft viel zu tun. Jetzt liegt es an uns, die Prinzipien, die in den revolutionären Kämpfen und den ersten freien Wahlen formuliert wurden, weiterzugeben und zu leben. Die Geschichte lehrt uns, dass Demokratie kein einmaliges Ereignis ist, sondern ein fortdauernder Prozess, der ständige Wachsamkeit und Engagement braucht.