35 Jahre VW Polo: Zwickauer Werk feiert Erfolg und wirbelt Sorgen auf!

35 Jahre VW Polo: Zwickauer Werk feiert Erfolg und wirbelt Sorgen auf!
Zwickau, Deutschland - Am 21. Juni 2025 feiert das VW-Werk in Zwickau ein ganz besonderes Jubiläum: Vor 35 Jahren lief der erste VW Polo vom Band. Der erste gebaute Polo war ein Steilheck mit einem 1,3-Liter-Motor, 55 PS stark und in einem strahlenden Alpinweiß. Heute gilt das Fahrzeug als ehrwürdiges Museumsstück und erinnert viele Mitarbeiter an die Anfänge im Werk im Stadtteil Mosel, wo einst auch Trabant-Modelle produziert wurden. Während man auf die Erfolge zurückblickt, gibt es jedoch auch kritische Stimmen zur gegenwärtigen Situation der Belegschaft. In diesem Zusammenhang bemerkte ein Mitarbeiter, dass die Zeiten, in denen Nächte geschuftet und für die Nachtschicht gelacht wurde, längst vorbei sind. Einige Kollegen kündigten aufgrund harter Arbeitsbedingungen und kurzer Pausen, während andere die Möglichkeiten, die Nacht- und Sonderschichten bieten, positiv betrachten. Dabei beschreiben viele die letzten 35 Jahre als eine spannende und schnelle Reise durch die Automobilgeschichte, die von bemerkenswerten Erfolgen geprägt ist.
Allerdings stehen dem Jubel auch Unsicherheiten gegenüber. Wie News38 berichtet, macht die aktuelle VW-Krise den Mitarbeitern Sorgen um die Zukunft des Werks. Trotz dieser Herausforderungen bleibt ein kämpferischer Optimismus bestehen. So äußerten sich einige Mitarbeiter gemeinschaftlich, dass sie der Zukunft des Werkes nach wie vor mit Hoffnung entgegensehen. Es gibt immer noch Bestellungen und eine grundsätzliche Zuversicht, die sich in den Gesprächen widerspiegelt.
Die Menschen hinter den Autos
Einige derjenigen, die die Problemgeschichte von Zwickau miterlebten, sind Jörn Kaiser und Udo Friedrich. Beide sind erfahrene Maschinenbauer und Karosseriebauer, die vor der Wende Trabant-Modelle in Zwickau und Meerane montierten. Am Neuanfang in den 90er Jahren waren sie ebenfalls beteiligt, als zu Produktionszwecken auf moderne VW-Motoren umgestiegen wurde und der Polo in Zwickau gefertigt wurde. Wie MDR berichtet, ist das Werk seitdem durch verschiedene Eigentumsverhältnisse gewandelt, unter anderem auch als Joint Venture zwischen VW und dem Industrieverband Fahrzeugbau (IFA). Im Jahr 2020 ging das Werk vollständig auf vollelektrische Fahrzeuge über, zu denen Modelle wie der ID.3, der Audi Q4 e-tron und weitere gehören.
Jörn und Udo haben alle Modelle bei VW Sachsen montiert und erlebten hautnah den Wandel hin zur E-Mobilität. Während Jörn betont, dass die Stimmung bei einigen Kollegen bezogen auf die Zukunft nicht so gut sei, berichtet Udo von einem positiven Trend: Jüngere Menschen seien begeistert von den neuen elektrischen Modellen, während ältere Generationen noch an den klassischen Verbrennerfahrzeugen festhalten. Eine interessante Beobachtung, die zeigt, wie die Meinungen über die Zukunft des fahrbaren Untersatzes auseinandergehen.
Wendepunkte für die Automobilindustrie
In einem größeren Kontext betrachtet, zeigen die Entwicklungen bei VW in Zwickau auch, wie sehr die gesamte Automobilbranche an einem Wendepunkt steht. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung werden Verkehrswende und Klimaziele mehr und mehr relevant. Mobilität ist für viele Menschen unverzichtbar, doch urban wird das Auto zunehmend als überholt angesehen. Die Frage, wie sich die Umweltsituation verbessern lässt, stellt die Automobilindustrie besonders vor Herausforderungen. Mit dem Diesel-Skandal von 2015 wurde ein Punkt erreicht, an dem viele den gesellschaftlichen Nutzen des Autos hinterfragten. Das VW-Werk in Zwickau, mit seiner langen Geschichte, befindet sich jetzt im Zentrum all dieser Entwicklungen und hat die Chance, Zukunft und Tradition geschickt miteinander zu verknüpfen.
Details | |
---|---|
Ort | Zwickau, Deutschland |
Quellen |