Abrechnung von Solaranlagen in Thüringen: Verbraucher kämpfen gegen Verzögerungen!
Abrechnung von Solaranlagen in Thüringen: Verbraucher kämpfen gegen Verzögerungen!
Thüringen, Deutschland - In Thüringen gibt es aktuell Zündstoff in der Solaranlagenbranche. Laut Informationen von MDR haben sich die Herausforderungen bei der Abrechnung neuer Photovoltaikanlagen auf das Betriebsklima ausgewirkt. Im Jahr 2022 wurden rund 4.000 neue Anlagen installiert, doch 2024 stieg diese Zahl auf beeindruckende 16.000, was nicht nur das Potenzial steigert, sondern auch die Abrechnungsstrukturen gehörig unter Druck setzt.
Die Thüringer Energienetze (TEN) berichten von gravierenden Problemen in der Abrechnung, die vor allem durch die hohe Anzahl an Neuanschlüssen verursacht werden. Claudia Kreft von der Verbraucherzentrale Thüringen kritisierte zudem, dass es oftmals an ausreichenden Hinweisen auf mögliche Wartezeiten mangelt. „Die Betroffenen sollten ihre Angaben beim Registrieren von Photovoltaik-Anlagen besonders gründlich prüfen“, rät sie.
Verzögerungen und Lösungen
Die TEN, zuständig für etwa 350.000 Haushaltsanschlüsse in Thüringen, betonen die Notwendigkeit, mehr Personal und Technik einzusetzen. Fehlerhafte Kundendaten oder falsche Kundennummern sind häufige Ursachen für Verzögerungen. Kleinere Netzbetreiber, wie die Likra Licht- und Kraftwerke Sonneberg, sehen sich ähnlichen Schwierigkeiten ausgesetzt und berichten von einem Anstieg der installierten Solaranlagen – von 100 Anlagen pro Jahr früher auf jetzt 200.
Die meisten Verzögerungen belaufen sich nicht auf Monate, sondern auf mehrere Wochen. TEN hat sich zwar zur Verbesserung der Situation verpflichtet und arbeitet daran, den Rückstand abzubauen, aber die Einspeisevergütung für Solarstrom wird erst später, jedoch niemals verloren, ausgezahlt. Betroffene Verbraucher können sich zunächst direkt bei den Unternehmen beschweren, und sollten dies daraufhin an die Schlichtungsstelle Energie weiterleiten, wenn keine Lösung gefunden wird.
Fördermöglichkeiten für Photovoltaik in Thüringen
Um in Thüringen das Potenzial von Solaranlagen weiter auszuschöpfen, gibt es für 2024 neue Fördermöglichkeiten von der Bundesregierung und dem Land Thüringen. Diese Maßnahmen bieten zinsgünstige Darlehen sowie Zuschüsse für die Installation von Photovoltaikanlagen und Speichersystemen, wie die Informationsseite von Regional Photovoltaik aufzeigt.
- Bis zu 900 Euro pro kWp für Neuinstallationen von Photovoltaikanlagen.
- Bis zu 300 Euro pro kWh für Batteriespeicher.
- Bis zu 1.500 Euro für Ladepunkte für Elektrofahrzeuge.
Besonders einkommensschwache Bürger in Städten wie Jena profitieren von speziellen Programmen. Die Antragstellung erfordert sorgfältige Planung, und die Thüringer Aufbaubank, sowie die Verbraucherzentrale Thüringen, geben wertvolle Informationen dazu.
Rechtliche Ansprüche und Abrechnung
Das Abrechnungssystem für Photovoltaikanlagen ist kompliziert, aber wichtig zu verstehen. Betreiber haben Anspruch auf unverzüglichen Anschluss der PV-Anlage an das Stromnetz, sowie auf die Einspeisevergütung, die aus der EEG-Umlage finanziert wird, so das Solaranlagen Portal weist darauf hin. Abhängig von der Größe der Anlage erfolgt die Abrechnung entweder mittels Standardlastprofil oder registrierter Lastgangmessung, wobei Betreiber von kleinen Anlagen ihre Zählerstände bis Ende Februar des Folgejahres melden müssen.
Die Situation fordert sowohl von Betreibern als auch von Netzbetreibern Geduld und ein gutes Maß an Organisation. Die Nachfrage nach erneuerbaren Energien geht steil nach oben, aber ohne die nötigen Strukturen kann der große Schritt in eine grünere Zukunft schnell ins Stocken geraten.
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Ort | Thüringen, Deutschland |
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