Kampf um das Tatami-Bad: Bürger und Stadtwerke mobilisieren sich!
Kampf um das Tatami-Bad: Bürger und Stadtwerke mobilisieren sich!
Schmölln, Deutschland - In Thüringen stehen zahlreiche Schwimmbäder vor der Schließung, und das Tatami-Bad im Altenburger Land ist ein besonders besorgniserregendes Beispiel. Thüringen24 berichtet, dass die Ursachen für die alarmierende Lage einerseits in der maroden Infrastruktur und andererseits im Personalmangel liegen.
Die Belegschaft der Stadtwerke Schmölln setzt sich mit voller Kraft für den Erhalt des Tatami-Bades ein. So wurden am 8. Juli 2023 Plakate mit der Botschaft „Wir wollen nicht schließen“ vor dem Bad aufgehängt. Badleiter David Neumann betont, dass die Öffentlichkeit für die schwierige Situation unbedingt sensibilisiert werden muss. Fünf weitere Plakate sollen bis Ende der Woche an markanten Orten in der Stadt angebracht werden.
Petition und finanzielle Hürden
Zusätzlich wurden Aktionen wie eine Petition ins Leben gerufen, um Unterschriften zu sammeln. Bislang kamen fast 10.000 Unterschriften zusammen, und die Zahl wächst stetig. Die Betriebskosten des Tatami-Bades belaufen sich insgesamt auf 2,5 Millionen Euro, wovon lediglich 60 % durch Eintrittsgelder gedeckt werden können. Das bleibt jedoch zu wenig, denn es sind noch etwa 1,2 Millionen Euro offen, für die es bislang keine Finanzierung gibt. MDR erläutert, dass die Stadt Schmölln bereits 400.000 Euro und das Land 407.000 Euro übernehmen. Doch es verbleiben immer noch 400.000 Euro, die dringend benötigt werden.
Bürgermeister Schrade hofft auf finanzielle Unterstützung vom Landkreis Altenburgerland und der Landesregierung. Im Koalitionsvertrag ist verankert, dass die Erhaltung sämtlicher Thüringer Hallenbäder gewährleistet werden soll. Schrade plant zudem, einen Termin mit Thüringens Finanzministerin Katja Wolf zu vereinbaren, um weitere Möglichkeiten der Unterstützung zu eruieren.
Gesamtlage der Thüringer Hallenbäder
Die Herausforderungen für die Hallenbäder in Thüringen sind nicht isolated. Die Thüringer berichten, dass sich 40 kommunale Hallenbäder in einem ähnlichen Dilemma befinden und finanzielle Unterstützung vom Land fordern. Bei einem Treffen in Erfurt schilderten Vertreter der Bäder und Bürgermeister die angespannte Lage: Geld für Unterhalt und Sanierung wird immer knapper, während die Betriebskosten weiter steigen.
Die meisten Thüringer Bäder stammen aus der Zeit vor 30 Jahren und benötigen dringend umfassende Sanierungen. Dabei wird oft übersehen, wie wichtig diese Einrichtungen für die Gesellschaft sind: Jährlich besuchen rund 4 Millionen Menschen die Bäder, und etwa 40.000 Kinder lernen hier schwimmen. Zudem bieten die Bäder Trainingsmöglichkeiten für zahlreiche Sportvereine und sind Gastgeber für Tausende von Rehakursen zur Gesundheitsförderung. Erfurts Oberbürgermeister Andreas Horn fordert daher eine Unterstützung des Freistaates, auch wenn dieser seine eigenen finanziellen Einschränkungen mit sich bringt.
Die Zeit drängt, und die Zukunft der Bäder steht auf der Kippe: Ohne finanzielle Hilfe wird die Betriebsfähigkeit vieler kommunaler Hallenbäder in Thüringen in Gefahr sein. Hier sind alle Beteiligten gefordert, um offene Fragen zeitnah zu klären und die Bäder für die kommende Generation zu sichern.
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Ort | Schmölln, Deutschland |
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