Neues Pyrolyse-Wunder in Nobitz: Rohöl aus Kunststoffabfällen!

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Am 27.08.2025 fiel in Nobitz der Spatenstich für eine Pyrolyse-Anlage, die Kunststoffabfälle in Rohöl verwandelt und 15 Arbeitsplätze schafft.

Am 27.08.2025 fiel in Nobitz der Spatenstich für eine Pyrolyse-Anlage, die Kunststoffabfälle in Rohöl verwandelt und 15 Arbeitsplätze schafft.
Am 27.08.2025 fiel in Nobitz der Spatenstich für eine Pyrolyse-Anlage, die Kunststoffabfälle in Rohöl verwandelt und 15 Arbeitsplätze schafft.

Neues Pyrolyse-Wunder in Nobitz: Rohöl aus Kunststoffabfällen!

Was tut sich im Gewerbegebiet Nobitz? Am 27. August 2025 fand hier der symbolische Spatenstich für eine neue Pyrolyse-Anlage statt, die von der Tubis AG aus München errichtet wird. An der Zeremonie nahmen neben Landrat Uwe Melzer und dem Vorstand Robert Ferstl auch der Bürgermeister von Nobitz, Hendrik Läbe, teil. Dabei wurde nicht nur das ehrgeizige Bauprojekt ins Leben gerufen, sondern auch eine Zeitkapsel vergraben – ein Zeichen für die Zukunft.

Die Anlage wird auf einer Fläche von etwa 18.000 Quadratmetern errichtet und soll eine Recyclingkapazität von ca. 25.000 Tonnen gemischter Kunststoffabfälle pro Jahr erreichen. Mit diesem Schritt möchte die Tubis AG einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten und somit Nachhaltigkeit fördern. Die offizielle Genehmigung wurde bereits am 20. Dezember 2024 durch die Immissionsschutzbehörde des Landratsamtes erteilt und entspricht den Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes.

Energie aus der Abfallpyramide

Die geplante Pyrolyse-Anlage nutzt eine innovative Technik, die es ermöglicht, aus Kunststoffabfällen hochwertiges Rohöl zu gewinnen. Der gesamte Prozess findet kontinuierlich statt und erfordert Prozesstemperaturen von bis zu 570°C. Dabei entstehen nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern es wird auch ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung des globalen CO2-Fußabdrucks geleistet. Tubis investiert rund 15 Millionen Euro in die Errichtung dieser umweltfreundlichen Anlage, die in etwa einem Jahr betriebsbereit sein soll.

„Wir haben ein gutes Händchen für zukunftsweisende Technologien, die helfen, das Plastikproblem anzugehen“, kommentierte Robert Ferstl die Investition. Die Pyrolyse-Anlage in Nobitz wird somit nicht allein arbeiten, denn bereits zuvor wurde eine ähnliche Pilotanlage in Plauen in Betrieb genommen.

Vorreiter der Kreislaufwirtschaft

Die Tubis AG ist ein echtes Vorzeigemodell in der Branche. Gegründet im Jahr 2015 hat sich das Unternehmen auf die Entwicklung und den Betrieb von kontinuierlichen Pyrolyse-Anlagen im Industriemaßstab spezialisiert. Ziel ist es, kunststoffbasierte Verbrennungsabfälle zu minimieren und nachhaltige Rezyklate bereitzustellen. Dies bedeutet, dass wertvolle Rohstoffe nicht nur gewonnen, sondern auch in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden können.

Ein bedeutender Aspekt der Pyrolyse ist die vollständige Wiederverwertung von gemischten Kunststoffabfällen. Herkömmliche mechanische Recyclingtechnologien stoßen oft an ihre Grenzen, insbesondere wenn es um die Qualität der Rezyklate geht. Hier bietet die innovative Pyrolyse-Technik von Tubis eine ressourcenschonende Lösung, die sogar mit anderen Verfahren wie dem an der Fraunhofer-Gesellschaft entwickelten katalytischen Recycling von Polycarbonaten in Konkurrenz treten kann. Dieses Verfahren verspricht, hochwertige Moleküle aus schwer recycelbaren Kunststoffen zurückzugewinnen und so den Recyclingprozess weiter zu optimieren.

Die Pyrolyse erlaubt es, bis zu 60 Prozent der ursprünglichen Bestandteile des Kunststoffs zurückzugewinnen und sorgt somit für einen verringerten Bedarf an fossilen Rohstoffen. Die gewonnenen Plattformchemikalien – wie Styrol und Phenol – spielen eine entscheidende Rolle in der chemischen Industrie und könnten damit herkömmliche Methoden des Kunststoffrecyclings auf ein neues Level heben.

Insgesamt ist die neue Pyrolyse-Anlage ein Beispiel für den Schritt in eine umweltfreundlichere Zukunft. Während die Bauarbeiten voranschreiten, bleibt abzuwarten, wie die Branche auf diese Neuerung reagieren wird. Die Herausforderungen sind groß, aber mit Nachhaltigkeit im Fokus hat die Tubis AG auch für die Zukunft ein gutes Händchen.