Zwei Kinder finden Granate im Flutgraben: So reagierte die Stadt!
Zwei Kinder finden Granate im Flutgraben: So reagierte die Stadt!
Worbis, Deutschland - Neulich hatten die beiden 12-jährigen Buben Oskar Schnur und Maris Lobing aus Worbis im Landkreis Eichsfeld ein äußerst ungewöhnliches Abenteuer. Während sie im fast ausgetrockneten Flutgraben in der Nähe des ehemaligen Krankenhauses spielten, stießen sie auf einen metallenen Gegenstand, der sich als Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg entpuppte. Die Jungen, skeptische Entdecker, erinnerten sich an die Warnung ihres Lehrers, komisch aussehende Metallgegenstände lieber in Ruhe zu lassen, da es sich um alte Kriegsmunition handeln könnte. Mit dieser Vorsicht im Hinterkopf informierten sie Oskars Vater, Tobias Schnur.
Gemeinsam kehrten sie an den Fundort zurück, diesmal mit Oskars 9-jährigem Bruder Gustav. Ausgestattet mit Smartphone und Kamera dokumentierten sie den skurrilen Fund, bevor sie ins Bürgerbüro der Stadtverwaltung gingen, um die Bilder vorzuzeigen. An dieser Stelle übernahm das Ordnungsamt: Die Mitarbeiter schickten das Quartett zu ihrem Leiter, Jan Riese, der die Ernsthaftigkeit der Situation bestätigte und umgehend den Kampfmittel-Räumdienst in Erfurt informierte. Ihr verantwortungsvolles Handeln wurde belohnt, denn Bürgermeister Christian Zwingmann überreichte den Jungs Geschenke, darunter Gutscheine fürs Leinebad.
Schnelle Aktion der Behörden
Das Ordnungsamt reagierte prompt und sperrte die Fundstelle ab. Innerhalb einer Stunde kamen die Spezialisten des Kampfmittel-Räumdienstes, um die Situation vor Ort zu begutachten. Diese bestätigten, dass es sich tatsächlich um eine Handgranate handelte, die erfreulicherweise keinen Zünder mehr hatte. Dadurch war eine umfassende Evakuierung der Umgebung nicht notwendig. Schließlich wurde die Granate ohne großes Aufsehen zur fachgerechten Entsorgung mitgenommen.
Doch was bedeutet das überhaupt, wenn man auf ein solches Relikt aus der Vergangenheit stößt? Nach Angaben von das-kriegsende.de werden täglich in Deutschland zahlreiche Blindgänger und nicht detonierte Kampfmittel gefunden. Im Jahr 2015 beispielsweise bergen die Experten in Rheinland-Pfalz rund 30 Tonnen Munition, was 49 Bomben und 3700 Artilleriegranaten entspricht. Insgesamt schätzen Fachleute, dass sich noch etwa 100.000 Tonnen dieser gefährlichen Überreste im Boden befinden, die auch Jahrzehnte nach dem Krieg eine latente Bedrohung darstellen.
Blindgänger: Eine Gefahrenquelle
Wie die Berichterstattung von n-tv zeigt, können Blindgänger – also nicht detonierte Kampfmittel wie Bomben, Granaten, Patronen und Minen – durch verschiedene Faktoren gefährlich sein. Besonders riskant sind alte chemische Langzeitzünder, die durch äußere Einwirkungen zur Explosion gebracht werden können, was sich verschärft, da der Zustand dieser Munition durch Korrosion immer schlechter wird. Experten raten daher dringend, im Fundfall unverzüglich die Polizei oder die Ordnungsbehörde zu alarmieren und Abstand zu halten.
Die nicht zu unterschätzende Gefahr von Blindgängern und Kampfmitteln ist also ein Thema, dem sich die Gesellschaft kontinuierlich stellen muss. Umso wichtiger ist es, dass solche Vorfälle schnell und professionell bearbeitet werden, wie es in Worbis geschehen ist. Die verantwortungsvollen Handlungen eines kleinen Jungen und seiner Freunde haben möglicherweise Schlimmeres verhindert und uns einmal mehr daran erinnert, dass die Vergangenheit manchmal ganz schön nahe kommen kann.
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Ort | Worbis, Deutschland |
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