Eisenach kämpft gegen Müllchaos: Altkleidercontainer überfüllt!

Thüringen kämpft mit zunehmender Vermüllung von Kleidercontainern. DRK-Ehrenamtliche warnen vor einer kritischen Lage.
Thüringen kämpft mit zunehmender Vermüllung von Kleidercontainern. DRK-Ehrenamtliche warnen vor einer kritischen Lage. (Symbolbild/NAG)

Eisenach kämpft gegen Müllchaos: Altkleidercontainer überfüllt!

Eisenach, Deutschland - In Thüringen kippt die Lage bei den Altkleidercontainern zusehends: Ehrenamtliche Helfer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Eisenach berichten von vollgestopften und aufgerissenen Containern. Immer häufiger wird neben tatsächlich brauchbarer Kleidung auch Hausmüll und untragbare Textilien abgelegt. Diese Entwicklung stellt für die Sortierer eine „absolute Zumutung“ dar, wie die Leitung des DRK zu Protokoll gibt. Aktuelle Bilder dokumentieren diese Misere: kaputte und dreckige Schuhe liegen dort, wo spendenfreudige Bürger eigentlich gut erhaltene Kleidung erwartet hätten. Der durch den Anstieg der Vermüllung verursachte Aufwand, unbrauchbare Spenden zu entsorgen, lastet schwer auf den Schultern der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Obwohl die Stadt Eisenach bereits Aufklärungskampagnen gestartet hat und über Pressemitteilungen auf die Problematik aufmerksam macht, bleibt eine klare Ursache für den Anstieg der Vermüllung unbenannt. Die Bürger werden gebeten, Kleidung an anderen Standorten oder direkt auf dem Wertstoffhof abzugeben, wenn die Container bereits voll sind. Illegale Ablagerungen von Sperrmüll und Restmüll sind nicht nur verboten, sondern stellen auch eine klare Ordnungswidrigkeit dar.

Ein wachsendes Problem

Ähnliche Szenarien sind nicht nur in Thüringen zu beobachten. In vielen deutschen Kommunen kämpfen die Altkleidercontainer gegen das „massive Müllproblem“ und das „Kleidungschaos“. Bei der Altkleidersammlung geht es nicht nur darum, Spenden an bedürftige Menschen weiterzugeben; es ist auch eine essenzielle Finanzierungsmöglichkeit für zahlreiche ehrenamtliche Projekte, die vom DRK betrieben werden. Doch der Markt hat sich drastisch verändert. Berichte zeigen, dass die Entwicklung der Kilopreise für Textilien zu lediglich geringen Gewinnen bei der Sammlung und Verwertung führt. Viele Abnehmer von Alttextilien sind mittlerweile insolvent oder stehen vor der Pleite.

Zusätzlich bereitet die EU-Richtlinie zur „Getrenntsammlungspflicht für Textilabfälle“ viele Spender und die Bevölkerung im Allgemeinen Kopfzerbrechen. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) spricht von einer Krise auf dem Alttextilmarkt und warnt vor einem drohenden „Systemkollaps“ im Textilrecycling. „Wir landen bei etwa 1,3 Millionen Tonnen nicht wiederverwendbarer Textilien, die einen Absatzmarkt finden müssen“, so ein VKU-Vizepräsident. Die Mengenzunahme minderwertiger Altkleider aus Fast Fashion trifft auf verschärfte Bedingungen für die Verwertung.

Das Entsorgungssystem am Limit

Die Herausforderungen bei der Entsorgung sind gewaltig. Das DRK gibt bekannt, dass fünf Prozent der gesammelten Kleidung in Katastrophenschutzlagern zurückgehalten wird, während der Großteil an eine Verwertungsgesellschaft übergeben wird. Diese verarbeitet die Textilien dann zu Produkten wie Fußmatten oder Putzlappen. Doch auch hier stoßen die Systeme an ihre Grenzen, da die aktuellen Verwertungsmethoden für nicht mehr verwendbare Kleidungsstücke gesättigt sind. Lösungen wie das „Faser-zu-Faser-Recycling“ könnten in der Zukunft bereitstehen, doch die Regeln dafür treten erst in ein paar Jahren in Kraft.

Bürger werden daher gebeten, nur tragfähige, saubere und trockene Kleidung in die Container zu werfen. Ein gutes Händchen beim Spenden ist dabei gefragt, um die Last der ehrenamtlichen Helfer etwas zu erleichtern. Doch die Störungen durch illegale Entsorgungen wollen sich nicht beruhigen. Es bleibt abzuwarten, wie die Kommune diese Herausforderungen bewältigen kann und ob es gelingen wird, die Altkleidercontainer wieder in einen funktionierenden Zustand zu versetzen.

Thüringen24 berichtet von der kritischen Lage, während das DRK Thüringen genaue Zahlen zur Textilverwertung und deren ökologischen Herausforderungen liefert. Der RND diskutiert zudem die Auswirkungen der Billigtextilien und die globalen Märkte, welche durch aktuelle Krisen belastet werden.

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OrtEisenach, Deutschland
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