Erfurt schützt Igel: Neues Nachtfahrverbot für Mähroboter eingeführt!
Erfurt schützt Igel: Neues Nachtfahrverbot für Mähroboter eingeführt!
Erfurt, Deutschland - Ein neues Verbot sorgt in Erfurt für Aufsehen und könnte bald auch in anderen Städten Nachahmer finden. Seit dem 2. Juli 2025 ist es in der thüringischen Landeshauptstadt untersagt, Mähroboter während der Nachtstunden zu betreiben. Ziel dieser Maßnahme ist der Schutz von Igeln und anderen nachtaktiven Tieren, die in den urbanen Gebieten immer häufiger vorkommen. Wie thueringen24.de berichtet, dürfen diese Geräte nun eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang und eine halbe Stunde nach Sonnenaufgang nicht verwendet werden. Wer dagegen verstößt, muss mit empfindlichen Bußgeldern von bis zu 50.000 Euro rechnen.
Das Umwelt- und Naturschutzamt von Erfurt erklärt, dass Igel in den letzten Jahren zunehmend in städtischen Gebieten und Randlagen gesichtet werden. Diese Tiere sind nicht nur besonders geschützt, sondern auch eine wertvolle Hilfe im Garten, da sie zur Bekämpfung von Schädlingen beitragen. Dennoch sind sie durch Mähroboter in großer Gefahr. Diese Geräte erkennen die kleinen Tiere nicht und können leicht Verletzungen verursachen, die oft tödlich enden.
Eine Welle an Nachahmungen?
Die Auswirkungen des Verbots in Erfurt könnten weitreichend sein. In Städten wie Köln, Leipzig, Halle und Magdeburg gibt es Bestrebungen, ähnliche Regelungen einzuführen, um Igel und andere bedrohte Tierarten zu schützen. Wie zdf.de berichtet, stellen Mähroboter eine große Gefahr dar, insbesondere für Igel, die nachts auf Nahrungssuche sind. In Leipzig verletzen solche Geräte jährlich etwa 400 Igel, von denen rund 10 % an den Folgen ihrer Verletzungen sterben.
Eine Herausforderung bleibt jedoch die Kontrolle des Verbots, denn viele Städte sind sich unsicher, wie sie diese durchsetzen sollen. Besonders bemerkenswert ist die Empfehlung des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), ein bundesweites Nachtfahrverbot für Mähroboter zu etablieren. Diese Maßnahmen könnten nicht nur Igel schützen, sondern auch das Bewusstsein für den Naturschutz in städtischen Gebieten stärken.
Der Schutz der Igel
Tierschützer warnen eindringlich davor, dass Mähroboter eine erhebliche Bedrohung für die Igelpopulation darstellen. Wie rbb24.de berichtet, sind die Lebensräume der Igel im ländlichen Raum stark zerstört, und die Tiere haben sich daher in städtische Gebiete zurückgezogen. Hier benötigen sie abwechslungsreiche Landschaften mit Hecken und Wiesen für Nahrung und Fortpflanzung, die in vielen Gärten nicht mehr zu finden sind.
Die Mähroboter sind zudem technisch oft nicht so ausgereift, dass sie die Igel als Gefahr erkennen können. Viele Hersteller weisen lediglich auf die Verantwortung der Verbraucher hin, ohne praktikable Lösungen anzubieten. Der BUND fordert deshalb nicht nur ein Nachtfahrverbot, sondern schlägt auch Tests für Mähroboter vor, um sicherzustellen, dass sie kleintiersicher sind. Ein Igel-Dummy für Crashtests könnte dabei helfen, die Sicherheit dieser Geräte besser zu prüfen.
Ein Blick auf die Anzahl verletzter Igel verdeutlicht die Dringlichkeit der Situation: In 70 Igel- und Wildtierauffangstationen wurden über einen Zeitraum von 16 Monaten mehrere hundert verletzte Tiere dokumentiert, von denen fast die Hälfte nicht gerettet werden konnte, weil sie zu spät Hilfe erhielten. Dies zeigt, wie wichtig die Sensibilisierung für den Schutz von Igeln und die Einhaltung von Nachtfahrverboten ist.
Ein gutes Händchen beim Umgang mit Mährobotern und das Einhalten von Regeln könnten also nicht nur die kleinen stacheligen Freunde schützen, sondern auch ein bewusstes Miteinander zwischen Technologie und Natur fördern.
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Ort | Erfurt, Deutschland |
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