Schneller wieder unterwegs: Erfurter Verkehrsbetriebe kehren zurück zum 10-Minuten-Takt!

Erfurt verbessert den ÖPNV: Ab August 2025 fährt die EVAG wieder im 10-Minuten-Takt. Neue Fahrer und Maßnahmen gegen Personalmangel.
Erfurt verbessert den ÖPNV: Ab August 2025 fährt die EVAG wieder im 10-Minuten-Takt. Neue Fahrer und Maßnahmen gegen Personalmangel. (Symbolbild/NAG)

Schneller wieder unterwegs: Erfurter Verkehrsbetriebe kehren zurück zum 10-Minuten-Takt!

Erfurt, Deutschland - In Erfurt herrschte in den vergangenen Monaten ein kaum zu übersehendes Chaos im öffentlichen Nahverkehr. Lange Wartezeiten an den Haltestellen für Busse und Straßenbahnen wurden zur täglichen Realität. Die gute Nachricht: Ab dem 11. August 2025 kehren die Erfurter Verkehrsbetriebe AG (EVAG) zum gewohnten 10-Minuten-Takt zurück. Dies geschieht passend zum neuen Schuljahr, was für viele vielversprechend klingt. Die Rückkehr zum regulären Fahrplan wurde notwendig, nachdem ein reduzierter Fahrplan, der seit November 2024 galt, aufgrund von Personalmangel eingeführt worden war, der unter anderem durch Krankheit und Fachkräftemangel bedingt war. Auf bestimmten Routen mussten die Fahrgäste stundenlang auf Busse und Bahnen warten, da diese nur alle 20 bis 30 Minuten fuhren, während einige Linien an Samstagen gänzlich stillstanden, berichtet thueringen24.de.

Ein Blick auf die Hintergründe zeigt, dass die EVAG bereits konkrete Maßnahmen ergriffen hat, um die prekären Bedingungen zu verbessern. So wurden nicht nur 57 neue Fahrer eingestellt, sondern es laufen auch weitere Ausbildungs- und Quereinsteigerprogramme, die dazu dienen, den Personalbestand stabil zu halten. Insgesamt sind in den kommenden Monaten neue Ausbildungsrunden für Busfahrer geplant, und die beliebten touristischen Stadtrundfahrten kehren schrittweise zurück, was die Tourismusbranche aufatmen lässt.

Personalmangel als zentrales Thema

Warum kommt es zu solchen Engpässen im öffentlichen Verkehr? Ein erheblicher Grund sind der hohe Krankenstand und lange Ausbildungszeiten, die mittlerweile bei 12 Prozent liegen. Zusätzlich sind 197 Straßenbahnfahrer in Erfurt derzeit im Einsatz, während viele Unternehmen mit ähnlichen Schwierigkeiten in der gesamten Branche kämpfen. Der Fachkräftemangel ist ein alarmierendes Thema im öffentlichen Nahverkehr. Bis 2030 wird erwartet, dass rund 80.000 Beschäftigte, vor allem Baby-Boomer, in den Ruhestand gehen. Um die Mobilitätswende voranzutreiben, müssen bis dahin insgesamt 110.000 neue Mitarbeitende eingestellt werden, bestätigt die Webseite des VDV.

Darüber hinaus zeigt eine Umfrage, dass viele Unternehmen planen, neue Mitarbeitende einzustellen, wobei 74 Prozent der befragten Unternehmen im ÖPNV dies anstreben. Ein anhaltender Druck auf den Arbeitsmarkt könnte daher in den kommenden Jahren dazu führen, dass die Probleme im Bereich des öffentlichen Verkehrs nicht nur in Erfurt, sondern deutschlandweit zunehmen.

Zukünftige Entwicklungen im ÖPNV

Doch die EVAG scheint ein gutes Händchen zu haben, um die Situation in den Griff zu bekommen. Derzeit laufen, wie berichtet, mehrere Initiativen, um Quereinsteiger zu gewinnen. Wer Interesse an einem Job im öffentlichen Verkehr hat, muss mindestens 21 Jahre alt sein, eine abgeschlossene Berufsausbildung und den Führerschein der Klasse B vorweisen, um in Schichtdiensten arbeiten zu können. Die „Bewerberbahn“, eine Plattform zur Information über Berufe im öffentlichen Verkehr, soll dafür sorgen, dass das Interesse gesteigert wird.

Die Mobilitätsbranche wächst, und der öffentliche Verkehr wird mehr denn je als zentral für Klimaschutzmaßnahmen betrachtet. Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen der EVAG zur Stabilisierung des Betriebs beitragen werden. Für die Fahrgäste in Erfurt, die auf eine zuverlässige Verkehrsversorgung angewiesen sind, ist die Rückkehr zum gewohnten Fahrplan eine willkommene Nachricht.

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OrtErfurt, Deutschland
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