Wolf in Ilm-Kreis illegal angeschossen – Tierschutzgesetz verletzt!
Ein junger Wolf wurde im Ilm-Kreis angeschossen und eingeschläfert. Polizei ermittelt wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Wolf in Ilm-Kreis illegal angeschossen – Tierschutzgesetz verletzt!
Im Ilm-Kreis hat ein tragischer Vorfall rund um einen jungen Wolf für Aufsehen gesorgt. Am 5. September 2025 wurde der stark verletzte Wolf gefunden und erlitt später das Schicksal eines Einschläferns. Unweit von Ilmenau entdeckte ein besorgter Passant das Tier vor zwei Wochen auf einem Feld. Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung bestätigten, dass der Wolf angeschossen wurde. Diese mutwillige Tat wirft ernste Fragen über den Schutz dieser faszinierenden Tiere auf, denn Wölfe genießen in Deutschland einen hohen Schutzstatus, wie MDR berichtet.
Wölfe stehen in Deutschland unter besonderem Schutz, der durch deutsches, europäisches und internationales Recht gewährleistet wird. So sind sie beispielsweise durch das Washingtoner Artenschutzabkommen sowie die Berner Konvention völkerrechtlich geschützt. Zusätzlich müssen die Vorgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) umgesetzt werden, in der der Wolf in Anhang IV als besonders geschützte Art aufgeführt ist, berichten die Experten des NABU. Bei Verstößen drohen Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro oder Freiheitsstrafen und selbst in den Bundesländern wie Thüringen, wo etwa 25 Wölfe leben, ist der Abschuss ohne Genehmigung streng verboten.
Illegale Taten und ihre Folgen
Die Polizei hat Ermittlungen gegen Unbekannt aufgenommen, da der Vorfall als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz gewertet wird. Der Naturschutzbund Thüringen hat indes scharfe Kritik geäußert und fordert, dass Umweltminister Tilo Kummer sich aktiv für den Schutz der Wölfe und der Weidetiere einsetzen soll. Schließlich sind solche Übergriffe nicht nur für die Tiere selbst verheerend, sondern zeigen auch versäumte Schritte im Schutzmanagement auf. Es gibt klare Regeln: Ein Abschuss ist nur mit behördlicher Genehmigung erlaubt. Der Vorfall verstärkt die Debatte um den Umgang mit Wölfen, insbesondere, seit das EU-Parlament im Mai 2025 einen Absenkungsbeschluss des Schutzstatus gefasst hat, was die Bedingungen für die Wolfsjagd in Deutschland erheblich verändert hat.
Wölfe, die einst in Deutschland als ausgerottet galten und 1996 wieder auftauchten, haben in den letzten Jahren eine stetig wachsende Population erzielt. Die Monitoringdaten des BMUV belegen, dass im Jahr 2023/24 zwischen 1.900 und 3.300 Wölfe in Deutschland leben, verteilt auf 184 Rudel, 47 Paare und 22 Einzeltieren. Trotz des gestiegenen Bestandes gibt es auch eine Zunahme an gerissenen und vermissten Nutztieren, was die Forderungen nach einem besseren Wolfsmanagement wieder aufleben lässt. Diese Entwicklung zeigt, dass die Wölfe nicht nur als gefährdete Art, sondern auch als Teil eines empfindlichen Gleichgewichts im Ökosystem wahrgenommen werden müssen, und die Haltungsfrage weiter angeheizt wird.
Der Schutzstatus der Wölfe in Deutschland
In Deutschland gilt für Wölfe der höchstmögliche Schutzstatus. Der Gesetzgeber hat Empfehlungen formuliert, die einen stabilen und lebensfähigen Wolfbestand gewährleisten sollen. Von der Jagd sind Wölfe, mit Ausnahme von Sachsen, ausgenommen. Es ist ein Zeichen für den Wert der Artenvielfalt und setzt einen klaren Rahmen für den Umgang mit heimischen Wildtieren. Umso mehr müssen solche illegale Taten Konsequenzen haben, die das gesetzlich verankerte Recht nachhaltig untergraben.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass der Vorfall im Ilm-Kreis nicht nur zu gerechter Ahndung von Straftaten führt, sondern auch den diskursiven Raum eröffnet, um über den Schutz und die Koexistenz von Mensch und Wolf nachzudenken. Nur so kann ein Miteinander entstehen, das sowohl dem Tier als auch den Interessen der Menschen Rechnung trägt. Die Diskussion um Wölfe ist in vollem Gange und erfordert ein gutes Händchen von allen Beteiligten.