Nachhaltige Wohnträume: Ilmenau baut mit Thüringer Holz!

Nachhaltige Wohnträume: Ilmenau baut mit Thüringer Holz!
Ilmenau, Deutschland - In Ilmenau tut sich was: Eine innovative Wohnanlage mit 29 Wohnungen entsteht gerade im Stadtteil, und am Mittwoch wurde das Richtfest für dieses spannende Pilotprojekt gefeiert. Die Wohnungs- und Gebäudegesellschaft (IWG) hat die Bauherrschaft übernommen und plant damit, nicht nur Wohnraum zu schaffen, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beizutragen. Die zukünftigen Bewohner können sich auf ein modernes Zuhause mit 50 Parkplätzen und 40 Fahrradstellplätzen freuen. Zudem setzen die Macher bei diesem Vorhaben auf Holz aus dem Thüringer Wald, was nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch zur Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette beiträgt. Laut MDR werden dafür 3.000 Festmeter Käferholz verwendet, das ist Holz, das von Borkenkäfern befallen wurde und somit nachhaltig verarbeitet werden kann.
Die Wahl des Baumaterials ist nicht nur aus regionaler Sicht sinnvoll, sondern auch aus umwelttechnischer Perspektive. Eine Studie der Tegel Projekt GmbH und der TU Berlin hat gezeigt, dass Holzbauweisen rund 40% weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als herkömmliche mineralische Bauweisen. Ein Grund mehr für die Verantwortlichen in Ilmenau, auf Holz zu setzen und zudem 1.400 Tonnen Kohlendioxid durch die Wohnanlage zu binden, sagt die Studie.
Vorteile des Holzbaus
Holz hat viele Vorteile: Es bindet CO₂ und trägt entscheidend zur Reduzierung des Kohlenstofffußabdrucks bei. In der o.g. Studie werden verschiedene Baukonstruktionen hinsichtlich ihrer Klimafreundlichkeit verglichen, und es zeigt sich, dass mineralische Baustoffe wie Kalkstein und Beton kaum Kohlenstoff binden können. Holz hingegen, das auch in Ilmenau Verwendung findet, hat ein hohes Kohlenstoffbindungspotenzial von bis zu 70,3 Tonnen, was 4- bis 19-mal so viel ist wie bei mineralischen Materialien, wie die Studie zur CO₂-Bilanz feststellt.
Ein weiterer Pluspunkt für die Ilmenauer Bauweise ist die Verwendung von regionalem Holz. Dies reduziert nicht nur die Transportemissionen, sondern unterstützt auch die lokale Wirtschaft. Der Bau soll im ansonsten wirtschaftlich schwächeren Bereich des Thüringer Waldes eine positive Entwicklung anstoßen und ist mit einer Million Euro vom Land Thüringen gefördert. Die Gesamtinvestition wird auf etwa 13,6 Millionen Euro geschätzt, wovon das Unternehmen selbst etwa die Hälfte trägt. Die Mieten sollen zwischen zehn und zwölf Euro pro Quadratmeter liegen – ein guter Preis, um modernen Wohnraum in einer nachhaltigen Bauweise zu bieten.
Forschung und Messung
Besonders interessant ist, dass die Fachhochschule Erfurt die energetischen Werte dieses Holzbaus messen und auswerten wird. So soll sichergestellt werden, dass dieser innovative Ansatz auch tatsächlich die versprochenen ökologischen Vorteile mit sich bringt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für den Herbst 2026 anvisiert, und die Vorfreude auf moderne und umweltfreundliche Wohnungen in Ilmenau wächst zusehends.
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Ort | Ilmenau, Deutschland |
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