Thüringer Photonik-Branche trotzt Krise und schafft 2050 neue Jobs!

Wirtschaftliche Lage im Saale-Holzland-Kreis: Chancen in der Photonikbranche trotz Herausforderungen. Stellenangebote und Investitionen steigen.
Wirtschaftliche Lage im Saale-Holzland-Kreis: Chancen in der Photonikbranche trotz Herausforderungen. Stellenangebote und Investitionen steigen. (Symbolbild/NAG)

Thüringer Photonik-Branche trotzt Krise und schafft 2050 neue Jobs!

Jena, Deutschland - Die Wirtschaft in Deutschland hat zurzeit mit angespannten Zeiten zu kämpfen, vor allem die mittelständischen Betriebe sind betroffen. Wie thueringen24.de berichtet, ist die Unsicherheit in vielen Regionen spürbar, und eine Dämpfung der Stimmung macht sich breit. Dabei gibt es jedoch auch Lichtblicke: Die Photonik-Branche in Thüringen plant, bis Ende 2026 insgesamt 2.050 neue Stellen zu schaffen. Die meisten dieser Positionen, etwa 500, sind Nachbesetzungen aufgrund von Altersabgängen, was die Altersstruktur der Branche widerspiegelt.

Trotz einer anhaltenden Auftragsflaute und hoher Kosten bleibt die Photonik-Branche optimistisch. Aktuell gibt es in Thüringen 650 offene Stellen, insbesondere in den Bereichen Forschung, Fertigung, Elektronik und IT. Hier wird es jedoch zunehmend schwierig, geeignete Ingenieure zu finden, während die Bewerberlage für kaufmännische Berufe ganz gut aussieht. Technische Fachkräfte sind gefragter denn je, was die Branche vor Herausforderungen stellt.

Breites Technologiespektrum und internationale Vernetzung

Ein Blick auf die Thüringer Photonikindustrie zeigt, dass sie ein beeindruckendes Technologiespektrum abdeckt. Laut photonicsreport.optonet.info ist der Standort Thüringen national und international anerkannt und bietet eine Dichte an Unternehmen, die in Bereichen wie Optik und Mechanik, Messtechnik und Sensorik sowie Lasertechnik tätig sind. Dies wirkt sich positiv auf die gesamte Wertschöpfung aus – die Unternehmen in Thüringen decken alle relevanten Bereiche der Photonik ab und beweisen damit ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Die Verbindungen zu Forschungseinrichtungen innerhalb des Branchennetzwerks OptoNet stärken die Flexibilität und Resilienz dieser Unternehmen. Anke Siegmeier und Nora Kirsten, die das Netzwerk leiten, sind davon überzeugt, dass die enge Kooperation nicht nur den Austausch fördert, sondern auch neue Innovationspotentiale freisetzt. Auch das Ausland spielt eine wichtige Rolle: 72% des Umsatzes der Thüringer Photonikunternehmen wurden im Jahr 2022 im Ausland erwirtschaftet, wobei die Ziele Westeuropa, Nordamerika und China sind. Die größte zukünftige Chance sieht die Branche in den USA.

Fachkräftemangel und Zukunftsperspektiven

Eine der größten Herausforderungen für die Photonik-Branche bleibt der Fachkräftemangel. Rund zwei Drittel der befragten Unternehmen berichten von dieser Problematik und sehen sie als ernsthafte Bedrohung für das Wirtschaftswachstum. Um dem entgegenzuwirken, sollten die Rahmenbedingungen für MINT-Bildungen sowie Zuwanderungen dringend verbessert werden. Etwa 80% der Unternehmen in der Branche beschäftigen bereits Mitarbeiter mit internationalem Background – ein deutlicher Hinweis auf die Notwendigkeit internationaler Rekrutierung.

Die bevorstehende W3+ Messe, die am 29. und 30. November 2023 in Jena stattfinden wird, ist ein weiterer Schritt, um die Vernetzung in der Branche zu fördern. Über 130 Unternehmen und Partner werden ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren, begleitet von Konferenzen und Veranstaltungen, die den Austausch unter den Akteuren unterstützen. Diese Veranstaltungen sind für die Stärkung der Branche von großer Bedeutung, nicht nur lokal, sondern auch international.

Die Thüringer Photonikbranche steht trotz zahlreicher Herausforderungen gut da: Mit Rekordinvestitionen in Forschung und Entwicklung, die 2024 einen Wert von 600 Millionen Euro erreichen sollen, zeigt sich, dass die Unternehmen bereit sind, aktiv in ihre Zukunft zu investieren. Dabei bleibt der Optimismus, dass sich die negativen Rahmenbedingungen in der Zukunft verbessern werden und die Photonik in Thüringen weiterhin eine angelsahe Rolle im Weltmarkt spielen kann.

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OrtJena, Deutschland
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