Ilmenauer Musikgruppe 5idelity: KI verzaubert die A-cappella-Welt!
Die A-cappella-Gruppe "5idelity" aus Ilmenau nutzt KI für innovative Musikproduktionen und veröffentlicht zwei Alben.

Ilmenauer Musikgruppe 5idelity: KI verzaubert die A-cappella-Welt!
In der Musikszene tut sich gerade einiges – und zwar nicht nur im Studio, sondern auch im digitalen Raum. Die A-cappella-Gruppe „5idelity“ aus Ilmenau, bestehend aus Studierenden der Technischen Universität Ilmenau, nutzt die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) zur Musikproduktion. Wie insuedthueringen.de berichtet, hat die Gruppe ihre eigenen Songs mit Hilfe von KI-generierten Instrumentalversionen neu interpretiert. Dabei entstanden zwei Alben: Das bereits veröffentlichte Werk „KInterpretiert“ und das mit Spannung erwartete zweite Album „KInternational“, das am 15. Oktober 2025 das Licht der Welt erblicken wird. Interessant ist auch, dass das Cover von „KInterpretiert“ mit kreativen KI-Elementen neu gestaltet wurde.
In der Tat ist die Integration von KI in die Musikindustrie ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt. Eine Analyse auf bildung.match4it.com beleuchtet, wie KI nicht nur kreative Prozesse, sondern auch Geschäftsmodelle und rechtliche Rahmenbedingungen beeinflusst. Während KI viele neue Möglichkeiten eröffnet, bringen diese Entwicklungen auch Herausforderungen für die traditionelle Musikproduktion mit sich. Diese Dynamik zeigt sich beispielsweise am Beispiel des Musikers Seth Davis aus Louisiana, der ausschließlich mit KI-generierten Songs eine beachtliche Fangemeinde aufgebaut hat. Auch etablierte Künstler wie Charlie Puth und John Legend experimentieren inzwischen mit den Möglichkeiten der künstlichen Kreativität.
Herausforderungen für die Kreativbranche
Die Kehrseite der Medaille sind jedoch die Bedenken vieler Musiker und Kreativschaffender. Eine umfassende Studie von GEMA und der französischen SACEM zeigt besorgniserregende Entwicklungen auf. Laut ndr.de befürchten 71 Prozent der befragten Mitglieder, dass sie in Zukunft nicht mehr von ihrer musikalischen Arbeit leben können. Der Anstieg der KI-Nutzung führt zu einem spürbaren Rückgang der Einnahmen, was vor allem die Komponisten für Filme und Computerspiele betrifft, da sie der günstigen Konkurrenz durch KI-generierte Musik gegenüberstehen. Prognosen deuten darauf hin, dass bis 2028 bis zu 27 Prozent der Einnahmen aus der Musikverwertung wegfallen könnten. Dies könnte für die Musikschaffenden in Deutschland einen Verlust von rund 950 Millionen Euro bedeuten.
Die Diskussion um den Schutz von Künstlerrechten wird intensiver geführt. Micki Meuser, Vorsitzender der Deutschen Filmkomponistenunion, betont die Notwendigkeit einer angemessenen Vergütung für die Werke, die als Trainingsmaterial für KI verwendet werden. „Es ist nicht akzeptabel, dass unsere Kreativität als Grundlage für künstliche Kompositionen genutzt wird, ohne dass wir dafür eine Entlohnung erhalten“, kritisiert Meuser. Die GEMA plant, die Ergebnisse der Studie zu nutzen, um konkrete Forderungen zu stellen. Es ist klar, dass ein Teil der Gewinne der KI-Unternehmen an die ursprünglichen Urheber der Musikkreationen gehen sollte.
Die spannende Frage bleibt, wie diese Entwicklungen die Musiklandschaft in Zukunft prägen werden. Die Verbindung von Kreativität und Technologie könnte frische Impulse setzen, aber nur, wenn ein Gleichgewicht zwischen Innovation und dem Schutz künstlerischer Identitäten gefunden wird.