Gemeinsam stark: Geisa präsentiert wegweisendes Inklusionskonzept!

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Am 28.10.2025 wurde in Geisa ein Inklusionskonzept vorgestellt, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Wartburgkreis zu fördern.

Am 28.10.2025 wurde in Geisa ein Inklusionskonzept vorgestellt, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Wartburgkreis zu fördern.
Am 28.10.2025 wurde in Geisa ein Inklusionskonzept vorgestellt, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Wartburgkreis zu fördern.

Gemeinsam stark: Geisa präsentiert wegweisendes Inklusionskonzept!

In der Anneliese Deschauer Galerie in Geisa ist am 28. Oktober 2025 ein bedeutender Schritt für die Inklusion in der Region vollzogen worden. Das Inklusionskonzept, das in Zusammenarbeit mit antonius – Netzwerk Mensch Fulda über ein Jahr entwickelt wurde, sieht die Förderung der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen vor und setzt sich für den Abbau von Barrieren ein. Für die Veranstaltung hatte André Literski von antonius die Moderation übernommen und zahlreiche Gäste wie die Bürgermeisterin Manuela Henkel und Angela Zimmermann, die Ortsbürgermeisterin, begrüßt.

Die Bürgermeisterin Henkel legte in ihrer Ansprache die wachsende Bedeutung des Themas Inklusion in der Region dar. Laut Nicole Briechle, der Behindertenbeauftragten des Wartburgkreises, leben etwa 23 Prozent der Menschen im Wartburgkreis mit einer Behinderung. Das Inklusionskonzept wurde unter reger Beteiligung der Bürgerschaft erarbeitet, inklusive Workshops und Austauschrunden. Diese demokratische Herangehensweise zeigt, dass Inklusion nicht nur von oben verordnet wird, sondern dass die Stimmen der Betroffenen gehört werden.

Handlungsfelder und Maßnahmen

Das Konzept definiert drei zentrale Handlungsfelder: die Verbesserung der gesellschaftlichen Teilhabe, den Abbau von Barrieren sowie die Inklusion in Kitas und Schulen. Zur Unterstützung der Umsetzung hat das Projekt eine Förderung von 90 Prozent durch das Regionalbudget des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön erhalten, bei Gesamtkosten von 14.000 Euro.

Bereits jetzt sind einige Maßnahmen in Kraft, die direkt das Gericht für eine buntere Gemeinschaft verbessern. Dazu gehören eine kostenlose Sozialberatung in der Anneliese Deschauer Galerie, spezifische Schulungen zur Inklusion und Barrierefreiheit für die Stadtverwaltung und eine barrierearme Gestaltung der städtischen Internetseite. Zudem hat die Firma Metallbau Simon ein Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung eingeführt, und beim Vereinsstammtisch wurden kreative Ideen zur Inklusion entwickelt.

Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war die Gründung des Inklusionsnetzwerks Geisaer Land, das regelmäßig über Maßnahmen in Freizeit, Kultur und Sport beraten wird. Für das kommende Jahr ist zudem ein inklusives Sportfest geplant. Diese Initiativen sollen dazu beitragen, Inklusion im Alltag erlebbar zu machen, was Bürgermeisterin Henkel als „wichtige kleine Schritte“ zur Schaffung einer inklusiven Gesellschaft bereicherte.

Erfahrungen und Erlebnisse

Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung hatten die Möglichkeit, an Erlebnisstationen Inklusion hautnah zu erfahren. Simulationsbrillen ermöglichten es, die Welt aus der Perspektive einer sehbehinderten Person zu erleben, und ein Rollstuhlparcours stellte die Herausforderungen für Mobilitätseingeschränkte eindrucksvoll dar. Diese praktischen Erfahrungen wurden durch Berichte von Workshop-Teilnehmern wie der Rollstuhlfahrerin Barbara Vogel und Bettina Kranz, Mitglied im Verein „Wir für Euch Rhön e.V.“, ergänzt, die den Abbau von Berührungsängsten thematisierten.

Stefan Burkhard von der Tanner Diakonie forderte eine stärkere Einbeziehung von Betroffenen in den Entscheidungsprozess und den Abbau bürokratischer Hürden. Die Geisaer Stadträtin Bettina Rust stimmte dem zu und betonte die Wichtigkeit gemeinsamer Anstrengungen für eine inklusive Gesellschaft.

Das kulturelle Programm wurde durch eine Darbietung von Anita Burck sowie einer jungen Poetry-Slam-Künstlerin umrahmt und bot den Gästen zum Abschluss einen Raum für Austausch und Diskussion. Bürgermeisterin Henkel schloss den Abend mit einem eindringlichen Aufruf, dass die gemeinsame Arbeit an einer inklusiven Gesellschaft erst am Anfang stehe und alle dazu beitragen müssten. Der Bedarf an Inklusion ist nicht nur in Geisa, sondern bundesweit groß. Laut Deutschlandfunk lebten Ende 2023 etwa 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung in Deutschland, was fast 10 Prozent der Bevölkerung ausmacht, und die UN-Behindertenrechtskonvention bescheinigt jedem das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe.