Illegale Wolfstötung im Thüringer Wartburgkreis: Nabu schlägt Alarm!

Illegale Wolfstötung im Thüringer Wartburgkreis: Nabu schlägt Alarm!

Hämbach, Deutschland - Im Wartburgkreis sorgt der kürzliche, illegale Abschuss eines Wolves für große Bestürzung und Aufregung unter Naturschützern. Der Naturschutzbund (Nabu) Thüringen hat nun juristische Schritte angekündigt und Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet, nachdem ein Wolf 2023 tot an einer Straße bei Hämbach gefunden wurde. Zunächst wurde angenommen, das Tier sei einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen. Untersuchungen des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) jedoch bestätigten, dass der Wolf erschossen wurde. Der Wolf stammte aus einem Rudel in der bayerischen Rhön, während die genauen Umstände seines Todes weiterhin unklar bleiben, wie MDR berichtet.

Der Vorfall ist besonders besorgniserregend, da es sich um den ersten dokumentierten illegalen Wolfsabschuss in Thüringen handelt. Silvester Tamás, Wolfsexperte beim Nabu Thüringen, äußert, dass Thüringen von solchen Vorfällen verschont bleiben sollte. Seinetwegen fordern Naturschützer die Einrichtung einer zentralen Stabsstelle zur Bekämpfung von Umweltverbrechen. In den letzten Jahren gab es bereits zwei Fälle, in denen Luchse illegal getötet wurden, was die Sicherheitslage für geschützte Tiere zusätzlich anheizt. Bedenklich ist zudem, dass die Aufklärungsrate solcher Vergehen bei Null liegt, wie nach Diethüringer festgestellt wurde.

Rechtliche Lage und Jagd auf Wölfe

Die rechtliche Situation rund um Wölfe in Deutschland ist komplex. Wölfe stehen unter starkem Schutz und dürfen nur in Ausnahmefällen getötet werden. Die EU hat jedoch im Juni 2023 eine Gesetzesänderung beschlossen, die es Mitgliedsländern erlaubt, den Schutzstatus von Wölfen abzusenken. Bei Schaf- und Ziegenrissen durch Wölfe ist eine leichtere Erteilung von Abschussgenehmigungen möglich, wenn wolfssichere Zäune mehrfach überwunden wurden. In Deutschland gibt es derzeit mindestens 1600 Wölfe, verteilt auf 209 Rudel, 46 Paare und 19 Einzeltiere, was laut einer Erhebung n-tv eine Steigerung von 260 Wölfen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Trotz der Anzahl an Wölfen, die in den letzten Jahren festgestellt wurde, sind die politischen Bemühungen zur Änderung der rechtlichen Hürden für ihre Tötung jedoch noch nicht greift. Landwirtschaftsverbände und Tierhalter plädieren jedoch zunehmend für mehr Handlungsspielraum, da Wölfe in 2023 über 5000 Nutztiere, insbesondere Schafe und Ziegen, töteten oder verletzten. Viele Tierhalter haben zudem nicht ausreichend in Schutzmaßnahmen investiert, was zu den hohen Schwarzzahlen führt.

In dieser angespannten Lage hat Peta eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise auf den Täter des illegalen Wolfabschusses ausgesetzt, ein weiterer Schritt, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf den Ernst der Lage zu lenken. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Bekämpfung von Umweltverbrechen scheint dringend notwendig, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

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OrtHämbach, Deutschland
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