Friedrich-Mauke-Verlag: Brücke zur osteuropäischen Literatur!

Friedrich-Mauke-Verlag: Brücke zur osteuropäischen Literatur!

Weimar, Deutschland - In Weimar hat sich in den letzten Jahren ein ganz besonderer Verlag etabliert, der in Deutschland osteuropäische Literatur populär macht. Der Friedrich-Mauke-Verlag, gegründet von André Störr und seiner Familie vor etwa sechs Jahren, hat sich der Aufgabe verschrieben, Werke aus dem Baltikum und dem Balkan in die deutschen Wohnzimmer zu bringen. „Osteuropäische Literatur ist ein ungeheurer Schatz, den es zu heben gilt“, so Störr, der in Weimar lebt und arbeitet.

Der Verlag, benannt nach einem Thüringer Drucker, ist mehr als nur ein Unternehmen. Die Störs haben ihre Wohnräume zur Verlagszentrale gemacht, was die persönliche Verbindung zur Literatur unterstreicht. Jährlich erscheinen dort acht bis zehn Titel, die fast ausschließlich von Muttersprachlern ins Deutsche übersetzt werden. Rund die Hälfte dieser Werke stammt aus der Ukraine, einem Land, dessen Literatur zurzeit einen intensiven Aufschwung erlebt.

Einblicke in die ukrainische Literatur

Ein besonders eindrucksvolles Beispiel für die Kraft der ukrainischen Stimmen ist das Buch „Ich verwandle mich“ von Volodymyr Vakulenko-K. Die tragische Geschichte des ukrainischen Schriftstellers, der unter russischer Besatzung seine letzten Gedanken und inspirierenden Gedichte niederschrieb, hat das Potenzial, in Deutschland viele Berührungen zu wecken. Seine Aufzeichnungen wurden von der renommierten Autorin Victoria Amelina gerettet, die selbst nur wenige Tage nach der Rettung seines Manuskripts in einem russischen Raketenangriff ums Leben kam.

„Ich verwandle mich“, das am 15. November 2024 erscheinen wird, enthält die letzten Worte von Vakulenko sowie Texte anderer ukrainischer Autoren wie Sashko Dermanskyi und Kateryna Lykhoglyad. Wie Amelina in ihrem Vorwort berichtet, ist das Buch auch das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit mit der Familie des Verstorbenen. Die Originalausgabe wurde am 22. Juni 2023 in Kyjiw präsentiert, und das Buch blickt auf die Stärke und Resilienz der ukrainischen Kultur, die im Angesicht des Krieges weiterlebt.

Ein Verlag im Aufwind

André Störrs Engagement wird mittlerweile auch von der breiteren literarischen Öffentlichkeit geschätzt. Der Friedrich-Mauke-Verlag hat den Deutschen Verlagspreis erhalten und trägt so zur Stärkung literarischer Verbindungen zwischen Osteuropa und Deutschland bei. Weitere Literaturperlen, wie „Donezk Girl“ von Tamara Duda, das im Jahr 2019 zum „Book of the Year“ der BBC gekürt wurde, zeigen, dass sich der Verlag einen festen Platz in der deutschen Literaturszene erobert hat.

Angesichts der laufenden Bemühungen um kulturelle Nähe, sei es durch die Wahl regionaler Grafiker oder die Auswahl authentischer Geschichten, ist der Friedrich-Mauke-Verlag ein wahres Juwel, das sowohl literarisch als auch kulturell bereichert.

Es bleibt spannend, wie sich die osteuropäische Literatur in Deutschland und weiteren Ländern entwickeln wird und welche Geschichten der Verlag in Zukunft noch ans Licht bringen kann. So viel steht fest: Die Verbindung zwischen Osteuropa und Deutschland wird durch das Engagement des Friedrich-Mauke-Verlags weiter gestärkt.

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OrtWeimar, Deutschland
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