Vielfalt der Familienmodelle im Fokus der Diversity Days an der Uni Bonn
Vielfalt der Familienmodelle im Fokus der Diversity Days an der Uni Bonn
Uni Bonn, Deutschland - Am 5. Juni 2025 eröffneten die Diversity Days an der Universität Bonn, die unter dem Motto „Familienzeit: Vielfalt & Vereinbarkeit“ stehen. Prof. Dr. Irmgard Förster betonte bei der Eröffnungsrede die Wichtigkeit der Vielfalt der Familienmodelle. Die Veranstaltung hat das Ziel, die Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie zu verbessern. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Prorektorat, der Stabsstelle für Chancengerechtigkeit und Diversität sowie dem Familienbüro der Hochschule.
Ein zentrales Anliegen der Diversity Days ist die Unterstützung von Beschäftigten in familiären Situationen. Das Familienbüro der Universität Bonn bietet individuelle und vertrauliche Beratung für alle Familienkonstellationen an und stellt zudem 144 Kita-Plätze sowie 11 Eltern-Kind-Räume zur Verfügung. Die Organisation von monatlichen Austauschgruppen für pflegende Angehörige ist ebenfalls Teil des Angebots. Unterstützung erhalten die Diversity Days zusätzlich durch das Queere Netzwerk NRW, was die vielfältigen Perspektiven und Bedürfnisse der Teilnehmenden unterstreicht.
Wichtige Themen und Angebote
Die Veranstaltungen während der Diversity Days umfassen unter anderem Lesungen und Workshops, die sich mit dem Thema der Vereinbarkeit von Elternschaft und Wissenschaft beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sitzung über „(Wahl-)Familien und queere Communities“, in der alternative Familienmodelle diskutiert werden. Leah Petersen wird in diesem Rahmen über Diskriminierungserfahrungen von trans* Personen im Elternhaus berichten und die potenziellen Risiken für deren psychische und physische Gesundheit beleuchten. Sascha Sistenich weist auf die Rolle solidarisch queerer Gemeinschaften hin, die als unterstützende Netzwerke fungieren.
Darüber hinaus thematisieren Dr. Sarah Czerney und Dr. Lena Eckert die strukturellen Benachteiligungen von Müttern in der Wissenschaft. Die Wissenschaft bleibt häufig auf Lebensweisen ohne Care-Arbeit ausgerichtet, was vor allem Frauen benachteiligt. Ein Workshop zur Reflexion über strukturelle Bedingungen für Forschende zeigt, wie wichtig es ist, die Bedingungen für Menschen mit Kinder(wunsch) zu verbessern.
Diskussion und Strategien zur Verbesserung
Die Veranstaltung bietet auch eine Podiumsdiskussion, die sich mit der Notwendigkeit von Safe Spaces für trans* Bi_PoCj beschäftigt und geeignete Ressourcen thematisiert. Die Diskussion über Sensibilisierung in der Verwaltung für trans* und nicht-binäre Personen ist ein weiterer wichtiger Bestandteil. Die Teilnehmenden entwickeln Vorschläge zur Verbesserung der Sichtbarkeit und Unterstützung queerer Menschen an Universitäten.
Zur Förderung von Forschungs- und Lehrenden mit Familienverantwortung werden Ideen gesammelt, und das World Café zur Diversitätsstrategie zieht über 40 Universitätsmitglieder an. Themen wie Antidiskriminierung, Bildungsgerechtigkeit, Familiengerechtigkeit sowie Inklusion und Teilhabe stehen hier im Fokus. Die Diversitätsstrategie der Universität Bonn soll im Sommer 2025 fertiggestellt werden, wobei eine gemeinsame Vision für eine gerechtere und vielfältigere Universität entwickelt wird.
Zusätzlich zu den Aktivitäten an der Universität Bonn wird auf die Problematik der ungleichen Verteilung von Care-Arbeit hingewiesen. Laut einem anstehenden Online-Workshop am 6. März 2025 unter der Leitung von Dr. Wiebke Vogelaar, der sich mit der „Care Concentration Gap“ beschäftigt, soll der Austausch über Lösungen zur Veränderung der strukturellen Bedingungen in Wissenschaft und Care-Arbeit gefördert werden. Die Auswirkungen auf die Karrierewege von Frauen und Müttern, die Phänomene wie die Leaky Pipeline und die Maternal Wall verdeutlichen, sind ebenfalls wichtige Diskussionspunkte in diesem Kontext.
Insgesamt bieten die Diversity Days an der Universität Bonn eine wichtige Plattform für den Austausch und die Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie sowie zur Schaffung einer unterstützenden und gerechten Umgebung für alle Universitätsmitglieder.
Für weitere Informationen zu den Diversity Days und den angebotenen Veranstaltungen können Interessierte die Webseiten von Uni Bonn, Chancengerechtigkeit Uni Bonn und Uni Bremen besuchen.
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Ort | Uni Bonn, Deutschland |
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