Rekordjahr 2024: Mehr als jede vierte Einbürgerung in Deutschland syrisch!

Einbürgerungen in Deutschland erreichen 2024 mit 291.955 einen Rekordhöhepunkt. Syrische Staatsangehörige sind die größte Gruppe.
Einbürgerungen in Deutschland erreichen 2024 mit 291.955 einen Rekordhöhepunkt. Syrische Staatsangehörige sind die größte Gruppe. (Symbolbild/NAG)

Rekordjahr 2024: Mehr als jede vierte Einbürgerung in Deutschland syrisch!

Deutschland - Im Jahr 2024 erlebte Deutschland einen beeindruckenden Anstieg der Einbürgerungen, mit einer Gesamtrate von 291.955 Eingebürgerten. Dies ist die höchste Zahl seit Einführung der Statistik im Jahr 2000, laut Tagesspiegel. Der Anstieg von 46 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist vor allem auf die Gesetzesänderungen zur Modernisierung des Staatsangehörigkeitsrechts zurückzuführen, die im Juni 2024 in Kraft traten.

Das neue Gesetz ermöglicht nun die Beibehaltung der bisherigen Staatsangehörigkeit und verkürzt die Aufenthaltsdauer für die Einbürgerung auf fünf Jahre. Bei besonderen schulischen oder beruflichen Leistungen kann diese Frist sogar auf bis zu drei Jahre verkürzt werden. Etwa sieben Prozent der neuen Bürger profitierten bereits von dieser verkürzten Aufenthaltsdauer. Im Durchschnitt betrug die Aufenthaltsdauer der Eingebürgerten zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung 11,8 Jahre, was einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

Herkunftsländer der Eingebürgerten

Die häufigste Nationalität unter den Eingebürgerten in 2024 war syrisch, wobei 28 Prozent der neuen Deutschen einen syrischen Pass besitzen. Folgendes ist die Verteilung der Herkunftsländer:

Herkunftsland Prozentsatz der Einbürgerungen
Syrien 28%
Türkei 8%
Irak 5%
Russland 4%
Afghanistan 3%

Im Vergleich zu den Vorjahren stieg die Zahl der syrischen Einbürgerungen 2023 auf 75.500, einem Anstieg um 27.100 (+56%) gegenüber dem Vorjahr. Das hohe Niveau der syrischen Einbürgerungen ist eng verbunden mit der Zuwanderung von syrischen Schutzsuchenden zwischen 2014 und 2016, die das Land erreichten.

Ältere Statistiken und Trends

Die Statistiken zeigen zudem, dass im Jahr 2023 etwa 200.100 Ausländer eingebürgert wurden, was ebenfalls die höchste Zahl seit 2000 war. Die Einbürgerungen sind in den letzten Jahren insgesamt hoch geblieben und boten Platz für Menschen aus 157 verschiedenen Staatsangehörigkeiten. Der Frauenanteil bei den Eingebürgerten lag bei 45 Prozent, was leicht unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung von 50 Prozent liegt, laut Destatis.

Die neuen Regelungen, die im Juni 2024 in Kraft traten, erlauben nun eine doppelte Staatsbürgerschaft. Dies markiert einen bedeutsamen Wandel, da zuvor die Abgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit oft Voraussetzung für die Einbürgerung war. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt äußerte sich jedoch kritisch zu dieser expressiven Einbürgerungsregelung, was auf mögliche Veränderungen in der Gesetzgebung in der näheren Zukunft hinweist.

Insgesamt spiegelt der Anstieg der Einbürgerungen sowohl eine wachsende Integration der Zuwanderer in die deutsche Gesellschaft wider als auch die Reaktionen auf die gesetzgeberischen Änderungen, die darauf abzielen, den Integrationsprozess zu erleichtern.

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OrtDeutschland
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