Gilde für Alle: Grüne Jugend fordert gleichberechtigtes Schützenfest!

Grüne Jugend fordert Gleichberechtigung beim Kinderschützenfest in Wildeshausen. Demo am 13. Juni für offene Teilnahme für alle.
Grüne Jugend fordert Gleichberechtigung beim Kinderschützenfest in Wildeshausen. Demo am 13. Juni für offene Teilnahme für alle. (Symbolbild/NAG)

Gilde für Alle: Grüne Jugend fordert gleichberechtigtes Schützenfest!

Wildeshausen, Deutschland - Die „Grüne Jugend“ in Niedersachsen setzt sich vehement für die Initiative „Gilde für Alle“ ein, die darauf abzielt, die sexuellen Strukturen beim Kinderschützenfest aufzubrechen und die Gleichberechtigung zu fördern. In einer Pressemitteilung vom 11. Juni 2025 wird kritisch auf den anhaltenden Ausschluss von Frauen hingewiesen, der von Yola Kreitlow, der Landessprecherin der „Grünen Jugend“, scharf verurteilt wird. Sie betont, dass es an der Zeit sei, diesen traditionell männlich dominierten Raum zu öffnen und Mädchen die gleiche Möglichkeit zu geben, am Schützenfest teilzunehmen.

Lukas Kluge, der Landessprecher der Organisation, beschreibt die Gilde als eine sexistische Struktur, die einen Männerklüngel fördere. Dies ruft zu einer breiten gesellschaftlichen Diskussion auf. Die Initiative fordert konkret, dass das Schießen beim Kinderschützenfest für Mädchen zugänglich gemacht wird. Als Teil dieser Proteste ist eine Demo für Freitag, den 13. Juni, ab 17 Uhr auf dem Stellmacherplatz geplant. Die Aktion richtet sich an Mädchen, Jungen, Familien und alle, die sich ein gleichberechtigtes Kinderschützenfest wünschen.

Aktuelle Entwicklungen bei der Schützengilde

Am Wochenende wird die Wildeshauser Schützengilde eine Generalversammlung abhalten, bei der auch Anträge zur gleichberechtigten Teilnahme von Mädchen am Kinderschützenfest auf der Tagesordnung stehen. Ein entsprechender Antrag wurde bereits von 20 Schützenbrüdern fristgerecht eingereicht. Im Vorjahr gab es eine gespaltene Meinung in der Stadtgesellschaft zu diesem Thema, was durch eine Onlinepetition unterstützt wurde, die 1.500 Unterschriften sammelte. Diese Petition wurde jedoch von der Schützengilde als „tendenziös“ abgetan.

Die Schützengilde hat aktuell 3.700 Mitglieder, ausschließlich Männer, und steht unter der Leitung des männlichen Bürgermeisters Jens Kuraschinski. Interessanterweise stimmte eine Mehrheit der Anwesenden bei einer Kompanieversammlung im Dezember für die Teilnahme von Mädchen, während im Vorjahr 86 Prozent dagegen waren. Heiner Krieger, ein ehemaliger Lehrer, wird den Antrag in der Generalversammlung einbringen, ungeachtet seiner Bedenken, dass er „in diesem Anlauf“ möglicherweise keine Unterstützung finden wird.

Die gesellschaftliche Diskussion über Gleichberechtigung

Die Problematik der Diskriminierung aufgrund des Geschlechts ist weitreichend und betrifft nicht nur die Schützengilde. Im Sport, wie im Fußball, mangelt es häufig noch an Chancengleichheit zwischen Jungs und Mädchen. Beispielsweise wird vermutet, dass die Leistungen von Spielerinnen schlechter bewertet werden, wenn ihr Geschlecht bekannt ist. Vereine wie „equaletics“ arbeiten an der Sensibilisierung bezüglich dieser Ungleichheiten und bieten Bildungsangebote an.

Insgesamt verdeutlichen diese Entwicklungen die Notwendigkeit, traditionelle Strukturen zu überprüfen und zu reformieren, um Gleichberechtigung zu gewährleisten. Die bevorstehende Demonstration und die Diskussion innerhalb der Schützengilde sind ein Schritt in diese Richtung und zeigen, dass die Gesellschaft sich mit Fragen der Geschlechtergerechtigkeit auseinandersetzt. Die Anliegen der Initiativen könnten ein entscheidender Faktor für Veränderungen in der Zukunft sein.

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OrtWildeshausen, Deutschland
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