Viagogo in der Kritik: Käufer riskieren hohe Preise und Fake-Tickets!

Viagogo in der Kritik: Käufer riskieren hohe Preise und Fake-Tickets!
München, Deutschland - Viagogo ist seit kurzem offizieller Ticketpartner für das Handball-Final Four und steht dennoch massiv in der Kritik. Die Plattform, die als Vermittler zwischen privaten Verkäufern und Käufern fungiert, hat sich zunehmend als problematisch für Verbraucher erwiesen. Wie der kölnerstadt-anzeiger berichtet, sind Tickets für große Events wie Konzerte und Sportveranstaltungen häufig schnell vergriffen. Infolgedessen greifen viele Käufer auf Zweitmarktplattformen wie Viagogo, eBay oder StubHub zurück, lediglich um noch Tickets zu ergattern – häufig jedoch zu überhöhten Preisen und mit zahlreichen Risiken.
Die Verbraucherzentralen haben immer wieder vor den Gefahren gewarnt, die mit dem Ticketkauf auf solchen Plattformen verbunden sind. Immer mehr Berichte über gefälschte Tickets, personalisierte Tickets für nicht übertragbare Veranstaltungen und mehrfach verkaufte Eintritte häufen sich. Veranstalter und Künstler raten daher, Tickets ausschließlich über offizielle Kanäle wie Eventim oder Ticketmaster zu erwerben.
Risiken und Preistransparenz
Laut der Verbraucherzentrale sind Tickets auf Viagogo oft teurer als bei den offiziellen Verkaufsstellen. Der Aufschlag kann bis zu achtmal höher als der Originalpreis sein. Bei einer Untersuchung im Zeitraum April und Mai 2019 ermittelten Marktwächter, dass Tickets im Durchschnitt fast das Dreifache des Originalpreises kosteten. Dieses Preisniveau ist für viele Käufer oft eine unangenehme Überraschung, da die Plattform nicht transparent über die möglichen Zusatzkosten informiert. Zudem dürfen seit dem 28. Mai 2022 Tfäktoren wie der ursprüngliche Ticketpreis angegeben werden, was jedoch nicht ausreicht, um die Intransparenz in der Preisgestaltung zu beseitigen.
Hinzu kommt, dass die Garantien von Viagogo für Käufer oft fragwürdig erscheinen. Sie beinhalten meist nicht mehr als die gesetzlich vorgeschriebenen Rechte, was die Verbraucher zu der Erkenntnis führt, dass sie im Falle eines Problems oft allein gelassen werden. Beschwerden über falsche Tickets, wie das Erhalten von Stehplätzen statt Sitzplätzen, oder über unterschiedliche Platzkategorien sind keine Seltenheit. Auch die Kontaktaufnahme mit dem Anbieter gestaltet sich oft schwierig, da es häufig an direkten Ansprechpartnern fehlt.
Kritik von Verbraucherschützern
Die Kritik an Viagogo ist nicht nur von Verbraucherschützern zu hören. Die Verbraucherzentrale Bayern hat dem Unternehmen bereits mehrfach rechtliche Schritte angedroht und abgemahnt, damit eine verbesserte Transparenz bezüglich der Dienstleistungen und Preise erreicht wird. Ein Urteil des Oberlandesgerichts München entschied, dass Viagogo die Identität gewerblicher Verkäufer offenlegen muss und auch nicht mit einer Garantie für gültige Tickets werben darf, wenn personalisierte Tickets vermittelt werden.
Die negative Wahrnehmung von Viagogo spiegelt sich auch in den Bewertungen auf Plattformen wie Trustpilot wider. Trotz der Behauptung von Viagogo, dass über 99% der Bestellungen reibungslos verlaufen, bleibt die Skepsis der Verbraucher gegenüber diesen Versprechungen bestehen. Künstler und Vereine ergreifen zunehmend Maßnahmen, um den Zugang mit nicht-offiziellen Tickets zu unterbinden. So akzeptiert der 1. FC Köln ausdrücklich keine Tickets von nicht-offiziellen Zweitmarktplattformen und geht entschlossen gegen deren Verkauf vor.
Trotz der laufenden Kritik und der hohen Preise bleibt Viagogo eine bedeutende Plattform im Ticketvertrieb, und die Politik arbeitet an Regulierungsmaßnahmen, um klare Richtlinien und Preisobergrenzen für den Ticketzweitmarkt festzulegen. Die Verbraucher müssen sich jedoch weiterhin der Risiken bewusst sein, die der Kauf von Tickets auf solchen Plattformen mit sich bringt, und sollten sich stets nach offiziellen Verkaufsstellen umsehen, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
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Ort | München, Deutschland |
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