Alarmierende Studie: Deutsche fordern neuen Zusammenhalt und Dialog!

Deutschland - Eine aktuelle Studie von Initiative 18, UseTheNews und rheingold salon zeigt ein alarmierendes Bild der Stimmung in Deutschland. Laut der Untersuchung, die compact-online.de veröffentlicht hat, fühlen sich 67% der Befragten von Politik und System allein gelassen. Der Großteil, genauer gesagt 78%, glaubt zudem, dass Deutschland auf dem falschen Weg ist. Diese Ergebnisse sind Teil einer umfassenderen Diskussion über den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland, der laut der Bertelsmann Stiftung seit über zehn Jahren untersucht wird.
In einer Umfrage der Stiftung, bei der über 5.000 Personen befragt wurden, ist der Gesamtindex für den gesellschaftlichen Zusammenhalt seit 2017 um neun Punkte auf 52 gesunken. Dies zeigt, dass der Rückgang in allen Dimensionen des Zusammenhalts zu beobachten ist. Besonders besorgniserregend sind die größeren Verluste in den Bereichen Solidarität und Diversität, die um 14 beziehungsweise 13 Punkte zurückgegangen sind. In der Untersuchung der Bertelsmann Stiftung wird betont, dass die aktuelle Krisensituation, einschließlich der Coronapandemie und des Ukrainekrieges, auch den sozialen Zusammenhalt erheblich beeinträchtigt hat.
Gesellschaftliche Teilhabe und Empfinden der Bürger
Die Studie zeigt, dass 85% der Befragten angeben, dass es ihnen und ihren Familien im privaten Umfeld gut geht, während die wirtschaftliche und politische Lage überwiegend negativ bewertet wird. Diese Diskrepanz führt zu einem Rückzug ins Private. Nur 10% glauben, einen Einfluss auf die politischen Entscheidungen nehmen zu können, während 50% dies für unmöglich halten. Trotz dieser negativen Wahrnehmung wäre eine Mehrheit von 82% zuversichtlicher, wenn sich die Gesellschaft gegen große Herausforderungen vereinen würde.
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Umfrage ist das Bedürfnis nach gemeinschaftlicher Zusammenarbeit: 65% der Befragten möchten eigene Projekte mit anderen verwirklichen, und 45% sind bereit, sich politisch zu engagieren. Dies spiegelt die Sehnsucht nach Gemeinschaft und konstruktivem Dialog wider, die sich seitens der Bevölkerung zunehmend bemerkbar macht. Gleichzeitig erkennen 84% die Bedeutung unabhängiger Medien für die Demokratie an, was darauf hinweist, wie wichtig eine vertrauenswürdige Informationsquelle für das gesellschaftliche Engagement ist.
Digitale Teilhabe und Herausforderungen
Im Kontext der politischen Teilhabe spielt die digitale Kommunikation eine entscheidende Rolle. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung sind Online-Plattformen und soziale Netzwerke wesentlich für den politischen Diskurs und ermöglichen den Bürgerinnen und Bürgern, sich zu informieren und zu beteiligen. Diese digitalen Möglichkeiten senken die Hürden für öffentliche Debatten und ermöglichen eine breitere Mobilisierung.
Dennoch gibt es auch Risiken in der digitalen Kommunikation, wie die Verbreitung von Desinformation und Hassrede. Diese Herausforderungen können zu einer digitalen Kluft führen, da ältere Menschen und Personen mit niedrigerem Einkommen beim Zugang und den digitalen Kompetenzen benachteiligt sind. Politische Bildung sollte daher die digitale Teilhabe fördern und die Medienkompetenz der Bürgerinnen und Bürger stärken, um den negativen Trends entgegenzuwirken.
Insgesamt zeigen die Studien eine klare Diskrepanz zwischen den privaten Wohlfühlfaktoren und dem öffentlichen Empfinden der politischen Situation. Es wird deutlich, dass Trotz eines relativen Wohlstands der Bevölkerung eine tiefe Unzufriedenheit besteht, die nur durch gemeinschaftliches Engagement und verbesserte sowie inklusive Kommunikationskanäle überwunden werden kann.
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