Leverkusener Schulleiter schlagen Alarm: Bildung in der Krise!

Leverkusener Schulleitungen protestieren gegen Kürzungen im Bildungsbereich, fordern bessere Ausstattung und Unterstützung von Politik.
Leverkusener Schulleitungen protestieren gegen Kürzungen im Bildungsbereich, fordern bessere Ausstattung und Unterstützung von Politik. (Symbolbild/NAG)

Leverkusen, Deutschland - Leverkusen sieht sich aktuell mit massiven Protesten von Schulleitungen der weiterführenden Schulen konfrontiert. Diese haben eine Protestnote an Oberbürgermeister Uwe Richrath und die Fraktionen im Stadtrat gesendet. Der Inhalt der Mitteilung thematisiert den eklatanten Widerspruch zwischen den in der Öffentlichkeit geäußerten Bekenntnissen zu unzureichenden Bildungsinvestitionen und den tatsächlichen Sparmaßnahmen während der städtischen Haushaltskrise. Während Oberbürgermeister und die Fraktionen betonten, dass nicht an Bildung gespart werden solle, stehen viele Schulen aufgrund von Budgetkürzungen vor großen Herausforderungen.

In der Protestnote wird deutlich, dass die Fachbereiche 40 (Schulen) und 65 (Gebäudewirtschaft) jeweils 15 Prozent ihres Budgets einsparen müssen. Diese Einschnitte belasten nicht nur den laufenden Betrieb, sondern führen auch dazu, dass dringend benötigte Schulbaumaßnahmen auf die kommenden Haushaltsjahre verschoben werden müssen. Die Schulleitungen warnen, dass diese Sparmaßnahmen den Bildungsauftrag erheblich gefährden.

Kritik an der Ausstattung

Ebermann, der Leiter des städtischen Berufskollegs, berichtet von gravierenden Mängeln in der Ausstattung: Sechzig Jahre alte Stühle, fehlende Sporthallen und Mensa sowie ein nicht vorhandener Berufsorientierungsraum zeigen den schlechten Zustand der Infrastruktur. Auch die Schultoiletten werden als Beispiel für die Missstände angeführt. Diese Vernachlässigungen könnten langfristig dazu führen, dass weniger Unternehmen Auszubildende nach Leverkusen entsenden und die Anzahl der Lehrerbewerbungen sinkt. Weiterhin verzeichnen Schulen steigende Fehltage bei Schülern, was auf die unzureichende schulische Infrastruktur zurückzuführen ist.

Die Schulleitungen warnen vor einem Abwärtsstrudel, der nicht nur die Bildung, sondern auch die wirtschaftlichen Perspektiven der Stadt gefährdet. Eine Berechnung des Instituts der Deutschen Wirtschaft besagt, dass Investitionen in Bildung langfristig die Staatseinnahmen verdoppeln könnten. Daher fordern die Schulleitungen, dass Schulbauten, Sanierungen und die Reinigung von allen Kürzungen ausgenommen werden.

Bildungsfinanzen im nationalen Kontext

Die Diskussion um die Bildungsausgaben in Leverkusen ist Teil eines größeren Problems, das auch auf nationaler Ebene von Bedeutung ist. Seit 2008 erstellt das Statistische Bundesamt jährlich den „Bildungsfinanzbericht“, der die wichtigsten Informationen zu Bildungsausgaben zusammenfasst. Dieser Bericht wird im Einvernehmen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung erstellt und veröffentlicht. Im Jahr 2024 wurde entschieden, dass der Bericht künftig alle zwei Jahre erscheinen soll, während in den Zwischenjahren ein Statistischer Bericht veröffentlicht wird, der wesentliche Tabellen zu den Bildungsausgaben enthält.

Die öffentlichen Ausgaben für Bildung setzen sich aus vielfältigen Quellen zusammen, darunter die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden sowie private Sektoren. Laut den Daten von Destatis werden die Bildungsausgaben nach verschiedenen Indikatoren wie Euro je Einwohner und Anteile am Bruttoinlandsprodukt detailliert dokumentiert. Diese umfassenden Daten, einschließlich der Ausgaben für Hochschulen und der finanziellen Unterstützung nach dem BAföG, verdeutlichen die Notwendigkeit, in die Bildung zu investieren.

Zusammenfassend stehen die Leverkusener Schulleitungen vor einer prekären Situation. Die geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation in den Schulen sind nicht nur eine Forderung nach besseren Bedingungen für die Schüler, sondern auch eine Investition in die Zukunft der Stadt und ihrer wirtschaftlichen Entwicklung.

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Ort Leverkusen, Deutschland
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