Sachsen will Kitas reformieren: Kinder fit für die Schule machen!

Sachsen, Deutschland - In Sachsen wird eine grundlegende Reform der frühkindlichen Bildung angestrebt. Die Landesregierung plant, den sächsischen Bildungsplan zu überarbeiten und den Fokus in Kindertageseinrichtungen stärker auf die Schulvorbereitung zu legen. Der Landtag hat einem entsprechenden Antrag der Koalitionsfraktionen zugestimmt, mit dem Ziel, bis 2028 ein verpflichtendes Vorschuljahr einzuführen. Dieses soll sicherstellen, dass alle Kinder bei der Einschulung über ähnliche Grundlagen verfügen, wie LVZ berichtet.
Der überarbeitete Bildungsplan wird verbindliche Bildungsziele für alle Altersgruppen festlegen und verlangt von den Kitas, diese Vorgaben unabhängig vom Konzept der Einrichtung umzusetzen. Für die Fachkräfte in den Kitas sind Fortbildungsangebote geplant, um eine qualitativ hochwertige Betreuung und Förderung der Kinder zu gewährleisten. Der Sächsische Bildungsplan wird derzeit evaluiert und fortgeschrieben, wobei die ganzheitliche Entwicklung und die damit verbundene Bildungsgerechtigkeit im Vordergrund stehen Kita-Bildungsserver.
Herausforderungen und Unterstützung für Kitas
Die aktuelle Situation in den Kitas ist durch besorgniserregende Defizite geprägt. Laut den Ergebnissen der letzten Schuleingangsuntersuchungen hatten etwa ein Drittel der Kinder Sprachprobleme, während ein Viertel in Mathematik Schwierigkeiten aufwies. Die Anzahl der Kinder mit emotionalen und sozialen Auffälligkeiten steigt, und im Jahr 2024 wiesen fast zehn Prozent der Kinder Verhaltensauffälligkeiten auf. Aus diesem Grund wird auch eine Überarbeitung der verpflichtenden Vorschuluntersuchung geprüft, möglicherweise bereits im vierten Lebensjahr, wie von CDU und SPD angedacht. Dennoch wird kritisiert, dass bislang keine ausreichende personelle Unterstützung für die Kitas bereitgestellt wurde, was die Situation weiter erschwert.
Die sächsische Landesregierung stellt jährliche Gelder in Höhe von etwa 900 Millionen Euro zur Verfügung, um die Träger der Kindertagesbetreuung zu unterstützen. Für 2026 ist eine Erhöhung des Landeszuschusses pro Kind um 55 Euro geplant, die jedoch erst im August wirksam wird. Zusätzlich gibt es Befürchtungen, dass Fachkräfte in andere Bundesländer abwandern, weshalb ein Konzept zur Bindung von Erzieherabsolventen in Sachsen gefordert wird BPB.
Der Weg zur Reform
Die angestrebte Reform nimmt Bezug auf die lange Tradition und Entwicklung der Kindertageseinrichtungen in Deutschland. Bereits seit dem Ende des 18. Jahrhunderts existieren diese Einrichtungen, die im Laufe der Zeit verschiedene Bezeichnungen und Aufgaben übernommen haben, stets jedoch im Kontext der Bildungsgerechtigkeit und der schulischen Vorbereitung stehen. Mit der Einführung von elementarpädagogischen Bildungs- und Erziehungsplänen in den Bundesländern seit 2006 wurde eine entscheidende Grundlage für die frühe Bildung geschaffen. Heute sind über 90 Prozent der 3- bis 6-Jährigen und mehr als 30 Prozent der unter 3-Jährigen in Betreuungseinrichtungen BPB.
Ein wichtiger Aspekt der aktuellen Bildungspläne ist die Einladung an Fachkräfte und weitere Akteure aus dem Bereich der Kindertagesbetreuung zur Mitwirkung an den Workshops, die in mehreren Regionen Saxoniens stattfinden werden. Ziel dieser Workshops ist der Austausch über Erfahrungen und die praktische Weiterentwicklung des Bildungsplans.
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Ort | Sachsen, Deutschland |
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