Achtung! Teerstuhl als Warnsignal: Magenkrebs frühzeitig erkennen!

Deutschland - In Deutschland erkranken jährlich etwa 14.500 Menschen an Magenkrebs, einer bösartigen Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. Magenkrebs zeigt häufig über längere Zeit keine klaren Symptome, weshalb er als „stummer“ Tumor bezeichnet wird. Ein wichtiges Warnsignal ist Teerstuhl (Meläna), der durch Blutungen im Magen verursacht wird. Teerstuhl kann eine dunkle Färbung aufweisen, die entsteht, wenn Blut mit Gallenflüssigkeit im Dünndarm vermischt wird. Manchmal zeigt Teerstuhl einen silbrigen Schimmer. Weitere Symptome, die auf ein Magenkarzinom hinweisen können, sind Beschwerden im Oberbauch oder Druck- und Völlegefühl, wie FR.de berichtet.
Zu den weiteren möglichen Anzeichen zählen Aufstoßen, Erbrechen, Übelkeit, Blähungen, Mundgeruch, Appetitlosigkeit sowie ungewollter Gewichtsverlust. Auch eine plötzliche Abneigung gegen bestimmte Speisen, etwa Fleisch, kann ein Hinweis auf Magenkrebs sein. Besorgniserregend ist, dass zwei Drittel der Patienten bei Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium sind. Ältere Menschen neigen oft dazu, Symptome zu ignorieren, was zu einer verzögerten Diagnose und damit zu schlechteren Behandlungschancen führen kann.
Früherkennung und Herausforderungen
Zur Früherkennung von Magenkrebs empfehlen Experten Untersuchungen wie die Gastroskopie. Diese kann Magenkrebs in früheren Stadien feststellen, allerdings zeigen Studien, dass es keinen signifikanten Rückgang der Magenkrebssterblichkeit durch solche Verfahren gibt. Vielen Betroffenen wird daher zwar eine frühere Diagnose zuteil, ohne dass sich die Lebensdauer messbar verlängert. In Deutschland raten Fachleute davon ab, diese Verfahren als regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen für die Gesamtbevölkerung zu nutzen. Stattdessen sollten Personen mit höherem Risiko, beispielsweise Verwandte ersten Grades mit Magenkrebs oder Magenschleimhautentzündung, mit ihrem Arzt sprechen, wie Krebsinformationsdienst betont.
Es besteht die Möglichkeit, die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zu überprüfen, was bei Risikopatienten sinnvoll sein könnte. Bei einer nachgewiesenen Infektion können Antibiotika verschrieben werden. Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle: Bestimmte genetische Veränderungen, welche das Risiko für Magenkrebs erhöhen, können in Familien vererbt werden. Ärzte können diese Risiken einschätzen und gegebenenfalls eine Genanalyse empfehlen. In spezifischen Fällen sind regelmäßige Kontrollen der Magenschleimhaut oder sogar eine Magenoperation ratsam.
Risikofaktoren und weitere Ursachen
Zu den Risikofaktoren für Magenkrebs zählt auch das Epstein-Barr-Virus (EBV), welches bei einigen Betroffenen nachweisbar ist, jedoch weniger häufig als Helicobacter pylori. Aktuelle Forschungen befassen sich mit den Mechanismen, die einer EBV-Infektion folgen und zu Magenkrebs führen. Zudem zeigen Daten, dass nach großen Magenoperationen das Risiko für Magenkrebs leicht ansteigt, was möglicherweise auf erhöhten Rückfluss von Verdauungssäften zurückzuführen ist.
Chronische Magenentzündungen, wie die Autoimmunkrankheit chronische Gastritis Typ A, und das Ménétrier-Syndrom, eine seltene chronische Entzündung, erhöhen ebenfalls das Risiko. Darüber hinaus kann ein Mangel an Vitamin B12 infolge einer geschädigten Magenschleimhaut zu einer perniziösen Anämie führen, was das Risiko für ein Magenkarzinom steigert. Auch chronisches Sodbrennen, sprich die Refluxkrankheit, wird als Risikofaktor für Karzinome am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen angesehen. Dagegen gilt dies nicht für Tumoren in anderen Magenbereichen, wie der Krebsinformationsdienst informiert: Krebsinformationsdienst.
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