Alkohol gefährdet nicht nur Jugendliche: Politik fordert Schutzmaßnahmen!

Alkohol gefährdet nicht nur Jugendliche: Politik fordert Schutzmaßnahmen!
Deutschland - In Deutschland wird Alkoholkonsum oft als fester Bestandteil gesellschaftlicher Anlässe betrachtet. Dabei wird kaum hinterfragt, ob es auch ein Leben ohne Alkohol gibt. Häufig sind es vor allem die Menschen, die keinen Alkohol konsumieren, die sich rechtfertigen müssen. Ein Glas Alkohol wird zwar als unbedenklich wahrgenommen, doch die Realität sieht anders aus: Alkohol ist eine potenziell gefährliche Droge, die insbesondere für Jugendliche gravierende Auswirkungen haben kann. Junge Menschen sind in der Tat besonders gefährdet, da sie empfindlicher auf Alkohol reagieren und eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, eine Sucht zu entwickeln. Aufgrund der niedrigen Preise und der teils unregulierten Werbung für Alkohol in Deutschland kann dies zu einem problematischen Konsumverhalten führen. Vorstöße, um den Jugend- und Erwachsenen schützenden Umgang mit Alkohol zu verbessern, sind jedoch positiv zu bewerten, wie Weser-Kurier feststellt.
Der Alkoholkonsum unter Jugendlichen hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verändert. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung war der regelmäßige Konsum 2023 geringer als vor 20 Jahren, stagniert aber seit einiger Zeit. Ein Rückgang beim Rauschtrinken wurde während der Corona-Pandemie verzeichnet, wobei dieser Trend inzwischen wieder zunimmt und Vor-Corona-Niveau erreicht hat. Aktuell haben 65,1% der männlichen und 60,8% der weiblichen Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren schon einmal Alkohol getrunken. Dies entspricht einem leichten Rückgang im Vergleich zu 2016. In der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen haben über 90% schon einmal Alkohol konsumiert, während die regelmäßigen Trinkraten bei 12,4% für Jungen und 6,9% für Mädchen liegen.
Gesundheitliche und gesellschaftliche Folgen
Die gesundheitlichen, sozialen sowie volkswirtschaftlichen Probleme, die Alkoholkonsum mit sich bringt, sind erheblich. Im Jahr 2018 litten rund 3 Millionen Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren in Deutschland an alkoholbezogenen Störungen. Davon waren 1,6 Millionen als alkoholabhängig und 1,4 Millionen missbrauchten Alkohol. Darüber hinaus konsumieren etwa 7,9 Millionen Menschen Alkohol in gesundheitlich riskanter Form, während 9 Millionen Personen problematischen Konsum aufweisen. Eine Definition, was als riskanter Konsum gilt, ist der Überschuss von mehr als 12g Reinalkohol pro Tag für Frauen und 24g für Männer. Die Zahlen verdeutlichen, dass Deutschland im internationalen Vergleich einen hohen Alkoholkonsum aufweist, mit einem pro Kopf Verbrauch von 10,2 Litern Reinalkohol im Jahr 2023, wie die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen belegt.
Alkoholkonsum kann für Jugendliche und Erwachsene zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, und die Gefahren dürfen nicht unterschätzt werden. Burkhard Blienert, der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, weist auf diese Risiken hin und empfiehlt eine umfassende Aufklärung über die Folgen des Konsums. Die Drogenaffinitätsstudie 2023 ergab, dass der Konsum bei jungen Menschen teilweise ansteigt, während die Aufklärungsrate und das Bewusstsein für die Gefahren des Alkohols gleichzeitig gestärkt werden müssen. Nur durch gezielte Maßnahmen und Prävention kann der gefährliche Konsum von Alkohol reduziert werden.
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