Bier-Knappheit droht: Streiks bei Norddeutschen Brauereien!

Warnstreiks in norddeutschen Brauereien: Beschäftigte fordern 6% Lohnerhöhung aufgrund steigenden Drucks und Lebenshaltungskosten.
Warnstreiks in norddeutschen Brauereien: Beschäftigte fordern 6% Lohnerhöhung aufgrund steigenden Drucks und Lebenshaltungskosten. (Symbolbild/NAG)

Stuttgart, Deutschland - In Norddeutschland liegen derzeit die Nerven blank: Die Beschäftigten in den Brauereien fordern eine Lohnerhöhung und drohen mit weiteren Streiks. Wie die MOPO berichtet, konnte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bislang keine Einigung mit den Arbeitgebern erzielen. Ein 24-stündiger Warnstreik in mehreren Brauereien hat bereits stattgefunden, mit minimalen Auswirkungen auf die Produktion.

Vor allem die Flensburger Brauerei war betroffen, jedoch konnte die Produktion durch Vorproduktionen und Unterstützung aus anderen Bereichen aufrechterhalten werden. Auch die Carlsberg-Brauerei in Hamburg meldete, dass andere Teammitglieder die Auswirkungen des Warnstreiks abfingen und es zu keinen Lieferengpässen kam.

Verhandlungssituation und Forderungen

Die NGG fordert eine rückwirkende Lohnerhöhung von 6% für 12 Monate, beginnend ab April 2023. Dies sei notwendig, um dem hohen Leistungsdruck und den steigenden Lebenshaltungskosten gerecht zu werden. Arbeitgeber hingegen bieten lediglich eine Lohnerhöhung von 1% zum 01. Oktober 2025 und 2,1% ab dem 01. April 2026 an, wenn die Laufzeit des Tarifvertrages verlängert wird.

Zusätzlich zu den Lohnerhöhungen hat die NGG für Auszubildende eine Erhöhung von 150 Euro sowie einen Mobilitätszuschuss von 58 Euro monatlich gefordert. Die Situation ist angespannt, da der aktuelle Entgelttarifvertrag fristgerecht zum 31. März 2025 gekündigt wurde, wie die NGG erläutert.

Die brauereiliche Landschaft in Deutschland

In mehreren Bundesländern gibt es unterschiedliche Regelungen zur Tarifgestaltung für Braueureien. In Baden-Württemberg beispielsweise steigen die Entgelte ab dem 1. August 2024 um 120 Euro. Gleichzeitig gibt es auch Vorschriften zur Ausbildungsvergütung, die im ersten Jahr 1200 Euro beträgt und im Laufe der Ausbildung ansteigt. In Bayern wiederum ist eine Erhöhung der Entgelte ab dem 1. März 2025 um 3,4% vorgesehen. Auch in anderen Regionen wie Berlin und Niedersachsen sind Anpassungen der Entgelte geplant, die jedoch alle an den jeweiligen Tarifverträgen gebunden sind, welche kündbar sind. Weitere Informationen zu den Tarifinfos lassen sich auf der NGG Webseite finden.

Ob die Forderungen der Beschäftigten in den Brauereien Gehör finden und ob es zu einer Einigung kommt, bleibt abzuwarten. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, nicht nur für die Arbeitnehmer, sondern auch für die Verbraucher, die möglicherweise von einer Bierknappheit betroffen sind, sollte sich die Situation nicht entspannt.

Details
Ort Stuttgart, Deutschland
Quellen