Überlastung am Bodensee: Radfahrer-Parkplatz wird zur Gefahr!

Überlastung am Bodensee-Radweg: Bürgermeister warnt vor Gefahren für Radfahrer, während Tourismus boomt. Maßnahmen in Planung.
Überlastung am Bodensee-Radweg: Bürgermeister warnt vor Gefahren für Radfahrer, während Tourismus boomt. Maßnahmen in Planung. (Symbolbild/NAG)

Überlastung am Bodensee: Radfahrer-Parkplatz wird zur Gefahr!

Meersburg, Deutschland - In der Bodensee-Region, die ein beliebtes Ziel für Outdoor-Urlauber ist, häufen sich zunehmend die Probleme, die aus dem Tourismus resultieren. Der Bodensee-Radweg, der sich über 260 Kilometer erstreckt, zieht an manchen Tagen bis zu 5.000 Radfahrer an. Diese steigenden Zahlen machen der lokalen Infrastruktur zu schaffen, wie schwaebische.de berichtet. Bürgermeister Robert Scherer von Meersburg beschreibt die Situation als immer herausfordernder, besonders während der „Starklastzeiten“. Die wachsende Anzahl von E-Bikes unter den Radfahrern, die auf etwa 220.000 pro Jahr geschätzt wird, trägt zur Überlastung bei.

Ein besonderes Problem betrifft die Fähre in Meersburg, wo Radfahrer oft die Bundesstraße kreuzen müssen, weil der nötige Radweg am Fähranleger fehlt. Dies führt zu gefährlichen Situationen. Bernhard Glatthaar, vom ADFC, äußert, dass es an attraktiven und sicheren Radwegen mangele, was die Probleme verschärfe. Aktuell müssen Radfahrer auf der Straße zwischen Bussen, Autos und Lkw fahren, was den Sicherheitsaspekt für viele von ihnen in Frage stellt.

Überlastung durch Tourismus

Der ansteigende Tourismus ist für die Region zwar ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, doch hat dies auch seine Schattenseiten. Die touristische Infrastruktur ist durch den Zuwachs an Besuchern, der durch E-Bikes begünstigt wird, stark strapaziert. In den Hotelleriebetrieben der internationalen Bodenseeregion wurden 2023 knapp 22 Millionen Gästeübernachtungen gezählt, was einem Anstieg von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht (statistik-bodensee.org).

Diese Übernachtungen verteilen sich dabei auf verschiedene Länder, wobei 38 Prozent in deutschen Landkreisen, 24 Prozent im österreichischen Vorarlberg, 38 Prozent in Schweizer Kantonen und 1 Prozent im Fürstentum Liechtenstein verzeichnet werden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 2,4 Tagen – ein Indiz dafür, dass die Region weiterhin attraktiv bleibt und der Bedarf an verbesserter Infrastruktur steigt.

Geplante Verbesserungen und aktuelle Herausforderungen

Um dem Problem der Überlastung entgegenzuwirken, arbeiten Städte und Gemeinden an verschiedenen Verbesserungsmaßnahmen. In den kommenden drei Jahren ist an der Fähre in Meersburg der Ausbau eines Kreisverkehrs geplant, der Radfahrer, Autos und Fußgänger sicherer voneinander trennt. Zudem hat die Stadt Friedrichshafen Piktogramme auf dem Radweg aufgebracht, um Radfahrer auf falsches Fahren hinzuweisen, auch wenn swr.de bewertet, dass diese Maßnahmen zu spät und unzureichend seien.

Im Vergleich zur Situation in Bregenz, wo der Radweg am See fahrradfahrerfreundlich umgebaut wurde, bleibt die Bodensee-Region hinter den Erwartungen zurück. Während die Aufwertung der Infrastruktur fortschreitet, bleibt die Herausforderung bestehen, einen sicheren und komfortablen Raum für die zahlreichen Radfahrer zu schaffen.

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OrtMeersburg, Deutschland
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