Bayern bereitet sich vor: Hitzeaktionspläne für gefährdete Bürger!

Bayern bereitet sich vor: Hitzeaktionspläne für gefährdete Bürger!
München, Deutschland - In Deutschland steigen die Temperaturen und damit steigt das Risiko für gesundheitliche Auswirkungen durch Hitzewellen. Als Reaktion auf diese Herausforderung arbeiten zahlreiche Städte in Bayern, darunter Straubing, Nürnberg und Bayreuth, an Hitzeaktionsplänen. Dabei werden vor allem die vulnerablen Gruppen in den Fokus gerückt: ältere Menschen, Schwangere, Säuglinge und Menschen mit Vorerkrankungen sind besonders gefährdet, wie auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) betont. Sie kündigte an, dass die Kommunen eng zusammenarbeiten werden, um spezifische Maßnahmen zur Hitzevermeidung zu entwickeln. Diese include unter anderem die Errichtung weiterer Trinkwasserbrunnen und das Schaffen von schattigen Orten in urbanen Gebieten.
Aktuell sind in München 90 Trinkwasserbrunnen installiert; bis Ende des Jahres soll diese Zahl auf rund 100 steigen. Die Stadt hat interaktive Karten erstellt, die nicht nur die Standorte der Brunnen, sondern auch kühlere Orte wie Parks und Kirchen anzeigen. Besonders hervorzuheben ist der Hitzeaktionsplan Nürnbergs, der 2022 verabschiedet wurde und unter anderem ein Hitzetelefon für ältere Menschen anbietet. Würzburg hat erst 2023 einen Hitzeaktionsplan erarbeitet, da es als Hotspot des Klimawandels betrachtet wird.
Steigende Temperaturen und Hitzewarnungen
Der Deutsche Wetterdienst definiert eine Hitzewelle als Temperatur über 28 Grad an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen. In den kommenden Tagen könnte in Bayern erstmalig in diesem Jahr die 30-Grad-Marke überschritten werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellte bereits im Juli 2023 einen Hitzeschutzplan vor, dessen Ziel es ist, insbesondere Risikogruppen über Hitzeschutzmaßnahmen zu informieren. So sollen unter anderem Hausärzte die Betroffenen individuell beraten und mithilfe von Warnungen des Deutschen Wetterdienstes vor drohenden Hitzewellen gewarnt werden.
Im Jahr 2023 erlitten schätzungsweise 3.200 Menschen in Deutschland durch hohe Temperaturen gesundheitliche Folgen, die zum Tod führten, so die Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Hitze kann hierbei oft nicht als direkte Todesursache angegeben werden; vielmehr führt sie häufig in Kombination mit bestehenden Vorerkrankungen zu gesundheitlichen Schäden.
Städtische Maßnahmen zur Hitzeprävention
Die Herausforderungen durch den Klimawandel erfordern mittlerweile eine Vielzahl an Maßnahmen in verschiedenen Städten. In Stuttgart und Freiburg beispielsweise gibt es spezielle Hitzebusse, die vor allem obdachlosen Menschen Unterstützung bieten. Hannover hat die Bereitstellung von Trinkwasser und Hygieneartikeln für Obdachlose organisiert. Währenddessen wird in anderen Städten, wie Mannheim, die Aufforstung in den Städten vorangetrieben, um die Auswirkungen von Hitzewellen abzumildern. Dort sollen jährlich tausend neue Bäume gepflanzt werden, um eine nachhaltige Verbesserung der städtischen Umweltbedingungen zu schaffen.
Auch die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie die Entsiegelung von Böden wird in vielen Städten angestrebt. All diese Maßnahmen sind Teil einer umfassenden Strategie, um Städte besser auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten und die gesundheitlichen Risiken durch extreme Wärme zu minimieren. Gemeinsam mit den Bundesländern und Kommunen wird an einem nationalen Konzept gearbeitet, um die Bevölkerung effektiv vor den Gesundheitsrisiken der Hitze zu schützen.
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Ort | München, Deutschland |
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