Sicherheitsdiskussion in Aalen: Videoüberwachung und Alkoholverbot im Fokus!

Aalener Gemeinderat diskutiert Sicherheitsmaßnahmen am ZOB, including Videoüberwachung und Alkoholkonsumverbot zur Verbesserung der Sicherheit.
Aalener Gemeinderat diskutiert Sicherheitsmaßnahmen am ZOB, including Videoüberwachung und Alkoholkonsumverbot zur Verbesserung der Sicherheit. (Symbolbild/NAG)

Aalen, Deutschland - In einer aktuellen Sitzung des Gemeinderatsausschusses für Kultur, Bildung und Finanzen (KBFA) in Aalen wurden wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der gefühlten Sicherheit diskutiert. Besonders im Fokus standen der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB), der Bahnhofsvorplatz und angrenzende Unterführungen, die als Problemzonen identifiziert wurden. Der Bürgermeister Bernd Schwarzendorfer betonte die Notwendigkeit, die objektive Sicherheit in Aalen zu erhöhen, und zog dabei Vergleiche zu anderen Städten. Unter den diskutierten Maßnahmen waren ein Alkoholkonsumverbot sowie die Einführung von Videoüberwachung.

Die Stadtverwaltung hat bereits mit der Einführung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) reagiert, um auf Sicherheitsbedenken einzugehen. Weitere gezielte Maßnahmen sollen im kommenden Herbst vorgestellt werden. James Smith, der Leiter des Aalener Polizeireviers, informierte über einen Rückgang der Straftaten im öffentlichen Raum im Jahr 2024, äußerte jedoch die Befürchtung, dass es im Jahr 2025 zu einem Anstieg kommen könnte.

Diskussion um Sicherheitsstrategien

In der Sitzung meldeten sich mehrere Ausschussmitglieder zu Wort. Thomas Wagenblast von der CDU forderte städtebauliche Veränderungen wie eine verbesserte Beleuchtung und befürwortete die Prüfung des Alkoholverbots. Bennet Müller von den Grünen äußerte Bedenken hinsichtlich des Alkoholkonsumverbots und unterstützte ebenfalls die Prüfung. Hermann Schludi von der SPD sowie Franz Fetzer von den Freien Wählern hoben die Notwendigkeit hervor, die Gründe für das Fehlen einer Videoüberwachung zu erörtern.

Oberbürgermeister Frederick Brütting wies darauf hin, dass andere Städte aufgrund einer höheren Kriminalitätsbelastung schon Maßnahmen wie Videoüberwachung umsetzen konnten. Zudem kam es zu einer kontroversen Diskussion, als AfD-Fraktionsvorsitzender Andreas Lachnit seine Ansichten zur illegalen Migration kundtat, die von Brütting und anderen Ausschussmitgliedern zurückgewiesen wurden. Letztlich gab der Ausschuss jedoch keine Empfehlung ab, sondern entschied, die Vorschläge in einer überarbeiteten Sitzungsvorlage aufzugreifen.

Umgang mit Dunkelziffer und Kriminalität

Laut einer Studie der Stadtverwaltung ist ein weiterer Aspekt zum Thema Sicherheit das Dunkelfeld, also nicht gemeldete Straftaten. Die Gründe für diese Dunkelziffer sind vielfältig: Angst vor dem Täter, Scham oder Unsicherheiten über den rechtlichen Status können dazu führen, dass Straftaten nicht zur Anzeige gebracht werden. Ziel der kriminologischen Dunkelfeldforschung ist es, diese nicht erfassten Vorfälle zu identifizieren und damit ein besseres Verständnis für die Verteilung von Kriminalität in der Gesellschaft zu gewinnen.

Forschungsergebnisse sind essenziell, um gezielte polizeiliche Maßnahmen zu gestalten und Ressourcen effektiv für die Kriminalitätsreduktion sowie den Opferschutz einzusetzen. Im Rahmen von Projekten zur Zukunftssicherheit in urbanen Räumen wird auf solche Erkenntnisse zurückgegriffen, um Städte sicherer zu gestalten. Initiativen wie „DiverCity“ und „SiBa“ zielen konkret auf Sicherheit und Kriminalprävention in urbanen Quartieren ab. Diese Projekte, gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, unterstreichen das Bestreben, eine umfassende Strategie zur Verbesserung der Sicherheitslage in Städten zu entwickeln, sodass somit auch die gefühlte Sicherheit der Bürger gestärkt wird.

Zusammenfassend zeigt die Diskussion im Gemeinderatsausschuss, dass in Aalen erkannt wird, wie wichtig ganzheitliche Sicherheitsstrategien sind, um das Sicherheitsgefühl aller Bürger zu erhöhen und den konkreten Herausforderungen vor Ort entgegenzutreten.

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Ort Aalen, Deutschland
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