Müllgebühren im Ebersberger Landkreis: Bürger sind wütend über Preisexplosion!

Ebersberg, Deutschland - Die Abfallgebühren im Landkreis Ebersberg steigen drastisch und sorgen für Unmut unter den Bürgern. Jeder der rund 143.000 Einwohner verursacht jährlich etwa 100 Kilogramm Restmüll. Die erhöhten Gebühren betreffen zahlreiche Gemeinden, wobei Anzing den Jahrespreis für die 80-Liter-Restmülltonne um 57 Prozent auf 312 Euro anhebt. Zorneding folgt mit einer Erhöhung um 68 Prozent auf 222 Euro, während Aßling um 37 Prozent auf 244 Euro erhöht. Diese Preisanpassungen sind Teil einer kostspieligen Entwicklung, deren Ursachen in einer Kostensteigerung von 106 Prozent bei der Entsorgungsumlage und steigenden Personal- sowie Energiekosten liegen. Hinzu kommt die CO₂-Bepreisung von 22 Euro pro Tonne und eine Gesetzesänderung, die eine Umsatzsteuerpflicht auf den Müllverbrennungsvertrag von 19 Prozent mit sich bringt. Laut Merkur ist ein Defizit von 1,5 Millionen Euro aufgelaufen, das bis 2028 ausgeglichen werden muss.
Die Reaktionen der Bevölkerung sind wütend. Viele Bürger bringen ihre Sorgen in Rathäusern und Gemeinderatssitzungen zum Ausdruck. In Anbetracht der ständig steigenden Müllentsorgungsgebühren laufen der Landkreis und die Kommunen Gefahr, das Vertrauen der Bürger zu verlieren. Die Abfallwirtschafts-Ausschüsse bringen nun Verbesserungsvorschläge vor. Dazu gehört die Einführung einer Abfall-App, die den Bürgern aktuelle Informationen zur Müllabholung und zur korrekten Müllentsorgung bieten soll.
Kosten und Effizienz der Abfallwirtschaft
Die Abfallwirtschaft plant zudem, Müll ab 2027 in Ingolstadt zu verbrennen, was als kostengünstiger erachtet wird. Um die Transportkosten zu senken, wird die Umladestation an der Schafweide umgerüstet. Des Weiteren stehen Überlegungen im Raum, die Abfallwirtschaft in ein eigenes Kommunalunternehmen auszugliedern. Dies soll flexiblere Entscheidungen ermöglichen und Synergien schaffen.
Ein weiterer Ansatz zur Kostenreduktion ist die Aufklärung der Bürger über die richtige Mülltrennung. Fehlwürfe im Biomüll und Restmüll verursachen hohe Zusatzkosten und stellen ein zentrales Problem dar. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, fielen im Jahr 2023 im Landkreis Ebersberg insgesamt knapp 71.000 Tonnen Abfall an. Die größten Abfallarten sind Grün- und Gartenabfälle mit etwa 21.000 Tonnen, Restmüll mit ca. 14.000 Tonnen sowie Bio- und Papierabfälle mit je etwa 10.000 Tonnen.
Neue Müllgebühren ab 2025
Ab dem 1. Januar 2025 gelten neue Mülltonnengebühren im Landkreis Ebersberg. Nach Bedarf können Größe und Anzahl der Mülltonnen gewählt werden. Eine Anschlusspflicht an die Restmüll- und Biotonne besteht; wer eigenständig kompostiert, kann jedoch auf die Biotonne verzichten. Die Rest- und Biomüllabfuhr erfolgt in der Regel alle 14 Tage, während die Papiertonne alle vier Wochen geleert wird. Die Gebühren richten sich künftig nach der Menge des produzierten Mülls.
Größe der Restmülltonne | Monatliche Gebühr | Jährliche Gebühr |
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40 Liter | 3,50 € | 42,00 € |
60 Liter | 5,20 € | 62,40 € |
80 Liter | 7,00 € | 84,00 € |
120 Liter | 10,50 € | 126,00 € |
240 Liter | 21,00 € | 252,00 € |
1100 Liter (14-tägig) | 96,20 € | 1.154,40 € |
Um den Bürgern entgegenzukommen, gibt es auch Möglichkeiten, kleinere Mülltonnen zu beantragen oder diese direkt mit Nachbarn zu teilen. Die kommunale Abfallwirtschaft plant außerdem Anreize wie das Markensystem in Vaterstetten, um die Müllreduktion zu fördern. Ab 2025 sollten die Bürger zudem für die Grundgebühren zur Abfallentsorgung sensibilisiert werden. Aufklärungskampagnen zur korrekten Mülltrennung werden in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen, um die Recyclingquote zu erhöhen und Kosten zu senken.
Die Herausforderungen für den Landkreis Ebersberg sind also langfristig, und auch die Bürger sind gefordert, ihren Teil zur Kostenreduktion beizutragen.
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Ort | Ebersberg, Deutschland |
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