Graffiti-Angriffe in Leipzig: Free Maja auf Banken und Büros!

Graffiti-Angriffe in Leipzig: Free Maja auf Banken und Büros!
Leipzig, Deutschland - Unbekannte haben zwischen Dienstag, 19 Uhr und Mittwoch, 7.30 Uhr in Leipzig zwei Gebäude mit Graffiti besprüht, darunter eine Sparkassen-Filiale am Connewitzer Kreuz und ein Parteibüro der Grünen in Reudnitz-Thonberg. Die Angriffe wurden von der LVZ gemeldet und verursachten erheblichen Sachschaden. In der Sparkassen-Filiale wurden zwei Fensterscheiben mit schwarzer Farbe besprüht und zusätzlich mit Steinen beworfen, was einen Schaden von etwa 30.000 Euro verursachte. Ein Schriftzug mit dem Slogan „Free Maja“ zierte die Fenster der Bank.
Im Grünen-Parteibüro hinterließen die Täter lila und gelbe Farbanschläge mit den Schriftzügen „Free Maja“ und „Free Antifas“. Der Sachschaden in diesem Fall ist bisher nicht ermittelt worden. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigung eingeleitet, jedoch ist noch unklar, ob die beiden Taten im Zusammenhang stehen.
Hintergrund zur Person Maja T.
Maja T. ist aufgrund mutmaßlicher Angriffe auf ungarische Neonazis in Budapest inhaftiert. Laut Berichten der Tagesschau muss sie sich in Ungarn wegen dieser Vorwürfe verantworten. Bei einem Vorfall im Februar 2023 während des rechtsextremen „Tags der Ehre“ sollen Maja T. und andere an gewalttätigen Übergriffen beteiligt gewesen sein. Hochgradig besorgniserregend sind die umstrittenen Haftbedingungen, die Maja T. in Budapest als menschenunwürdig beschreibt, da sie unter mangelhafter Lebensmittelversorgung und hygienischen Mängeln leidet.
Seit Februar 2025 steht Maja T. vor Gericht, und ein Haftbefehl, der 2024 erlassen wurde, wirft ihr vor, an zwei gewalttätigen Überfällen beteiligt gewesen zu sein, bei denen Schlagstöcke und Pfefferspray eingesetzt wurden. Die Betroffenen erlitten dabei häufig Verletzungen wie Prellungen, Quetschungen und Knochenbrüche. Maja T. wurde im Sommer 2024 von der JVA Dresden an die ungarischen Behörden überstellt, nachdem sie monatelang untertauchen konnte und im Dezember 2023 von Zielfahndern festgenommen wurde.
Graffiti als politischer Ausdruck
Die Graffiti-Taten in Leipzig sind nicht nur Vandalismus, sondern zeigen auch die Rolle dieser Kunstform im sozialen und politischen Diskurs. Laut einem Artikel auf kunst-als-wissenschaft.de hat sich Graffiti zu einer bedeutenden Form des Ausdrucks für soziale Bewegungen entwickelt. Die Wände der Stadt werden zu Leinwänden für Botschaften, die auf soziale Gerechtigkeit hinweisen und komplexe Themen auf visuell ansprechende Weise kommunizieren.
Graffiti ermöglicht es, politische Ideen ohne Missverständnisse zu übermitteln und reflektiert die Emotionen einer Gemeinschaft, in der es entsteht. Es dient als Sprachrohr für soziale Bewegungen und kann zur Gestaltung der städtischen Kultur und Identität beitragen. Diese kreative Ausdrucksform trägt zur Förderung von sozialem Wandel bei und ermöglicht die direkte Interaktion zwischen Künstlern und der Gemeinschaft.
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Ort | Leipzig, Deutschland |
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