Merz vs. Trump: Das heikle Treffen im Weißen Haus steht bevor!

Bundeskanzler Merz trifft Trump am 6. Juni im Weißen Haus. Themen: Ukraine-Krieg, NATO und Zollstreit. Diplomatische Herausforderungen erwarten ihn.
Bundeskanzler Merz trifft Trump am 6. Juni im Weißen Haus. Themen: Ukraine-Krieg, NATO und Zollstreit. Diplomatische Herausforderungen erwarten ihn. (Symbolbild/NAG)

Washington, USA - Am 6. Juni 2025 wird Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seinem ersten persönlichen Treffen mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus reisen. Dieses Ereignis ist bedeutsam, nicht nur für die deutsch-amerikanischen Beziehungen, sondern auch für Merz‘ diplomatische Fähigkeiten, die auf die Probe gestellt werden. Trump gilt als herausfordernder Gesprächspartner, was in der Vergangenheit durch diverse Eklats im Oval Office dokumentiert wurde. Merz hat keine vorherige Regierungserfahrung und befindet sich somit in einer kritischen Position während dieses Treffens, wie op-online.de berichtet.

Die Journalistin Mariam Lau, die sich intensiv mit Merz beschäftigt hat, erwartet, dass der Kanzler gut vorbereitet sein wird und eine gemeinsame Gesprächsbasis mit Trump finden kann. Merz spricht fließend Englisch und bringt Erfahrung aus der Wirtschaft mit, was ihm in diesem Gespräch zugutekommen könnte. Zudem verbindet die beiden Männer eine gemeinsame Vorliebe für Golf und Flugzeuge.

Herausforderungen und Strategien

Jedoch könnten Merz‘ frühere öffentliche Kritiken an Trump zu möglichen Spannungen führen. Lau warnt, dass Merz emotional reagieren könnte, sollte Trump unhöflich sein oder ihn herausfordern. Verhandlungs-Experte Niels van Quaquebeke rät Merz, Trumps Ego zu schmeicheln und dessen Vokabular zu übernehmen, um gut durch das Gespräch zu navigieren. US-Senator Lindsey Graham empfiehlt, Trump für die Aufhebung von Sanktionen gegen Syrien zu danken und ihm in außenpolitischen Fragen recht zu geben, was für Merz eine strategische Überlegung sein sollte.

Bei dem Treffen werden wichtige Themen wie der Ukraine-Krieg, der US-Zollstreit mit der EU und die NATO-Verteidigungsausgaben auf der Agenda stehen. Merz zielt darauf ab, Trump von der Notwendigkeit zu überzeugen, den Druck auf Russland zu erhöhen, während die angedrohten Zölle von 50 Prozent bis zum 9. Juli drohen, was Merz einen gewissen Verhandlungsspielraum verschafft.

Diplomatische Mission und weitere Treffen

Im Rahmen seiner diplomatischen Mission durch Europa, die ihn unter anderem nach Finnland führte, hat Merz bereits mehrfach betont, wie wichtig die Unterstützung der Ukraine und die Erhöhung der Verteidigungsausgaben sind. Dies ist sein achter Auslandsbesuch seit Amtsantritt, und er wird im Juni dreimal mit Trump zusammentreffen: beim G7-Gipfel in Kanada (15. bis 17. Juni) und beim NATO-Gipfel in Den Haag (24. und 25. Juni). Laut fr.de läuft die Diskussion um die Verteidigungsausgaben, wobei Trump von NATO-Mitgliedern fordert, fünf Prozent ihres BIP für Verteidigung auszugeben, während der aktuelle Wert bei zwei Prozent liegt. Merz unterstützt einen Kompromiss, der eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben bis 2032 vorsieht.

Des Weiteren hat Merz kritische Äußerungen zu israelfreundlichem Vorgehen geäußert und hebt hervor, dass humanitäres Völkerrecht nicht verletzt werden darf. Trump hat eine Deeskalation des Konflikts im Gazastreifen gefordert und steht in Kontakt mit Israel. Merz könnte von finnischem Präsidenten Alexander Stubb, der ein gutes Verhältnis zu Trump hat, wertvolle Hinweise erhalten, was seine Herangehensweise an das Treffen verbessern könnte. Laut swp.de hilft Merz sein wirtschaftlicher Hintergrund dabei, Vertrauen zu schaffen, um als wirtschaftsstärkster europäischer Staat zu agieren.

Die Vorbereitungen für das Treffen laufen, und Merz plant, mit einer positiven Grundhaltung in das Gespräch zu gehen. Dieses Treffen könnte nicht nur die Weichen für die nächsten Monate in den Beziehungen zwischen Deutschland und den USA stellen, sondern auch Merz‘ Profil als Kanzler stärken.

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Ort Washington, USA
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