Wettbewerbszentrale schlägt Alarm: Trustpilot unter Betrugsverdacht!

Dänemark - Der Verband Wettbewerbszentrale erhebt ernsthafte Vorwürfe gegen die dänische Bewertungsplattform Trustpilot. Laut Südkurier suggeriert Trustpilot eine hundertprozentige Authentizität der abgegebenen Bewertungen, die diesen Ansprüchen jedoch nicht gerecht wird. Die Wettbewerbszentrale sieht hierin einen klaren Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.
Auf Trustpilot können Verbraucher Unternehmen, insbesondere Online-Shops, bewerten. In einer umfassenden Überprüfung, die zwischen Oktober des vergangenen Jahres und Februar stattfand, wurden 86 falsche Bewertungen auf der Plattform identifiziert. Davon veröffentlichte Trustpilot lediglich 31 und löschte 55 Bewertungen, die überwiegend positiv waren. Dies wirft Fragen zur Integrität der Plattform auf.
Weitere Entwicklung und Reaktion von Trustpilot
Der Vorwurf wurde an die Wettbewerbszentrale durch ein Mitgliedsunternehmen herangetragen, das Anlass zur Beschwerde gegeben hatte. Trustpilot wurde aufgefordert, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen, und prüft derzeit die Anschuldigungen. Das Unternehmen betont, dass es bereits Maßnahmen ergriffen hat, um die Integrität der Plattform zu sichern. Dazu gehören der Einsatz spezieller Technologien zur Betrugserkennung sowie die Förderung von Transparenz bei der Nutzung von Bewertungen.
Die Spiegel berichtet, dass Trustpilot neben der Bekämpfung von Fake-Bewertungen auch weiterhin an der Verbesserung seiner Überprüfungsprozesse arbeitet. Die Plattform sieht sich in der Verantwortung, sowohl für Verbraucher als auch für die bewerteten Unternehmen Vertrauen zu schaffen und aufrechtzuerhalten.
Rechtslage und gesetzliche Rahmenbedingungen
Im Kontext dieser Vorwürfe ist auch die LTO wichtig. Der Gesetzgeber plant weitere Maßnahmen gegen Fake-Bewertungen auf Online-Portalen. Die Überarbeitung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), die am 28. Mai 2022 in Kraft trat, hat neue Transparenzpflichten für Betreiber von Bewertungsplattformen eingeführt. Diese verpflichten Unternehmen, die Echtheit von Bewertungen zu überprüfen und klar zu kommunizieren, wenn keine Überprüfung stattfindet.
Mit diesen Veränderungen soll der Verbraucherschutz verbessert und die Transparenz bei der Bewertung von Produkten und Dienstleistungen erhöht werden. Insbesondere angesichts der zunehmenden Probleme mit Fake-Bewertungen, bei denen Anbieter selbst positive oder negative Bewertungen abgeben, ist dies ein Schritt in die richtige Richtung.
Die neuen Regelungen betreffen nicht nur Online-Bewertungen, sondern auch Influencer-Marketing und Produkt-Rankings in der EU. Verbraucher treffen ihre Kaufentscheidungen zunehmend auf Grundlage dieser Bewertungen, was die Notwendigkeit von objektiven und transparenten Informationen umso wichtiger macht.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie Trustpilot auf die Vorwürfe reagieren wird und welche Maßnahmen die Wettbewerbszentrale letztlich ergreift, um die Integrität der Plattform sicherzustellen.
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