Ukraines Überraschungsangriff: Ein Drittel der russischen Bomber zerstört!

Ukrainischer Verhandlungsführer Umjerow kritisiert Russland während Friedensgesprächen in Istanbul: Zeitspiel und Konflikte.
Ukrainischer Verhandlungsführer Umjerow kritisiert Russland während Friedensgesprächen in Istanbul: Zeitspiel und Konflikte. (Symbolbild/NAG)

Kiew, Ukraine - Ukrainische Verhandlungsführer Rustem Umjerow hat Russland beschuldigt, in den Friedensgesprächen auf Zeit zu spielen, indem es eine von Kiew vorgeschlagene 30-tägige Feuerpause ablehnt. Laut ksta.de hielt Russland sein Memorandum für die Gespräche bis zum Beginn der Verhandlungen in Istanbul zurück, während die Ukraine ihr Dokument bereits Tage vorher übergeben hatte. Bei dieser Verhandlungsrunde wurde lediglich ein Austausch von 1.000 Kriegsgefangenen vereinbart. Präsident Wolodymyr Selenskyj plant außerdem die Rückgabe von 6.000 Soldatenleichen und hebt hervor, dass der Schwerpunkt auf der Rückkehr schwer verletzter und junger Soldaten liegt.

Nach den Verhandlungen folgten in der Ukraine Drohnenschläge aus Russland, die Luftalarm in mehreren Regionen auslösten. Präsident Selenskyj lobte hingegen einen ukrainischen Überraschungsangriff auf russische Militärflugplätze, bei dem Berichten zufolge ein Drittel der russischen Bomberflotte zerstört wurde. Laut Umjerow sind diese militärischen Erfolge entscheidend für die Verhandlungsposition der Ukraine.

Russische Angriffe und Verluste

Ukrainische Geheimoperationen unter dem Namen «Spinnennetz» haben zu signifikanten explosionsartigen Angriffen auf russische Militärflughäfen geführt. Neueste Berichte des ukrainischen Generalstabs zufolge soll Russland bis zu 12 Flugzeuge verloren haben. Zuvor hatte der SBU von 41 beschädigten Flugzeugen berichtet, zu denen auch Typen wie der Berijew A-50 und Tupolew Tu-95 gehörten. Diese Angriffe fanden in den Regionen Irkutsk und Murmansk statt und zerstörten über 40 Kampf- und Aufklärungsflugzeuge, was etwa 34 % der russischen Bomberflotte entspricht, die Marschflugkörper abfeuern kann. Die Drohnen waren dabei in Holzkisten versteckt und überraschten die russischen Streitkräfte vollständig, was als «absoluter brillanter Erfolg» bezeichnet wurde. Die genauen Verluste wurden jedoch von offiziellen Stellen, wie dem russischen Verteidigungsministerium, nicht bestätigt.

Russland hat bereits mit Rache gedroht. Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew sprach von unvermeidlicher Vergeltung. Inzwischen haben unabhängige Medien von niedrigeren Zahlen an beschädigten Flugzeugen berichtet, was die offiziellen Angaben infrage stellt. Laut Selenskyj handelt es sich um eine „äußerst gut vorbereitete Aktion“ seitens der Ukraine, die mit intensiven Vorbereitungen von anderthalb Jahren einherging.

Auswirkungen auf die Verhandlungen

Die Gespräche zwischen der Ukraine und Russland sind aufgrund divergierender Positionen belastet. Während die Ukraine eine international überwachte, bedingungslose Waffenruhe fordert, lehnt Russland diese ab, da sie befürchten, dass Kiew die Pause zur Kräftesammlung ausnutzen könnte. Russland stellt zwei Bedingungen: Die westlichen Länder müssen ihre Waffenlieferungen an die Ukraine einstellen, und Kiew muss seine Mobilmachung beenden. Umjerow führt die ukrainische Delegation, während die russische Gruppe von einem Berater Wladimir Putins geleitet wird.

Die Ukraine hat geringe Erwartungen an die Verhandlungen und fordert zusätzlichen Sanktionsdruck auf Moskau. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bereits weitere Sanktionen in Aussicht gestellt, sollte es keine Fortschritte bei den Gesprächen geben. Ein 18. Sanktionspaket der EU wird vorbereitet, um den Betrieb der Nord-Stream-Gaspipelines zu verhindern und den Preisdeckel für russisches Öl zu senken.

In der Zwischenzeit droht der Ukraine ein Erdgasengpass, verursacht durch russische Angriffe auf Gasspeicher und Förderanlagen. Kiew hat daher begonnen, nach Ersatzquellen zu suchen. Angesichts dieser schwierigen Situation bleibt abzuwarten, welchen Einfluss die aktuellen militärischen Erfolge und die Verhandlungen auf den weiteren Verlauf des Konflikts haben werden.

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Ort Kiew, Ukraine
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