Frauen im Schatten: Diskussion um Night Sessions bei den French Open!

Bei den French Open 2025 kritisieren Spielerinnen, wie Ons Jabeur, die ungleiche Vergabe von Night Sessions und Sexismus im Tennis.
Bei den French Open 2025 kritisieren Spielerinnen, wie Ons Jabeur, die ungleiche Vergabe von Night Sessions und Sexismus im Tennis. (Symbolbild/NAG)

Paris, Frankreich - Bei den French Open in Paris sorgt die Auswahl der Spiele für die Night Sessions für Kontroversen. Während der französische Tennisspieler Gael Monfils kürzlich seinen zweiten Rundenkampf gegen Hugo Dellien erfolgreich bestritt und damit die Zuschauer begeistert, stehen die Organisatoren in der Kritik. Denn trotz mehrfacher spannender Partien von Frauen werden für die Abendveranstaltungen fast ausschließlich männliche Spieler anberaumt. Monfils wird am Donnerstag erneut um 20:15 Uhr spielen, während die Diskussion über die ungleiche Behandlung von Spielerinnen weitergeht.

Die Night Sessions in Roland Garros, die seit 2021 existieren, haben bis heute nur begrenzte Platzierungsmöglichkeiten für Frauen gezeigt. Bislang gab es 45 solcher Abendspiele, jedoch nur vier wurden von Frauen bestritten. Diese zahlenmäßige Diskrepanz stößt vor allem bei Spielerinnen wie Ons Jabeur auf Unverständnis. Jabeur kritisierte vehement die Entscheidungsträger der Veranstaltung und verwies auf die „Schande“ einer so ungleichen Verteilung, die nicht nur ihre Sichtbarkeit einschränke, sondern auch das Potenzial des Frauensports ignoriere.

Kritik an den Entscheidungsträgern

Gilles Moretton, der Präsident des französischen Tennisverbands, erklärte, dass die Entscheidung für die Spiele auf den Vorlieben der Zuschauer beruhen müsse. Er implizierte, dass Männern aufgrund ihrer „besseren Matches“ eine höhere Priorität eingeräumt werde. Diese Äußerungen haben nicht nur Jabeur, sondern auch andere Spielerinnen aufgebracht. Die Prioritäten der Veranstalter scheinen klar festgelegt: Im Jahr 2022 wurden zum Beispiel in den Nachtstunden neun Männer- und lediglich eine Frauenpartie ausgetragen, während es 2024 elf Männerpartien und gar keine mit Frauen gab.

Die Diskussion wird zudem durch die Eindrücke und Meinungen der Spielerinnen noch verstärkt. Einige, wie Coco Gauff, äußern ihre Zufriedenheit mit den Spielzeiten und wünschen sich, nicht über die Terminauswahl beschweren zu müssen. Gauff hat eine andere Haltung als Jabeur und betont, dass sie lieber zu anderen Zeiten spielen würde, anstatt sich um die Night Sessions Sorgen zu machen. In der Tat ist es eine gespaltene Sichtweise unter den Athletinnen, doch die Tatsache, dass männliche Spieler in der Nacht bevorzugt werden, ist unumstritten.

Zukünftige Perspektiven

Für die Organisatoren steht fest, dass das Wohl des Sports im Vordergrund stehen müsse, und es wird immer wieder betont, dass die Sichtbarkeit von Frauen im Sport möglicherweise nicht der Hauptfokus sei. Moretton lässt dennoch durchblicken, dass in Zukunft, abhängig von den Spielpaarungen, auch Frauen in der Nachtsession zum Zug kommen könnten. Allerdings ist der Unmut über die gegenwärtige Situation deutlich und wird die Diskussion über Geschlechtergerechtigkeit im Tennis voraussichtlich noch lange begleiten.

So bleibt abzuwarten, ob sich die Spielerinnen auch in Zukunft weiter gegen diese Ungleichheit zur Wehr setzen und ob sich vielleicht doch noch eine Trendwende im Hinblick auf die Spiele in den Abendstunden abzeichnen wird. Die nächste Task für die Organisatoren wird es sein, die Wünsche der Zuschauer mit den Ansprüchen des Frauensports in Einklang zu bringen, um eine gerechtere Verteilung der Spielmöglichkeiten zu gewährleisten.

Für weitere Informationen zu den aktuellen Ereignissen bei den French Open können Sie FAZ, New York Times und 20 Minuten besuchen.

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Ort Paris, Frankreich
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