Behandlungserfolg steigern: So beeinflussen Erwartungen Ihre Therapie!

Marburg, Deutschland - Die Erwartungen von Patienten spielen eine entscheidende Rolle im Therapieerfolg und sind das zentrale Thema der aktuellen Empfehlungen des SFB „Treatment Expectation“, die in der renommierten Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht wurden. Laut uni-marburg.de können positive Behandlungserwartungen die Erfolgschancen erhöhen, während negative Erwartungen die Therapieergebnisse mindern und Nebenwirkungen verstärken.
Das Autor*innenteam hierbei, bestehend aus Prof. Meike Shedden-Mora, Prof. Winfried Rief und Prof. Johannes Laferton, betont, dass Fachkräfte im Gesundheitswesen gezielt über die Behandlungserwartungen ihrer Patienten sprechen sollten. Dies fördert nicht nur die Arzt-Patienten-Beziehung, sondern kann auch Ängste vor Nebenwirkungen reduzieren.
Empfehlungen für Fachleute
In den Empfehlungen werden vier zentrale Punkte hervorgehoben: Die Kommunikation über Erwartungen sollte aktiv gefördert, die Beziehung zwischen Arzt und Patient gestärkt und positive Erwartungen angeregt werden. Darüber hinaus sollte auch die Angst vor möglichen Nebenwirkungen verringert werden. Eine empathische Haltung und kompetente Informationen von Behandlern sind entscheidend für einen positiven Behandlungserfolg.
Forschungen im Bereich der Placeboeffekte zeigen, dass die Wahrnehmung und neuronale Verarbeitung von Schmerzen stark von den Behandlungserwartungen der Patienten beeinflusst wird. So können positive Erwartungen die Wirksamkeit von Analgetika erhöhen, während negative Ansichten zu einer verstärkten Schmerzempfindlichkeit führen können, wie pmc.ncbi.nlm.nih.gov hervorhebt.
Die Rolle des Placebo-Effekts
Der Placebo-Effekt, der die Fähigkeit des Geistes beschreibt, Körperreaktionen aufgrund des Glaubens an eine Behandlung zu aktivieren, hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Die jüngeren klinischen Studien zeigen, dass selbst Patienten, die wissen, dass sie ein Placebo erhalten, von positiven Erwartungen profitieren können, was die Erklärung der Wirkungsweisen von Placebos komplizierter macht, wie psychologie-heute.info ausführt.
Dabei aktivieren die Erwartungen oft neuronale Bahnstrukturen, die mit dem Belohnungssystem des Gehirns verbunden sind. Psychologische Faktoren wie verbale Informationen und frühere Erfahrungen haben erheblichen Einfluss auf die Behandlungsresultate. Dies zeigt, wie wichtig Vertrauen in den Arzt, eine gute Kommunikation und die Behandlungsumgebung sind.
Eine Studie des SFB, die 15 Millionen Euro für eine vierjährige Forschungsphase eingeworben hat, zielt darauf ab, die Interaktion zwischen Behandlungserwartungen und aktiven Behandlungen zu untersuchen. Es bleibt ein Ziel, die Behandlungsergebnisse durch gezielte Nutzung positiver Erwartungen im klinischen Alltag zu verbessern. Insbesondere die Empathie der Ärzte und deren Nonverbale Kommunikation wie Augenkontakt stärken das Vertrauen und somit auch den Therapieerfolg.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einfluss von Erwartungen auf den Behandlungserfolg in der medizinischen Praxis nicht unterschätzt werden darf. Um optimal von Therapien zu profitieren, sollten diese Aspekte von medizinischem Fachpersonal aktiv gefördert werden.
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Ort | Marburg, Deutschland |
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