Beinahe-Kollision über dem Bodensee: Flieger in extremer Nähe

Friedrichshafen, Deutschland - In einem alarmierenden Vorfall über dem Bodensee verlief eine beinahe Kollision zwischen zwei Flugzeugen gefährlich nah. Laut einem Bericht der Schwäbischen Zeitung ereignete sich der Vorfall am 18. September 2024. Involviert waren eine Cessna 152 und ein Cirrus SR22, die in einer Höhe von etwa 1400 Metern operierten.
Die Cessna war auf einem Flug vom Flughafen St. Gallen-Altenrhein nach Buttwil im Kanton Aargau unterwegs, während der Cirrus aus Olbia auf Sardinien im Anflug auf Friedrichshafen war. Der Vorfall, der als „schwerer Vorfall“ eingestuft wird, hat die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) zur Eröffnung einer Untersuchung veranlasst.
Dunkle Erinnerungen an Überlingen
Dieser fast katastrophale Vorfall weckt Erinnerungen an die tragische Kollision, die sich am 1. Juli 2002 über Überlingen ereignete. Bei diesem Unglück starben 71 Menschen, darunter zahlreiche Kinder. Ein Bericht von Nau hebt hervor, dass Wrackteile und Leichenteile über mehrere Quadratkilometer verteilt wurden und alle Insassen der beteiligten Flugzeuge ums Leben kamen.
Technische Mängel und menschliches Versagen bei der Fluglotsenorganisation Skyguide wurden als Ursachen für den Unfall identifiziert. Der zuständige Fluglotse hatte nur eingeschränkten Zugang zu den notwendigen Radar- und Telefonkommunikationssystemen und bemerkte das drohende Unglück viel zu spät.
Gedenken und Perspektiven
Zum 20. Jahrestag des Überlinger Unglücks findet eine Gedenkveranstaltung statt, die aufgrund des Ukraine-Kriegs eine besondere politische Dimension erhält. Während russische Staatsvertreter nicht eingeladen sind, erwartet man etwa 40 Angehörige der Opfer. Polizeidirektor Hans-Peter Walser, der damals im Einsatz war, betont die Wichtigkeit des Gedenkens und der Solidarität der Gemeinschaft.
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl und Schwere der Flugzeugabstürze jedoch verringert. Laut Statista gab es 2022 weltweit 233 Todesopfer durch Flugzeugabstürze, während vor der Jahrtausendwende diese Zahl oft über 1.000 jährlich lag. Die Unfallrate in der kommerziellen Luftfahrt bleibt im Vergleich zum Autofahren gering. Viele Unfälle ereignen sich während der Landung, was durch die oft komplexen Anforderungen an Winkel und Geschwindigkeit bedingt ist.
Technologische Fortschritte, wie die Entwicklung von Landeassistenten, tragen dazu bei, das Risiko von Unfällen weiter zu minimieren. Der Vorfall über dem Bodensee und die begleitende Erinnerung an die Tragödien der Vergangenheit haben jedoch die essentielle Bedeutung der Sicherheit in der Luftfahrt erneut ins Licht gerückt.
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Ort | Friedrichshafen, Deutschland |
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