Giffeys Schützling Severin Fischer: Der neue Hoffnungsträger für Potsdam?

Giffeys Schützling Severin Fischer: Der neue Hoffnungsträger für Potsdam?

Potsdam, Deutschland - In Brandenburg stehen die nächsten Wahlen vor der Tür und die politischen Wogen schlagen hoch. Am 21. September wird Potsdam ein neues Stadtoberhaupt wählen, da Mike Schubert, der bisherige Oberbürgermeister (SPD), nach einem Bürgerentscheid aufgegeben hat. Um die Nachfolge des beliebten Politikers gibt es bereits einige spannende Entwicklungen. So geht die SPD mit Severin Fischer (41) ins Rennen. Der Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft wurde am vergangenen Wochenende mit überwältigender Mehrheit zum Spitzenkandidaten der Potsdamer SPD gewählt. Wie die taz berichtet, fällt die Wahl auf Fischer, der bis dato in Berlin weitgehend unbekannt ist, aber enge Verbindungen zur aktuellen Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (47) hat.

Giffey, selbst eine wichtige Figur in der SPD, ist mit Fischer gut vernetzt und lobt ihn als „einen der klügsten Köpfe, die ich kenne – fleißig, überlegt und lösungsorientiert“. Diese Nähe könnte Fischer in den kommenden Monaten einen Vorteil verschaffen, auch wenn er sich erst noch in Potsdam bekannt machen muss. Der SPD-Hochburg Potsdam sind die Chancen von Fischer, der seit 2018 als Staatssekretär in Giffeys Senatsverwaltung arbeitet, durchaus zuzutrauen – zumal kein anderer bekannter SPD-Kandidat zum Zug gekommen ist. Die prominenten Köpfe der Potsdamer SPD haben allesamt abgewunken. So könnten die Wählerinnen und Wähler am 21. September möglicherweise einen frischen Wind in der Stadt spüren.

Kandidaten und Konkurrenz

Alongside Severin Fischer hat die politische Landschaft in Potsdam noch andere Kandidaten zu bieten. Unter anderem wird Noosha Aubel für die Grünen als parteilose Kandidatin ins Rennen gehen, während die CDU mit Willo Göpel und die AfD mit Uwe-Chaled Said bereits ihre Kandidaturen angekündigt haben. Zudem bleibt die Linke fraglich, wer für sie antreten wird, und ob sie rechtzeitig einen Kandidaten präsentieren kann. Die BZ Berlin berichtet, dass die politische Gemengelage nach dem Rücktritt von Schubert und den bevorstehenden Wahlen gespannt bleibt.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass der Wechsel von führenden Politikern zwischen Berlin und Brandenburg durchaus schon passiert ist. So fielen beispielsweise Jörg Schönbohm von der CDU und Wolfgang Wieland von den Grünen durch ähnliche Wechsel auf. Schönbohm war zuvor Innensenator in Berlin und übernahm später das Amt des Innenministers in Brandenburg. Solche Wechsel sind in die andere Richtung seltener. Susanne Hoffmann (CDU), die von Brandenburg nach Berlin als Staatssekretärin für Justiz wechselte, ist eine der wenigen Ausnahmen.

Politische Stimmung vor der Wahl

Die politische Stimmung in Potsdam ist derzeit angespannt, insbesondere nach den letzten Kommunalwahlen im Juni 2024, die in Brandenburg stattfanden. Hier konnte die AfD hohe Stimmenanteile gewinnen, und die SPD musste sich mit wechselnden Mehrheiten arrangieren. Zudem gab es mehrere Wahlfälschungsvorwürfe, die die Stimmung weiter vergifteten. Die Tagesspiegel weist darauf hin, dass der Oberbürgermeister und dessen Nachfolger sich in einer komplexen Lage befinden.

Ob Severin Fischer den Herausforderungen gewachsen ist und ob er das Vertrauen der Potsdamer Bürgerinnen und Bürger gewinnen kann, bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall wird der politische Wettkampf in den kommenden Wochen spannend, und die Wahl am 21. September wird zeigen, wohin der Weg für Potsdam und seine neuen Führungspersönlichkeiten führen wird.

Details
OrtPotsdam, Deutschland
Quellen

Kommentare (0)