Berliner Schulplatzvergabe: 31.000 Kinder und ein Kampf um die Plätze!

Berliner Schulplatzvergabe: 31.000 Kinder und ein Kampf um die Plätze!

Berlin, Deutschland - Heute wurden in Berlin die Schulplatzbescheide für die Siebtklässler veröffentlicht, und die Zahlen zeigen ein recht erfreuliches Bild. Laut rbb24 erhielten mehr als 90 % der Kinder einen Platz an einer ihrer Wunschschulen. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünschen (CDU) verkündete, dass insgesamt 31.000 Schüler in 7. Klassen untergebracht werden konnten. Von den 27.309 zur Verfügung stehenden Plätzen entfallen 10.265 auf Gymnasien, während 17.044 Plätze an Integrierte Sekundarschulen (ISS) und Gemeinschaftsschulen gingen.

Interessanterweise wählten ein Viertel der Kinder mit Gymnasialempfehlung eine ISS oder Gemeinschaftsschule. Das zeigt, dass die Eltern und Schüler mehr Optionen in Betracht ziehen, als man annehmen könnte. Der Zugang zu diesen Oberschulen erfolgt dabei über den Notendurchschnitt der Förderprognose, und der Numerus Clausus (NC) variiert von Jahr zu Jahr, abhängig von den besten Bewerbungen. In Pankow hingegen führt der Mangel an Schulplätzen zu langen Pendelzeiten für die Schüler, was schon so manche Familie auf die Palme bringt.

Strategische Schulwahl in Pankow

Die Situation in Pankow ist besonders angespannt. Schulleiter raten den Eltern, strategisch bei der Wahl der Wunschschulen vorzugehen, da viele Schulen übernachgefragt sind. Ein Beispiel ist Romy aus Prenzlauer Berg, die keinen Platz in ihrer Wunschschule erhielt und nun nach Neukölln pendeln soll. Ihre Eltern überdenken bereits rechtliche Schritte gegen die Schulzuweisung. In kinderreichen Bezirken wie Pankow oder Lichtenberg wird der Zugang besonders durch schlechte Zeugnisnoten gefährdet, was die Suche nach einem Platz in einer Wunschschule zusätzlich erschwert, wie ZDF berichtet.

Die Vergabepraxis der Schulplätze ist auch ein heiß diskutiertes Thema. Es ist kein Geheimnis, dass mindestens 60 % der Plätze nach Leistung vergeben werden und viele Schulen dabei die Zeugnisnoten der letzten zwei Halbjahre heranziehen. Doch besonders in Großstädten, wie auch in Köln, kommt es oft zu einer Überfüllung der Schulen, was für viele Familien zu einem echten Kopfzerbrechen wird.

Kritik an den Vergabekriterien

Bildungsexperten üben eine klare Kritik an diesem leistungsorientierten Vergabeverfahren. Klaus Hurrelmann von der Hertie School spricht von einer katastrophalen Situation für die Förderung von Bildungstalenten und beschreibt den immense Druck, der sowohl auf den Kindern als auch auf den Eltern lastet. Der Grundschulverband und der Gesamtschulverband sehen gar eine „Skandalkette“ vorliegen, die durch die neuen Vorschriften und Notenschnitte entstanden sei.

Neu ist, dass Sechstklässler nun einen bestimmten Notenschnitt erreichen müssen, um ans Gymnasium wechseln zu dürfen. Nachwuchs, der nicht besteht, kann zwar einen eintägigen „Probeunterricht“ absolvieren, doch nur ein Bruchteil der Kinder besteht diesen. Das Resultat? Hunderte Kinder erfahren bei den Schulbescheiden, dass sie aufgrund von Raumproblemen keine ihrer drei Wunschschulen besuchen können und werden oft in weite Schulen „verschoben“, was zu unbequemen langen Schulwegen führt. Für viele Berliner gilt ein Schulweg von rund einer Stunde pro Strecke als „zumutbar“.

Die Bildungsverwaltung wird in Kürze die endgültigen Zahlen zur Schülerverteilung vorlegen, doch die Lage bleibt angespannt. Schulen müssen möglicherweise Klassen vergrößern oder zusätzliche 7. Klassen einrichten, um den Ansturm zu bewältigen. In diesem Kontext fordern die Verbände eine Neuregelung, um einen reibungslosen Übergang in die Sekundarstufe I ohne Verunsicherungen und Demütigungen sicherzustellen, damit sich die Kinder in dieser entscheidenden Phase der Schulbildung nicht demotiviert fühlen.

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OrtBerlin, Deutschland
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