Großer Windkraft-Ausbau in Berlin: Bürger können bis 11. Juli mitreden!

Großer Windkraft-Ausbau in Berlin: Bürger können bis 11. Juli mitreden!
Berlin, Deutschland - In Berlin stehen die Zeichen auf Windkraft: Der Senat hat einen ehrgeizigen Plan aufgelegt, um rund 637 Fußballfelder (446 Hektar) Wald- und landwirtschaftliche Flächen für die Windenergienutzung bereitzustellen. Diese Initiative ist ein weiterer Schritt in der Energiewende und soll bis 2032 realisiert werden. Acht neue Gebiete, die potenziell für Windkraftnutzung ausgewiesen werden könnten, umfassen Teile des Grunewalds, Gatower Rieselfelder, Jungfernheide und verschiedene landwirtschaftliche Flächen. Entscheidend ist, dass Berlin bis 2027 mindestens 0,25% und bis 2032 insgesamt 0,5% der Landesfläche als Windenergiegebiete ausweisen muss, wie das Windenergieflächenbedarfsgesetz (WindBG) von 2022 festlegt. Laut Berlin Journal haben die betroffenen Areale vorwiegend Waldbereiche am Stadtrand.
Die Diskussion um den Ausbau bringt sowohl Befürworter als auch Kritiker hervor. Während Umweltschützer warnen, dass besonders sensible Gebiete wie der Grunewald, der Lebensraum für gefährdete Tierarten bietet, von den Plänen stark betroffen sind, sieht die Senatsverwaltung die Notwendigkeit für eine nachhaltige Energiezukunft. Das Thema ist komplex, denn neben der Klimaschutzagenda müssen auch Naturschutzbelange berücksichtigt werden. Bürger haben bis zum 11. Juli 2025 die Möglichkeit, Stellungnahmen zu den Plänen einzureichen, wobei die endgültige Entscheidung über die Windstandorte voraussichtlich im Jahr 2026 gefällt wird.
Konkrete Standorte und Bürgerbeteiligung
Drei der neuen Standorte für Windkraft befinden sich in Pankow, dazu gehören Blankenfelde/Akenberge, Buchholz Nord sowie der Landschaftsraum Wartenberg/Falkenberg. Im Grunewald sind Windräder am Teufelsberg (Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf) und im südlichen Teil von Steglitz-Zehlendorf in Planung. Weitere potenzielle Standorte sind Krummendammer Heide in Treptow-Köpenick, Rieselfelder Gatow in Spandau sowie Jungfernheide/Tegel in Reinickendorf. Mit nur 0,25 Prozent der Landesfläche als mögliche Windflächen steht Berlin vor der Herausforderung, geeignete Standorte zu finden, besonders da viele aufgrund von Natur- und Artenschutzgesetzen ausscheiden müssen, wie rbb24 berichtet.
Die potenziellen Höhen der geplanten Windräder sind noch ungewiss, mögliche Höhen könnten zwischen 150 und 230 Metern schwanken. Auch wenn Bürgerbeteiligung hier eine große Rolle spielt, ergeben sich technische Schwierigkeiten beim Online-Beteiligungsportal des Senats, die eine flüssige Einbringung von Meinungen und Ideen erschweren. Trotz der Herausforderungen verspricht der Senat, alle Stellungnahmen in die Planungen mit einzubeziehen.
Finanzielle Bürgerbeteiligung als Chance
Besonders interessant sind die verschiedenen Möglichkeiten zur finanziellen Bürgerbeteiligung, die gut ankommen könnten. Laut einem aktuellen Leitfaden von eueco sind diese Angebote darauf zugeschnitten, die Akzeptanz für erneuerbare Energien zu fördern und werden standardisiert angeboten. In den Leitfäden werden unterschiedliche Modelle vorgestellt, die vom Strombonus- bis zum Anwohnerstrommodell reichen. Damit sollen nicht nur die Projektträger unterstützt werden, sondern auch Stadtwerke, Energieversorger und Kommunen die Möglichkeit haben, ihre Ansätze besser zu strukturieren und die Bürger aktiv einzubinden.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Pläne zum Windkraftausbau in Berlin ein komplexes Zusammenspiel aus ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten sind. Die nächsten Monate werden daher entscheidend sein, um zu klären, wie diese Pläne letztlich umgesetzt werden können, ohne dass die wertvolle Natur Berlins über Gebühr leidet.
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Ort | Berlin, Deutschland |
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