Bezirk Oberbayern plant Austritt aus Dachauer Museumsforum: Finanzprobleme!

Dachau, Deutschland - Der Bezirk Oberbayern plant den Austritt aus dem Zweckverband Dachauer Galerien und Museen, wie am Mittwoch von Florian Hartmann, dem Vorsitzenden des Zweckverbands und Oberbürgermeister von Dachau, bekannt gegeben wurde. Der Austritt, der auf finanzielle Gründe zurückzuführen ist, wird vor dem Hintergrund der aktuellen kommunalen Haushaltslage diskutiert. Der Bezirk trat im August 2023 dem Zweckverband bei, mit dem Ziel, ein modernes Museumsquartier auf dem Gelände der alten Papierfabrik in Dachau zu schaffen.
Das geplante Museumsquartier sollte die bestehenden Einrichtungen, darunter die Gemäldegalerie, die Neue Galerie und das Bezirksmuseum, in einem neuen Museum zur Arbeits- und Industriekultur in Oberbayern zusammenführen. Ein interdisziplinäres Aufbauteam unter der Leitung von Nina Möllers arbeitet seit Anfang 2024 an den konzeptionellen Grundlagen für das Museumsforum Dachau.
Hintergrund des Austritts
Die Realisierung des neuen Museums wird jedoch zunehmend kritisch betrachtet. Insbesondere die notwendige bauliche Investition wirft Bedenken auf. Die Satzung des Zweckverbands erlaubt einen Austritt, wenn das Projektkonzept nicht weiterverfolgt wird. Aus diesem Grund hat der Bezirk Oberbayern bereits Gespräche mit der Stadt und dem Landkreis Dachau gesucht, um den Austrittsprozess zu erörtern.
In der Verbandsversammlung des Zweckverbands wurde beschlossen, einen „Fahrplan“ für den Austritt zu entwerfen. Gleichzeitig sollen auch Szenarien für die mögliche Fortführung des ursprünglichen Zweckverbands skizziert werden. Die zuständigen Gremien in Stadt und Landkreis Dachau stehen nun vor der Entscheidung, ob das Konzept für ein Museumsforum Dachau weiterverfolgt wird.
Museumslandschaft in Bayern
Die Situation in Dachau spiegelt eine größere Thematik innerhalb der bayerischen Museumslandschaft wider. Bayern beheimatet über 1.250 Museen, die von verschiedenen Trägern, darunter Staat, Bezirke und Gemeinden, betrieben werden. Diese Vielfalt macht die bayerische Museumslandschaft zur lebhaftesten in Deutschland, mit knapp 19 Millionen Besuchern jährlich.
Obwohl die staatlichen Museen und Sammlungen hauptsächlich in München konzentriert sind, gibt es auch wichtige Einrichtungen außerhalb der bayerischen Landeshauptstadt. Zu den herausragenden Beispielen zählen unter anderem das Bayerische Armeemuseum in Ingolstadt und das Museum für Franken in Würzburg, welches sich der fränkischen Kunst- und Kulturgeschichte widmet. Die bayerische Kulturpolitik fördert aktiv die Entwicklung dieser Museen, um das kulturelle Erbe des Freistaates sichtbar zu machen.
Für weitere Informationen über das Dachauer Museumsforum können Interessierte die Webseite der Dachauer Galerien und Museen besuchen. Informationen über die bayerische Museenlandschaft sind auf der Seite des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst erhältlich.
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Ort | Dachau, Deutschland |
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