Eberswalde verabschiedet zwei Professoren: Lehren für den Klimawandel!
Eberswalde verabschiedet zwei Professoren: Lehren für den Klimawandel!
Eberswalde, Deutschland - In der ersten Juli-Woche fanden in Eberswalde zwei besondere Last-Lectures statt, bei denen die beiden langjährigen Professoren, Prof. Dr. Roland Hoffmann-Bahnsen und Prof. Dr. Martin Guericke, nach rund zwei Jahrzehnten an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) ihren wohlverdienten Ruhestand ankündigten. Hoffmann-Bahnsen eröffnete die Reihe seiner letzten Vorträge am 1. Juli mit einem aufschlussreichen Thema: „Mögliche acker- und pflanzenbauliche Stellschrauben für eine Anpassung an den Klimawandel“.
In seinem Vortrag thematisierte er die Herausforderungen des Wassermangels, die durch steigende Temperaturen und trockenere Frühjahre und Sommer verstärkt werden. Sein Fokus lag auf geeigneten Pflanzen und Maßnahmen, die Landwirten helfen, sich besser an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Hoffmann-Bahnsens akademische Reise begann an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er seine Promotion über Wassermangelstressempfindlichkeit bei tropischen und subtropischen Körnerleguminosen absolvierte. Seine Habilitation widmete er der Nutzung vergessener genetischer Ressourcen, insbesondere der Rispenhirse im ökologischen Landbau.
Bewältigung von extremen Witterungsbedingungen
Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen, denen sich die Welt und insbesondere die Landwirtschaft gegenübersieht. Laut bpb ist die Landwirtschaft massiv von veränderten Niederschlagsmustern und extremen Wetterereignissen betroffen. Ein Beispiel dafür ist der Blick auf die europäische Landwirtschaft und deren Reaktionen auf die Wetterextreme des Jahres 2018, die in Publikationen der Royal Society B dokumentiert wurden. Auch die „Gemeinsame Agrarpolitik“ (GAP) wird hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Klimaziele kritisch betrachtet.
Ein integraler Bestandteil der Lösungen liegt in der Entwicklung und Implementierung von Anpassungsstrategien, die unter anderem **Wassermanagement**, **Pflanzendiversifizierung** und **Bodenmanagement** umfassen. Diese Strategien sind entscheidend, um die Resilienz landwirtschaftlicher Systeme zu stärken und die Lebensmittelversorgung in unsicheren Zeiten zu sichern. Hoffmann-Bahnsens Forschung hat einen großen Beitrag zu diesen Themen geleistet und unterstreicht die Notwendigkeit neuer Ansätze in der Landwirtschaft.
Einblicke und Ausblicke in die Lehre
Guericke, der seinen Vortrag am 2. Juli hielt, warf einen humorvollen Blick auf seine Lehrtätigkeit und reflektierte über die Veränderungen, die er während seiner Laufbahn an der HNEE erlebt hat. Sein Fokus lag auf der Forstwirtschaft sowie der Notwendigkeit, die Studierenden in diesen dynamischen Zeiten mitzunehmen und sie auf die Herausforderungen des Klimawandels vorzubereiten. Durch den Aufbau eines Netzwerks in die forstliche Praxis konnte Guericke seinen Studierenden praxisnahe Themen für Abschlussarbeiten und Karrieremöglichkeiten anbieten.
Beide Professuren stehen stellvertretend für ein Denken und Handeln, das dringend im Kontext der globalen Veränderungen gefordert ist. Neben ihrem Engagement in der Lehre und Forschung widmeten sich Hoffmann-Bahnsen und Guericke auch der Waldpädagogik und waren aktiv in der Leitung des Prüfungsausschusses. In Zukunft plant Hoffmann-Bahnsen, sich dem Trecker fahren zu widmen, während Guericke die kulinarischen Genüsse Frankreichs erkunden möchte und sich dem „savoir vivre“ widmet.
Zusammen geprägt durch ihre Visionen und das Bestreben, die kommenden Generationen auf die klimatischen Herausforderungen vorzubereiten, schließen die beiden Professoren ein Kapitel, das an der HNEE nicht nur fachlich, sondern auch emotional sehr stark verwurzelt ist.
Ein weiterer Aspekt, den zahlreiche Studien, wie die von Wissen.de, beleuchten, ist die dringende Notwendigkeit, politische Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel zu schaffen. Der integrierte Ansatz in der Agrarpolitik lässt Raum für Innovation, fördert nachhaltige Anbaumethoden und stärkt die Resilienz der Landwirtschaft nachhaltig.
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Ort | Eberswalde, Deutschland |
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