Ärger um kostenpflichtige Strandrollstühle in Warnemünde!
Ärger um kostenpflichtige Strandrollstühle in Warnemünde!
Warnemünde, Deutschland - Ein Sommertag in Warnemünde, und die Temperaturen klettern auf rund 30 Grad – perfekte Bedingungen, um die Ostsee zu genießen! Doch hinter dem sonnigen Vergnügen verbirgt sich ein Problem, das die Besucher mit Einschränkungen betrifft. Am beliebten Strandaufgang 4, wo die Strandoase Treichel beheimatet ist, wird der Zugang zum Wasser für Menschen mit Behinderungen zunehmend zum Thema heißer Diskussion.
Kürzlich nutzten Kristina und Joachim Jaskola aus Brandenburg an der Havel einen der behindertengerechten Strandkörbe. Joachim, aufgrund einer Krankheit auf einen Rollstuhl angewiesen, hatte endlich die Möglichkeit, im Ostsee zu baden. Matthias Treichel, Betreiber der Strandoase, hat seit 2008 die Zuwegung zum Wasser kontinuierlich verbessert und war als Vorreiter mit der Anschaffung des ersten Strandrollstuhls im Jahr 2015 tätig.
Angespannte Lage bei den Strandrollstühlen
Aktuell ist der Strandrollstuhl nur am Aufgang vier verfügbar, wohingegen andere Aufgänge diese Möglichkeit nicht bieten. Die Betreuung der Badegäste erfolgt durch Detlef Horst, der hier mit viel Engagement tätig ist. Täglich betreut er vier bis fünf Badegänge, eine Zahl, die das Angebot an seine Grenzen bringt. „Es ist wirklich eine Herzensangelegenheit“, erklärt Horst und weist auf die körperlichen Herausforderungen hin.
In einem anderen Teil von Warnemünde wollte Alexander Fritz, Geschäftsführer von „Beach.de“, ebenfalls für mehr Barrierefreiheit sorgen. Er hatte ein Konzept für zwei weitere Strandrollstühle ausgearbeitet, doch seine Bewerbung wurde nicht angenommen. Die Tourismuszentrale plant, ab der nächsten Saison die Strandrollstühle kostenpflichtig anzubieten. In anderen Orten Mecklenburg-Vorpommerns ist der Verleih hingegen oft kostenlos, organisiert durch gemeinnützige Organisationen wie DLRG oder DRK. In Warnemünde jedoch bleibt das unklare Hauptproblem: Wie gelangen Menschen mit Beeinträchtigungen ohne Hilfe in die rollstuhlgerechten Strandstühle und sicher ins Wasser?
Barrierefreiheit in Warnemünde
Der barrierefreie Zugang in Warnemünde ist dennoch lobenswert. Der Strandaufgang 4 gilt als einer der modernsten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Zuwegung erfolgt über rutschfeste Wegplatten, die auch zwischen den Strandkörben einen sicheren Zugang ermöglichen. Außerdem gibt es dort einen speziell eingerichteten Sanitärbereich für Menschen mit Behinderung, der von Mai bis September täglich geöffnet ist.
Neben dem Strandaufgang 4 gibt es weitere barrierefreundliche Zugänge: Am Strandaufgang 6 und 10 können Gäste ebenfalls komfortabel Zugang zu den Stränden finden. Diese sind ausgestattet mit speziellen WC-Anlagen und Parkplätzen für Menschen mit Behinderung. Sogar zum FKK-Strand am Aufgang 18 wurde ein rutschfester Zugang geschaffen, doch der Weg bleibt noch weit, um vollständige Barrierefreiheit zu gewährleisten.
Die Bemühungen um einen barrierefreien Zugang sind Teil eines größeren Trends in Mecklenburg-Vorpommern, wo das vielfältige Angebot an Stränden und Seen weiterhin ausgebaut wird, damit auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Senioren und Familien mit kleinen Kindern die Schönheit der Ostsee genießen können. Die Region hebt hervor, dass alle Strandzugänge befestigte Wege, Mobilitätsstützen und Parkplätze für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung stehen, wenngleich es hier noch einiges an Verbesserungspotenzial gibt.
In der Diskussion um den Zugang zu den Strandrollstühlen, die stetig gefordert wird, zeigt sich, dass das Verständnis für die Bedürfnisse der Gäste noch wachsen muss. Hoffentlich sorgt die kommende Saison für eine Lösung, die für alle Badegäste ein sorgenfreies Stranderlebnis ermöglicht.
Für weitere Informationen zu den barrierefreien Strandzugängen und dem Angebot in Warnemünde besuchen Sie die Seiten der Ostsee-Zeitung, der Warnemünder sowie Auf nach MV.
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Ort | Warnemünde, Deutschland |
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