Leben im Kulturdorf: So schaffen Petra und Klaus Gemeinschaft in Klasdorf

Leben im Kulturdorf: So schaffen Petra und Klaus Gemeinschaft in Klasdorf

Klasdorf, Deutschland - In Klasdorf, einem kleinen Ortsteil von Baruth/Mark, leben Petra Liesenfeld und Klaus Axenkopf in einem liebevoll umgebauten Bauernhaus, das sie 2008 für etwa 500.000 Euro erwarben. Nach 40 Jahren in Berlin, wo sie in Schöneberg und Friedrichshain zu Hause waren, suchten sie etwas Neues. Der Umzug war ein schrittweiser Prozess, bei dem Petra sieben Jahre lang pendelte. Heute genießen sie das Landleben, auch wenn es Herausforderungen mit sich bringt. Klaus, 65 Jahre alt, spielt im ersten Obergeschoss ihres Hauses Kontrabass, während Petra, 69 Jahre alt, dazu singt. Sie lieben Musik, die in ihrem Lebensstil einen hohen Stellenwert hat – oft schmettern sie den Tango „Nostalgias“, der von gescheiterten Lieben erzählt.

Ihr gemütliches Zuhause, mit einer Küche, die einst ein Stall war, steckt voller kreativem Potenzial. Die blauen Einbauschränke, die Klaus selbst gefertigt hat, und die aus Lehm gebauten Wände mit 400 Metern Heizschläuchen zeugen von ihrem handwerklichen Geschick und einem tiefen Bezug zur Region. Der große Walnussbaum im Garten und das Grundstück, das bis an den Wald reicht, schaffen eine idyllische Atmosphäre. Ein Teil des Gartens ist zudem an einen Bauern verpachtet, was das Leben im ländlichen Raum mit einem praktischen Aspekt verbindet.

Herausforderungen und Engagement im Dorfleben

Allerdings bringt das Leben im Dorf auch Herausforderungen mit sich. Nach den Kommunalwahlen, bei denen beide für die Grünen kandidierten, erlebten sie eine Zäsur. Der Wahlkampf hinterließ Spuren, und Klaus empfindet Schwierigkeiten, das Dorfleben voll zu genießen. Hass und Beleidigungen waren schmerzhafte Begleiterscheinungen, die das Paar erlitten hat. Dieses Engagement führt Petra dazu, die Veranstaltungsreihe „Reden ist Gold“ ins Leben zu rufen, die darauf abzielt, den Dialog und die Gemeinschaft im Dorf zu stärken.

Mit weiteren Plänen, wie einem Jazz-Festival namens „Umrangiert“, möchte sie Menschen zusammenbringen und einen kulturellen Austausch fördern. Klaus ist auch musikalisch aktiv, spielt in einer Volksmusikgruppe und bleibt mit seiner Amateurband vielseitig engagiert. Beide fühlen sich stark mit ihrem Heimatort verbunden und sind fest entschlossen, hier zu bleiben und das Dorfleben aktiv mitzugestalten.

Baukunst und Erhalt der Dörfer

In einem weiteren Kontext zur Bedeutung des ländlichen Lebens zeichnet sich ab, wie wichtig die Erhaltung und Sanierung von alter Bausubstanz ist. In Bayern werden seit Jahren Projekte gefördert, die Denkmalgeschützte Gebäude erhalten und beispielhaft für nachhaltiges Bauen stehen. Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hat beispielsweise 16 Bauherren mit Staatspreisen ausgezeichnet, die sich in den letzten zwei Jahren für die Dorferneuerung stark gemacht haben. Diese Initiativen sind entscheidend für das Ortsbild und unterstützen die Innenentwicklung kleiner Dörfer, was dem Engagement von Liesenfeld und Axenkopf durchaus ähnelt.

Die Herausforderungen des Dorflebens sind komplex, doch mit kreativen Ideen und einem starken Gemeinschaftssinn wollen Petra Liesenfeld und Klaus Axenkopf die positive Entwicklung ihrer Umgebung vorantreiben. So zeigt sich einmal mehr, wie wertvoll der Austausch und das Miteinander im ländlichen Raum sind.

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OrtKlasdorf, Deutschland
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