Friederike Benda neue BSW-Chefin: Aufbruch oder Rückschritt für Brandenburg?

Friederike Benda neue BSW-Chefin: Aufbruch oder Rückschritt für Brandenburg?

Kleinmachnow, Deutschland - Am vergangenen Samstag fand in Kleinmachnow ein entscheidender Parteitag des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) statt. Dort wurde Friederike Benda zur neuen Landesvorsitzenden gewählt und konnte sich mit 77,9 Prozent der Stimmen klar durchsetzen. Ihr Gegenkandidat, Vinzenz Lorenz, kam lediglich auf 22,1 Prozent. Mit 106 der insgesamt 136 abgegebenen Stimmen steht Benda an der Spitze einer Partei, die sich in Brandenburg als neues Kraftzentrum etabliert hat. Über 180 Mitglieder waren für diesen wichtigen Schritt präsent, auch wenn der Antrag auf eine Doppelspitze nicht durchkam, wie maz-online.de berichtet.

David Crumbach, der scheidende Vorsitzende, wurde im Rahmen des Parteitags mit Standing Ovations verabschiedet. Er hatte im April seinen Rückzug angekündigt und wies auf die Notwendigkeit einer tatkräftigen Koalition hin. Bei seiner Verabschiedung kritisierte er die SPD für langsame Veränderungen, ein Punkt, den Benda nun weitertragen möchte. In ihren ersten Aussagen nach der Wahl betonte die neue Chefin die Notwendigkeit, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, insbesondere im Hinblick auf die umstrittenen Lehrerstellen, wie es ebenfalls von tagesschau.de aufgeführt wird.

Politische Position und Herausforderungen

Die neue Führung unter Benda sieht sich mit mehreren Herausforderungen konfrontiert. Bei den zurückliegenden Wahlen scheiterte die Partei knapp am Einzug in den Bundestag, möchte jedoch mit frischen Ideen und einer klaren Haltung gegen den Sozialabbau und kriegerische Konflikte künftig stärker im politischen Geschehen mitmischen. Es stehen stichprobenartige Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze auf der Agenda sowie eine solidarische Unterstützung für die Brandenburger Industrie. Die BSW plant, bis Ende des Jahres die Mitgliederzahl auf über 1.000 zu erhöhen, wie die BSW-Webseite vermeldet.

Benda äußerte sich auch kritisch zu den Sanktionen gegen Russland, welche die örtliche Ölraffinerie PCK in Schwedt beträfen. Ihre klare Ansage, dass es keine Brandmauer zur AfD geben sollte, sorgte für Aufsehen. AfD-Landeschef René Springer bezeichnete diese Aussage als politischen Dammbruch. Die Brandenburger CDU sieht in Bendas Forderungen einen Freibrief für Putin, was die politische Debatte zusätzlich anheizt.

Kritik und Zukunftsausblick

Die anhaltende Diskussion um die Lehrerstellen und die kritischen Stimmen zu einer notwendigen Rücknahme von Kürzungen werden allerorts laut. Andrea Lübcke von den Bündnisgrünen forderte ebenfalls eine Überprüfung der höheren Stundenzahlen für Lehrkräfte, ein Thema, das Benda und ihre Partei nicht aus den Augen verlieren wollen. Zudem wurde eine Solidaritätsbekundung für die Brandenburger Wirtschaft beschlossen.

In dieser Gemengelage wird klar, dass die BSW unter Benda ein guter Draht zu den Bedürfnissen der Bevölkerung pflegen möchte. Wichtige Themen wie Bildung, Infrastruktur, und die wachsende Ungleichheit stehen im Mittelpunkt der politischen Agenda. Mit einem klaren Bekenntnis zu Frieden und Gerechtigkeit sieht die BSW ihre Stimme im Bundestag gefordert und plant, bei der Bundestagswahl am 23. Februar 2024 mit sechs Listenplätzen anzutreten.

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OrtKleinmachnow, Deutschland
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