Polio-Alarm im Havelland: Impfquote sinkt, Gesundheitsrisiko steigt!
Polio-Alarm im Havelland: Impfquote sinkt, Gesundheitsrisiko steigt!
Havelland, Deutschland - In den letzten Wochen macht eine alarmierende Nachricht die Runde: In Kläranlagen mehrerer deutscher Städte wurden Polioviren nachgewiesen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab am 3. Juli 2025 bekannt, dass zahlreiche Abwasserproben aus Städten wie München, Köln und Bonn Viren zeigten, die mit der gefürchteten Kinderlähmung in Verbindung stehen. Während die Situation für viele besorgniserregend ist, wurden zum Glück bisher keine Übertragungen oder Erkrankungen gemeldet, so das RKI.
Das Gesundheitsamt des Landkreises Havelland hat die Bürger bereits aufgerufen, ihren Impfschutz gegen Polio zu überprüfen. Denn gerade in einer Zeit, in der die Impfquote im Havelland sinkt, ist eine erhöhte Wachsamkeit gefordert. Statistiken zeigen, dass nur 76% der 2021 geborenen Kinder im Havelland einen ausreichenden Impfschutz haben – was dem Bundesdurchschnitt entspricht. Doch fast jedes vierte Kind im Alter von vier Jahren ist unzureichend geschützt.
Die Gefahren der Kinderlähmung
Polio, auch als Kinderlähmung bekannt, ist eine hochansteckende Erkrankung, die in schweren Fällen zu Lähmungen und sogar Atemlähmung führen kann. In über 70% der Fälle zeigen Betroffene zunächst keine Symptome, was die Gefährlichkeit der Erkrankung deutlich macht. Die Viren werden hauptsächlich durch Kontaktinfektion übertragen. Dabei reicht oft der Weg über Stuhl und Hände, um die Krankheit zu verbreiten. In Ländern mit hohem Hygienestandard können auch Atemwegsübertragungen eine Rolle spielen, wie das RKI betont.
Die Notwendigkeit von Impfungen wird verstärkt durch Berichte, dass polioviren mit Schluckimpfstoffen in Verbindung stehen. In Deutschland wird seit 1998 ausschließlich inaktivierter Polioimpfstoff verwendet, der Erkrankungen gut verhindert, jedoch nicht die Infektion und Weitergabe des Erregers.
Impfquoten im Fokus
Die bundesweite Impfquote unter Einjährigen liegt alarmierend niedrig: Nur etwa 21% sind vollständig gegen Polio geimpft. Im Alter von zwei Jahren haben immerhin 77% der Kinder den vollständigen Impfschutz erreicht. Dennoch zeigt die Entwicklung in Deutschland, dass die Zahl der Poliofälle weltweit um 99% zurückgegangen ist, mit Ausnahme weniger Gebiete in Asien und Afrika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) strebt weiterhin an, die Krankheit global auszurotten.
In den vergangenen Jahren, insbesondere nach dem Ausbruch in New York und London 2022, wurden auch in vielen anderen Ländern, die zuvor poliofrei waren, wieder Erkrankungen festgestellt – meist mit durch den Impfstoff abgeleiteten Erregern. Das zeigt, dass es wichtig ist, die Impfquoten hoch zu halten und die Bevölkerung sensibilisiert zu behalten.
Aufruf zur Vorsicht
Das RKI rät eindringlich dazu, auf Symptome zu achten, vor allem auf akute schlaffe Lähmungen. Eine Impfung ist der allerbeste Schutz gegen diese ernst zu nehmende Erkrankung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt eine Grundimmunisierung mit drei Dosen bis zum zwölften Lebensmonat, gefolgt von Auffrischungsimpfungen im Alter von 9 bis 16 Jahren. Viele Kinder schließen die Grundimmunisierung jedoch zu spät ab, was ein wachsendes Risiko darstellt.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Situation ernst, aber nicht aussichtslos ist. Impfungen haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Millionen von Menschen vor einer Lähmung bewahrt werden konnten. Der Schlüssel zur Bekämpfung der Kinderlähmung liegt nicht nur in der Frühzeitigkeit der Impfungen, sondern auch in einem hohen Bewusstsein in der Bevölkerung für die Gefahr und Notwendigkeit des Impfschutzes. Bleiben Sie gesund und schützen Sie sich und Ihre Kinder!
Für weitere Informationen über die aktuelle Lage und Impfmöglichkeiten besuchen Sie die Seiten von maz-online.de, geo.de und aktion-deutschland-hilft.de.
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Ort | Havelland, Deutschland |
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